Sprockhövel. Bei der Pleite der TSG Sprockhövel gegen den TuS Bövinghausen wurde deutlich: Eine Umstellung fruchtete, weil der Joker besondere Fähigkeiten hat.
Als Dominik Wasilewski am vergangenen Freitagabend aus der Kabine der TSG Sprockhövel lief, führte sein Weg ihn auf unbekanntes Terrain: die Ersatzbank. Erst zum zweiten Mal in der Saison stand der 19-jährige Stürmer gegen den TuS Bövinghausen nicht in der Anfangsformation, zuvor spürte er dieses Gefühl lediglich bei der Auswärtspartie in Lotte.
Stattdessen vertraute Trainer Yakup Göksu auf Eren Albayrak, Ishak Dogan und Felix Sauer in der Offensive. Die drei wendigen Spieler sollten ein anderes Anlaufverhalten ermöglichen, als es mit dem bulligen Zugang Wasilewski praktizierbar ist.
„Wir haben gesehen, dass sie mit den Innenverteidigern aufbauen, die sehr breit stehen. Daher waren das taktische Gründe für die Aufstellung, die Defensive war mir heute einfach wichtiger“, erklärte Göksu nach der Partie seine Wahl.
TSG Sprockhövel fehlte gegen den TuS Bövinghausen ein Mittelstürmer
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Immer wieder zogen mal Albayrak, mal Dogan von Außen die Sprints an, suchten diagonal die Lücken in der Bövinghausener Verteidigung, pressten zudem situativ mit Unterstützung von Marcel Weiß aggressiv im vordersten Drittel, um hohe Ballgewinne zu ermöglichen.
Allerdings: so richtig gefährlich wurde die TSG nur einmal, nachdem ein schöner Doppelpass vom Mittelfeld in die Spitze viele Dortmunder aushebelte. Und als die Dortmunder selbst trafen, war es auch erst einmal vorbei mit der Chuzpe in der Offensive.
Was fehlte, war Präsenz in der Box, wie es so schön im Fußballersprech heißt. Jemand, der die Bälle auch mal mit dem Rücken zum Tor annehmen, sich drehen und verteilen kann, jemand wie Wasilewski, ein Mittelstürmer.
Als die Flanken häufiger werden, kommt Dominik Wasilewski ins Spiel
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Besser wurde es erst ab der 55. Minute, als die TSG auch mal den Weg über Flanken suchte. Die Einwechslung von Wasilewski kurze Zeit später war logisch.
Der ehemalige U-Nationalspieler Polens und Jugendkicker von Schalke 04, Borussia Dortmund und dem VfL Bochum stand dementsprechend mit auf dem Feld, als die TSG ihre beste Phase im Spiel hatte, die Göksu auch nach der Partie lobend erwähnte. „Wir waren im Ballbesitz, aggressiv und laufstark, haben Bövinghausen voll aus dem Spiel herausgeholt“, sagte er.
Tore gibt es nicht, aber die Einwechslung machte sich bezahlt
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Freilich, nicht immer war es Wasilewski selbst, der zum Abschluss kam oder die Vorlage gab, doch er schuf Räume, lief den Passweg zwischen den gegnerischen Innenverteidigern stets zu, beim zu Unrecht abgepfiffenen Anschlusstor band er einen Gegenspieler, zog den Fokus auf sich.
Nicht umsonst lobte Göksu bei der Verpflichtung von Wasilewski dessen Geradlinigkeit: „Er ist einer, der viel arbeitet und viel rennt, der aber auch ein sehr gutes Tempo hat“, so Göksu. „Er kann aber auch mit dem Ball umgehen und wenn er die Chance hat, zu schießen, dann sucht er den Abschluss. Er ist sicher keiner, der einen Haken zu viel schlägt.“
Genau das ist es, was die TSG aktuell auch braucht – wenn sie weiterhin primär offensiv denken möchte.
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