Gelsenkirchen. Die Chance, über die Relegation aufzusteigen, ist für YEG Hassel realistisch. Führungsspieler Mert Kilic ist kämpferisch. Ein Bonus spielt eine Rolle.
Das vergangene Wochenende brachte für Mert Kilic nur wenig Grund zur Freude. Sein Ex-Verein MSV Duisburg stieg nach einer katastrophalen Saison aus der 3. Liga in die Regionalliga West ab. Und mit seiner eigenen Mannschaft YEG Hassel patzte Kilic mit 1:2 im Landesliga-Spiel gegen den SV Wanne 11.
Dadurch riss die zuvor erarbeitete Positiv-Serie von acht ungeschlagenen Spielen. Der Rückstand auf den ersten Platz wuchs auf fünf Punkte an. Eine Menge Holz auf der Zielgeraden. „Vielleicht“, sagt YEG Hassels Führungskraft Mert Kilic, „lässt Spitzenreiter Westfalia Herne auch noch etwas liegen. Dann könnten wir noch einmal herankommen.“ Und wenn nicht? Kilic: „Für uns wäre der zweite Platz in dieser Saison auch ein großer Erfolg.“
Gespräche über Extra-Prämie für den Aufstieg
Kilic lässt durchblicken, dass es für einen Aufstieg über das Relegationsspiel einen zusätzlichen Anreiz für das YEG-Team geben könnte: „Wir haben mit dem Vorstand über eine Prämie gesprochen. Das wäre für uns ein Extra-Bonbon, wenn man für den Aufstieg einen kleinen Bonus bekommen würde.“
Der Mittelfeldspieler zeigt auf: „Nach dem Abstieg aus der Westfalenliga dachten viele Leute, dass wir komplett einbrechen würden. Aber genau das Gegenteil ist eingetreten. Wir haben uns nach holprigem Start gefunden, sind immer mehr zusammengewachsen und treten als echte Familie, als Einheit auf.“ Kilic benennt die YEG-Qualitäten: „Wir sind eine eingespielte Mannschaft. Die jungen Spieler müssen gelenkt werden. Das übernehmen bei uns die erfahrenen Leute. Fußballerisch müssen wir uns vor keinem anderen Team verstecken.“
Kilic rechnet mit größerer Zuschauer-Resonanz
Dass sich YEG Hassels sehenswerter Offensivfußball nur zaghaft in den Zuschauerzahlen niederschlägt und gerade auf der überdachten Tribüne bei den Heimspielen kaum etwas los ist, hat auch Kilic gemerkt. „Das Hauptgeschehen spielt sich bei uns auf den Stehrängen ab. Da ist immer etwas los, von dort gibt es auch wichtige Unterstützung für uns. Ich bin sicher, dass in den letzten Wochen der Saison wieder mehr Zuschauer zu unseren Begegnungen kommen. Wir haben in den vergangenen Spielen durch die erfolgreiche Spielweise viel Werbung gemacht.“
Kilic hat bereits für die neue Saison zugesagt
Was die Frage nach seiner sportlichen Zukunft angeht, ist bei Mert Kilic bereits eine Entscheidung gefallen. „Ich bin seit 2018 bei YEG Hassel und fühle mich sehr wohl hier. Ich habe meine Zusage für die kommende Saison bereits gegeben. Vorher kannte mich hier keiner, aber mittlerweile bin ich fast schon ein YEG Hassel-Urgestein. Nur meine Teamkollegen Faruk Gülgün, Mesut Özkaya und Semih Esen sind glaube ich noch etwas länger hier.“
Fußball Landesliga 3
Fußball Bezirksliga 9
- SC Hassel - Erler SV 08 2:3, SV Zweckel - SV Horst 08 1:4 (zu beiden Spielen mehr hier)
- FC 96 Recklinghausen - Viktoria Resse 1:5, SSV Buer II - SG Herne 70 2:3, SV Hessler 06 - FC Marl 3:2 (zu den Spielen mehr hier)
Mert Kilic: Früher gegen Kai Havertz
Das Fußball-ABC lernte Mert Kilic etwa 60 Kilometer vom Lüttinghof enfernt - beim MSV Duisburg. „Ich habe beim MSV in der U15 angefangen und bis zur U19 dort gespielt. In der A-Junioren-Bundesliga habe ich mit Duisburg mehrmals gegen den früheren Leverkusener Kai Havertz gespielt. Bei mir in der MSV-U19 war unter anderem Lukas Daschner, der jetzt für den VfL Bochum spielt. Dass die Duisburger jetzt mit ihrer Profi-Mannschaft aus der 3. Liga abgestiegen sind, macht mich schon etwas traurig.“
Kilic sieht die Fehler vor allem in der Vergangenheit: „Wenn sie beim MSV vor acht, neun Jahren besser gearbeitet hätten, dann wären sie jetzt ganz woanders. Es ist einfach schade, wenn so ein Traditionsverein, der 2011 noch im Pokalfinale gegen Schalke 04 gestanden hat, in der Versenkung verschwindet.“
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