Essen/Coventry. Oberligist Moskitos Essen verbucht im Vereinigten Königreich den ersten Testspielsieg. Was Trainer Danny Albrecht von der Reise mitnimmt - und was in den Partien auffiel.
Ein Aspekt, der Trainer Danny Albrecht von den Moskitos Essen auf der England-Reise besonders freute: Als die Mannschaft des Eishockey-Oberligisten nach den beiden Testspielen gegen Milton Keynes Lightning (3:1) und Coventry Blaze (3:6) das Wochenende gemeinsam abends in Coventry ausklingen ließ, seien die Spieler auch als Gemeinschaft wieder ins Hotel zurückgekehrt.
„Nicht einzeln“, betont der 39 Jahre alte Coach, der nicht dabei war. „Sie waren auch alle zusammen weg.“ Ein Fakt, der verdeutlicht, dass derzeit etwas Neues zusammenwächst bei den „Mücken“. Fast 96 Stunden verbrachten die Eishockey-Cracks von Freitag bis Montag gemeinsam im Bus, Hotel und auf dem Eis, konnten sich noch besser kennenlernen.
Moskitos Essen: Trainer übernehmen Zimmerwahl in England
„Uns war wichtig, dass wir auch mal andere Konstellationen sehen“, erklärt Albrecht. „Die Zimmerwahl haben wir nicht den Jungs überlassen, sondern sie wurde von den Trainern übernommen – aber natürlich in Absprache mit den Jungs, wer zusammenpassen könnte.“
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Auf dem Eis unterlagen die Gäste dem Erstligisten Coventry zwar deutlich 3:6, zogen sich nach dem 0:4-Rückstand nach dem ersten Drittel, in dem die Gastgeber die individuellen Moskitos-Fehler gnadenlos effektiv bestraften, in einer körperlich intensiven Begegnung aber noch achtbar aus der Affäre. Der Lette Edmunds Augstkalns, Ralf Rinke und Enrico Saccomani knipsten für Essen.
Moskitos: Ralf Rinke lief mit Vollvisier auf - und knipst doppelt
Augstkalns und Rinke, der nach seiner Platzwunde am Unterkiefer mit Vollvisier auflief, gehörten bereits am Vortag zu den Essener Torschützen, als Verteidiger Leon Fern die Moskitos gegen den Zweitligisten Milton Keynes früh in Führung gebracht hatte. Die Hausherren glichen fast im Gegenzug aus, die „Mücken“ hätten bei einer besseren Chancenverwertung das Ergebnis auch noch höher gestalten können als 3:1.
„Wir haben gerade im Hinblick auf die Systeme und Prinzipien einen guten Schritt nach vorn gemacht“, erklärte Albrecht. Der Trainer testete eine defensivere Herangehensweise aus, um flexibler auf Spielsituationen reagieren zu können. Wenn der Gegner die Scheibe unter seiner Kontrolle hatte, pressten die Essener im Vergleich zur Vorsaison nicht so früh (Forechecking), agierten zwischenzeitlich wesentlich abwartender. „Sonst wären wir gegen Coventry wahrscheinlich auseinandergenommen worden“, sagte Albrecht schmunzelnd.
Im Powerplay zog er gegen Milton Keynes die Kontingentspieler in unterschiedliche Reihen, im zweiten Testspiel dann wieder zusammen in einen Überzahl-Block. Die Erkenntnis: „Im ersten Spiel hat es nicht so gut funktioniert.“ Torhüter Ennio Albrecht habe beim 3:1-Sieg ein „sehr gutes Spiel“ gemacht, so der Coach – auch, wenn der Neuzugang beim einzigen Gegentreffer nicht ganz glücklich aussah.
Moskitos-Vorbereitung: Leon Fern trifft erneut
Torhüter-Youngster Justus Roth konnte sich nach den ersten vier Gegentreffern gegen Coventry stabilisieren und ein Debakel durch starke Paraden verhindern. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass der offene Konkurrenzkampf im Tor weitergeht.“ Königstransfer Rinke kommt immer mehr in Schwung, er habe ein sehr gutes Wochenende gespielt, lobte der Coach. Lukas Mannes habe er beim ersten Test zum besten Spieler gewählt.
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Eine weitere wichtige Erkenntnis für Albrecht: „Ich glaube, dass unsere Importreihe langsam wieder ein bisschen zueinander findet – zwar noch nicht auf dem Scoreboard, aber sie hat viele Chancen kreiert.“ Aber auch die Reihen hinter dem Paradeblock waren erfolgreich: Rinke knipste doppelt, Fern belohnte sich wie schon beim Test gegen den EC Bad Nauheim (3:4) erneut in der Offensive – in der Vorwoche hatte auch Maximilian Braun bereits geknipst. „Ich sehe, dass das Secondary Scoring ein bisschen angekurbelt wurde, dass die Jungs hinter den Imports auch fähig sind, Spiele zu entscheiden.“
Neuzugang Lukas Valasek wird noch ein bisschen Zeit brauchen, bevor er bei voller Fitness ist. Dennoch habe der Angreifer bereits deutlich mehr Eiszeit gesammelt und einen großen Schritt nach vorne gemacht. Und er konnte seine Qualität beim Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 im ersten Test bereits andeuten: Eigentlich war Valasek bereits mit den Schlittschuhen weggerutscht, stand im Lauf aber wieder auf, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und bereite Rinkes Tor mustergültig vor. „Das gibt ihm natürlich auch ein bisschen Selbstvertrauen“, so Albrecht.
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