Hattingen. Glücklich ja, Zufall nein. Die SF Niederwenigen liegen lange gegen DJK Adler Union Frintrop noch 0:2 zurück. Dann kommt das Aufbäumen. 17 Fotos.
Eine einzige Aktion reicht, um die aktuelle Phase der Sportfreunde Niederwenigern zu beschreiben.
Im Mittelfeld gewinnen die Hattinger den Ball, suchen mit einem scharfen Pass das Zentrum vor dem gegnerischen Strafraum. Dort missglückt die Ballannahme eigentlich, die Kugel springt in die Luft.
Statt aufzugeben, setzt Niederwenigern aber nach, Sergej Stahl gewinnt das Luft-Duell, leitet mit dem Hinterkopf in den Lauf von Marc Rapka weiter. Der zieht zum Sprint an und von der Fünfmeter-Ecke mit voller Wucht einfach mal direkt ab: Der Ball klatscht unter die Latte und schlägt im Tor ein.
SF Niederwenigern gibt sich selbst mit dem späten Ausgleich nicht zufrieden
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Es war der 2:2-Ausgleich der Landesliga-Fußballer gegen die DJK Adler Union Frintrop – in der 90. Minute. Und es war noch ein weiterer Motivationsschub.
Denn statt sich mit dem Remis – zuvor lag Niederwenigern durch Tore in der 16. und in der 57. Minute mit 0:2 zurück, nach dem Anschlusstreffer von Daiki Matsubara in der 72. Minute mit 1:2 – zufrieden zu geben, starteten die Hattinger einen letzten Angriff.
Jordi Barrera fing einen Ball ab und legte ihn auf Rechtsaußen Frederick Gipper. Der schlug die Flanke, die Rapka erwischte. Wirklich reagieren konnte der nicht mehr, scheiterte mit seinem Abschluss an Frintrops Torhüter, der die Kugel aus kurzer Distanz jedoch nur abfälschen und sie so genau gegen Mitspieler Christian Büttner befördern konnte. Von dessen Körper flog der Ball ins Netz – zwei Sekunden später lagen alle Spieler und Trainer Niederwenigerns jubelnd aufeinander, der 3:2-Sieg (0:1 zur Pause) war perfekt.
DJK Adler Union Frintrop wird zu passiv
„Das 0:2 war ein Nackenschlag, aber danach ging ein Ruck durch die Mannschaft. Alle waren ehrgeizig und haben daran geglaubt, dass das Spiel noch nicht verloren ist“, freute sich SFN-Trainer Marcel Kraushaar. Natürlich sei ein Sieg durch ein Eigentor in der letzten Sekunde unbestritten glücklich, Zufall sei das aber auch nicht gewesen.
„Frintrop wurde nach dem 0:2 passiv. Wir waren die bessere Mannschaft und haben es ein bisschen erzwungen, wollten sie etwas mehr als sie“, so Kraushaar.
SFN hat sich nun oben festgesetzt – doch es gibt noch Potenzial
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Einen Mann stellte er nach der Partie dabei heraus, steht er doch symbolisch für die sportliche Aufholjagd: Sergej Stahl. „Er hat alles überragt, ist als Innenverteidiger an den ersten beiden Toren beteiligt. Und das, obwohl er zuletzt keine einfache Zeit hat, nicht immer von Anfang an gespielt hat“, lobte Kraushaar.
Mit dem vierten Sieg aus den vergangenen fünf Ligaspielen haben sich die Hattinger nun richtig oben festgebissen, gehören zu den Spitzenteams der Liga.
Eine schöne Momentaufnahme, die Hoffnung auf mehr macht, auch wenn Kraushaar stets betont, dass es im weniger um Tabellenplätze und mehr um Entwicklung ginge. Das da noch nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigte auch der 0:2-Rückstand. „Frintrop spielte da selbstbewusst, mutig und zielstrebig. Wir waren unter Druck, mussten was tun, hatten viel Ballbesitz, ließen aber die Zielstrebigkeit nach vorne vermissen. Wir haben zu viele Bälle verschenkt, Die Mannschaft ist relativ jung und hat auch gezeigt, dass sie den einen oder anderen Fehler noch drin hat“, so der Trainer.
Mit so einer Moral und dem Ergebnis wie gegen Frintrop, lässt sich daran jedoch mit Freude und in Ruhe arbeiten.
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