Gelsenkirchen. Durch das 1:2 gegen den SV Wanne 11 reißt die Positiv-Serie der Gelsenkirchener. Der Rückstand auf Platz eins wächst an. So lautet jetzt das Ziel von YEG Hassels Trainer Marcel Radke im Endspurt.

Die YEG Hassel-Spieler Kadir Gökyar und Metehan Türkoglu saßen nach dem 1:2 (1:2) im Landesliga-Heimspiel gegen den SV Wanne 11 enttäuscht auf dem Rasen des Lüttinghof-Stadions. Alles gegeben, alles investiert, aber am Ende stand der Tabellenzweite mit leeren Händen da. Durch den Heim-Patzer gegen leidenschaftlich verteidigende Gäste riss nicht nur die beeindruckende Serie von acht Spielen ohne Niederlage, sondern auch der Rückstand auf Tabellenführer Westfalia Herne vergrößerte sich.

Radke: „Herne ist für mich durch“

„Die Westfalia hat jetzt fünf Punkte Vorsprung vor uns. Aus meiner Sicht sind die Herner durch, aber wir sind nach wie vor Zweiter und damit ebenfalls im Rennen um den Aufstieg noch dabei. Wenn mir das vor dem Saisonstart jemand gesagt hätte, dann hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt YEG-Trainer Marcel Radke. Der 38-Jährige tauchte aufgrund der angespannten Personalsituation dieses Mal sogar selbst auf dem Spielberichtsbogen auf. Radke: „Das war nur für alle Fälle. Selbst “

Traumstart für YEG Hassel

Sein Team erwischte einen Traumstart. Schon nach 120 Sekunden zappelte der Ball nach einem Schuss von Mesut Özkaya, der im Anschluss an einen Yüksel Terzicik-Lattentreffer schnell schaltete, im Wanner Netz. Offenbar war das Tor auch für die Stadionregie am Lüttinghof überraschend - die Tormelodie ertönte erst, als die Spieler bereits Richtung Mittelkreis unterwegs waren.

Individueller Fehler wird mit 1:1 bestraft

Enttäuschung pur: YEG-Abwehrspieler Kadir Gökyar sitzt nach dem 1:2 gegen Wanne 11 enttäuscht auf dem Rasen des Gelsenkirchener Lüttinghof-Stadions.
Enttäuschung pur: YEG-Abwehrspieler Kadir Gökyar sitzt nach dem 1:2 gegen Wanne 11 enttäuscht auf dem Rasen des Gelsenkirchener Lüttinghof-Stadions. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Doch anstatt sich Sicherheit und zusätzliche Energie zu holen, kippte die Partie zugunsten der Wanner. Nach einem individuellen Fehler besorgte Justin Maxi Mieszczak mit einem Flachschuss in die rechte Ecke das 1:1 (14.). Dann kam es noch dicker: YEG-Verteidiger Gökhan Öztürk wurde wegen einer schmerzhaften Armverletzung an der Außenlinie behandelt und fehlte in der 21. Minute bei der Standardsituation von Wanne 11. Marcel Radke: „Wir hatten bei diesen Standards eine klare Zuteilung und hatten das vorher auch angesprochen, dass die Wanner da gefährlich sind. Da haben wir schlichtweg gepennt. Und dann kam noch Gökhans Fehlen hinzu.“

YEG Hassel: Öztürk muss die Segel streichen

Die Hereingabe von Steven Schulz wuchtete Marc Flaczek zum 1:2 in die YEG-Maschen. Gökhan Öztürk kam nach der Behandlungspause noch einmal zurück auf das Feld, musste dann aber doch die Segel treichen. Radke: „Ihm ist die Schulter rausgesprungen. Wir konnten sie zwar wieder einrenken, aber dann ist sie noch einmal herausgesprungen. Danach hatte es dann keinen Sinn mehr, weiterzuspielen.“

Terzicik dieses Mal ohne Schussglück

Nach 27 Minuten hätte Yüksel Terzicik ausgleichen können, aber aus kurzer Entfernung scheiterte er an Wannes Torwart Maximilian Maiwald. „Yüksel hatte dieses Mal nicht seinen besten Tag. Er ist komplett blass geblieben“, befand Marcel Radke. Führungsspieler Mert Kilic ist sicher, „dass Yüksel für uns auch in den letzten Spielen bis zum Saisonende noch ganz wichtige Treffer machen wird. Dass Torjäger zwischendurch mal leer ausgehen, kommt vor.“

Wannes Spieler Orkun Koymali (Mitte) sieht die Rote Karte von Schiedsrichter Björn Stempel. Es gibt heftige Proteste und Diskussionen. Auch Schiedsrichter-Assistent Okan Cosgun greift ein, um die Situation zu beruhigen.

Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Wannes Spieler Orkun Koymali (Mitte) sieht die Rote Karte von Schiedsrichter Björn Stempel. Es gibt heftige Proteste und Diskussionen. Auch Schiedsrichter-Assistent Okan Cosgun greift ein, um die Situation zu beruhigen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Im Gegensatz zu den Vorwochen, als YEG Hassel mit einer Mischung aus Power, Spielfreude und Leichtigkeit von Sieg zu Sieg eilte, war dieses Mal viel Sand im Getriebe. Das Spiel war etliche Male wegen Fouls und anschließender Behandlungen unterbrochen. Schiedsrichter Björn Stempel zückte insgesamt neun Gelbe Karten und stellte Gäste-Spieler Orkun Koymali nach einem rüden Zweikampf mit Rot vom Platz.

Kein Kapital aus YEG-Überzahl

Auch aus der mehrminütigen Überzahl konnte YEG kein Kapital schlagen. Marcel Radke: „Wir waren in der zweiten Halbzeit dran, haben auf ein Tor gespielt, aber es war unter dem Strich nicht zwingend genug. Wir hätten in der einen oder anderen Situation ruhiger spielen müssen. Wanne 11 hat gegen uns alles reingehauen und die Räume gut zugestellt. Für mich war es klar, dass die Wanner uns nichts schenken würden. Die Mannschaft hat Qualität und gehört normalerweise weiter nach oben.“

YEG-Co-Trainer Yasin Karabulut (2.v.l) sieht nach einem Zwischenruf die Gelbe Karte vom Unparteiischen. Links: YEG-Cheftrainer Marcel Radke.
YEG-Co-Trainer Yasin Karabulut (2.v.l) sieht nach einem Zwischenruf die Gelbe Karte vom Unparteiischen. Links: YEG-Cheftrainer Marcel Radke. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

YEG-Trainer Radke gibt sich kämpferisch

Der YEG Hassel-Trainer blickt trotz des Rückschlags kämpferisch auf den Schlussspurt: „Jetzt hat es uns leider erwischt, aber wir haben noch drei Spiele. Unser großes Ziel ist es, den zweiten Platz zu verteidigen. Damit hätten wir dann doch noch die Chance, über die Relegation aufzusteigen.“

YEG Hassel: Schulz-Knop; Öztürk (40. Türkoglu), Tugyan, Kilic, Terzicik (80. S. Talas), Gülgün, Kaya (66. Demircan), Gökyar, A. Talas, Esen, Özkaya. Tore: 1:0 (2.) Özkaya, 1:1 (14.) Mieszczak, 1:2 (21.) Flaczek. Zuschauer: 111. Rote Karte: Koymali (90./Wanne/grobes Foulspiel).