Gladbeck. Shooter der Gladbecker Handballer will sich nach schwerer Verletzung rantasten. Er war schon in der Halle. Was sich dort komisch angefühlt hat.
Er war richtig gut in Form. In zehn Spielen hatte Christopher Winkelmann 51 Tore für die Oberliga-Handballer des VfL Gladbeck erzielt. Ende Januar, in der Heimbegegnung mit der TSG Harsewinkel, erwischte es den Rückraumrechten der Rot-Weißen dann jedoch schwer. Winkelmann renkte sich den Ellenbogen aus. Damit war die Saison für ihn gelaufen. Und nun? „Ich habe von den Ärzten das Go bekommen.“
- Christopher Winkelmann war der Pechvogel des VfL Gladbeck in der Saison 23/24
- Der Rückraumrechte des Handball-Regionalligisten kam nur auf zehn Einsätze
- Einmal war er krank, dreimal gesperrt und schließlich schwer verletzt
- Winkelmann hatte sich nämlich eine Ellenbogen-Verletzung zugezogen
- Nun kehrt er ins Training zurück, er möchte sich zunächst rantasten
Das ist eine gute Nachricht für Christopher Winkelmann, das ist eine gute Nachricht für den VfL. Wenn die Gladbecker Anfang Juli das Training aufnehmen, wird ihr wurfgewaltigster Spieler zum ersten Mal seit Ende Januar wieder bei einer Übungseinheit aktiv dabei sein. „Das Gelenk ist stabil“, sagt Winkelmann, der sich zunächst „rantasten möchte“.
Kürzlich war er schon mal mit einigen anderen VfLern in der Riesener-Halle, um ohne Kontakt ein paar Bälle zu werfen. Das habe sich anfangs komisch angefühlt. „Ich hatte ja fast ein halbes Jahr keinen Ball in der Hand gehabt“, sagt der Student. Einen Kopf mache er sich deshalb aber nicht: „Das kommt alles wieder.“
VfL-Trainer Mollenhauer ist Mitglied im „Team Vorsicht“
Er möchte sich nicht unter Druck setzen. Und Trainer Thorben Mollenhauer, der in dieser Hinsicht bekennendes Mitglied im „Team Vorsicht“ ist, wird dies auch nicht tun. Und doch hofft Christopher Winkelmann natürlich, möglichst schnell wieder auflaufen und der Mannschaft des VfL Gladbeck helfen zu können. „Klar“, sagt er im Gespräch mit der WAZ, „ich habe schließlich lange genug Pause gemacht.“
Körperlich fit müsste er sein. Denn selbst als er noch die Bewegungsschiene tragen musste, hat er schon für sein Comeback geschuftet. Im Fitnessstudio, im Kraftraum, auf dem Fahrrad. Alles, was halt möglich war.
Den Tag X oder vielmehr die Szene, die zu seiner Verletzung geführt hat, hat Winkelmann laut eigener Aussage verdrängt. Verständlich. Und noch viel verständlicher ist es, dass sich der Rückraumrechte, der im Januar 2019 noch als A-Jugendlicher gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (28:29) zu seinem ersten Einsatz in der Oberliga-Mannschaft der Rot-Weißen gekommen ist, auf das Anschauen des Videos von der Harsewinkel-Partie verzichtet hat.
Die Saison war für Winkelmann nach dem Harsewinkel-Spiel gelaufen
Fakt ist, dass diese Ellenbogen-Verletzung die schwerste Verletzung in seiner bisherigen Karriere gewesen ist. „Ansonsten hatte nur Kleinigkeiten“, sagt Winkelmann, dem gleich die Illusion geraubt wurde, schnell wieder auf der Platte stehen zu können. „Ich wusste schon im Krankenhaus, dass die Saison für mich gelaufen ist.“
Weil das so war, fiel es Christopher Winkelmann laut eigener Aussage auch nicht schwer, sich mit der Rolle des nicht-teilnehmenden Beobachters abzufinden. „Ich war, größtenteils auch auswärts, immer dabei und habe versucht, von der Tribüne aus der Mannschaft zu helfen. Die hat ja auch nicht schlecht gespielt.“
Stimmt, am Ende stand in der Oberliga Westfalen der vierte Tabellenplatz für den VfL, der ja nicht nur auf Christopher Winkelmann lange verzichten musste, sondern beispielsweise auch auf Kapitän und Torjäger Max Krönung sowie eigentlich die komplette Saison auf Rechtsaußen-Talent Jonas Luggenhölscher. Was drin gewesen wäre mit Krönung und Winkelmann? Diese Frage kann man zwar stellen, beantworten kann man sie nicht.
Winkelmann kassiert eine Blaue Karte - drei Spiele Sperre
Fakt ist, dass Christopher Winkelmann stark in die Runde gestartet ist und auch einen ersten Rückschlag - in der Begegnung mit der SG Menden Sauerland Wölfe hatte er sich eine umstrittene Blaue Karte eingehandelt und war für drei Spiele gesperrt worden - verkraftet hat. Er erzielte viele Tore, beim mitreißenden 38:27-Erfolg im Ligahit gegen den ASV Hamm-Westfalen II etwa gleich neun. „Die Saison war gut“, so der Rückraumrechte. Dann kam jedoch der Vergleich mit Harsewinkel . . .
Es stellt sich die Frage, was Christopher Winkelmann sich vornimmt für die Runde 2024/2025? Seine prompte Antwort lautet: „Ich muss erstmal wieder reinkommen und hoffe, dass ich schmerzfrei spielen kann.“ Deshalb sei es für ihn schwierig, sich Ziele zu setzen und einzuschätzen, wo die Mannschaft landen werde.
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