Essen. Neuzugang Ennio Albrecht möchte sich bei den Moskitos Essen endlich durchsetzen. So geht der DEL-Torhüter den Konkurrenzkampf an.
Ennio Albrecht setzt sich auf die Couch im VIP-Raum der Eissporthalle Essen, erzählt ausführlich, was ihn in den ersten Wochen bei den Moskitos Essen bewegt. „Ich würde sagen, dass ich ein relativ extrovertierter Typ bin“, sagt der Namensvetter von Moskitos-Trainer Danny Albrecht. „Dadurch, dass ich trotz meiner erst 23 Jahre einer der Ältesten bin, sehe ich es auch als meine Aufgabe, Konversationen mit den neuen Spielern anzuregen.“
Der neue Torhüter der Eishockey-Oberligisten will vorangehen – auf und neben dem Eis. Sein Ziel: Endlich Spielzeit zu sammeln. Bei den nächsten Testspielen am Westbahnhof am Freitag (19.30 Uhr) gegen DEL2-Kooperationspartner EC Bad Nauheim und am Samstag (19 Uhr) gegen Les Gothiques Amiens wird der 23-Jährige zwischen den Pfosten stehen.
Moskitos-Torhüter Albrecht: „Das ist mein Anspruch“
„Mein Anspruch ist es, so viele Spiele wie möglich zu machen, mich weiterzuentwickeln und der Eishockey-Welt auch mal zu zeigen: Hey, ich kann mich durchsetzen“, erklärt Albrecht. Der Durchbruch gelang ihm in den vergangenen beiden Jahren, in denen er bei Erstligist Grizzlys Wolfsburg unter Vertrag stand, nicht. Mit einer Förderlizenz sammelte der Torhüter Spielpraxis bei Essens Oberliga-Konkurrenten Hannover Scorpions und Rostock Piranhas – allerdings auch nur unregelmäßig.
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„Ich bin ein Freund davon, sich darauf zu konzentrieren, was ich kontrollieren kann“, erklärt Albrecht. „Ich habe früh gelernt, dass zu hohe Erwartungen schwierig sein können. Wenn ich mal gespielt habe, habe ich schnell gemerkt, dass ich mir selbst Druck mache, gut zu spielen, um mich zu zeigen. Dann macht man mehr Fehler.“
Deswegen habe der in Höxter geborene Goalie sich darauf konzentriert, sich genauso aufzuwärmen wie als Ersatztorhüter, den Stellenwert der jeweiligen Spiele nicht zu überhöhen, erklärt er. Im Dezember 2023 durfte Albrecht seine Qualitäten dann aber erstmals in der DEL unter Beweis stellen: Bei der Overtime-Niederlage bei den Pinguins Bremerhaven (5:6) stand der Torhüter knapp 61 Minuten zwischen den Pfosten.
Moskitos-Neuzugang Albrecht will „irgendwann“ wieder in die DEL
Die ersten zehn Minuten seien hinsichtlich der Nervosität echt hart gewesen, meint Albrecht, „weil es schon etwas Besonderes ist und ich quasi direkt eine Liga übersprungen habe – und dann direkt gegen den späteren Hauptrundenmeister. Das waren schon schwierige Bedingungen, aber daran kann man gut wachsen.“
Und als seine Teamkollegen das erste Tor geknipst hatten, hätten sich die Nerven auch etwas entspannt, erklärt der Goalie, der für das letzte Jahr seines Psychologie-Studiums kürzlich an eine Fernuniversität gewechselt ist. „Das kann mir keiner mehr nehmen. Ich habe ein Spiel in der DEL gemacht“, sagt Albrecht. „Da will ich irgendwann hin. Das war auf jeden Fall schon mal ein guter Schritt.“
Moskitos: Albrecht hat bereits drei Jahre mit Königstransfer Rinke zusammengespielt
Bei den Grizzlys absolvierte Albrecht vor und nach den Trainingseinheiten regelmäßig Extra-Schichten mit einem Torwarttrainer, weil er als dritter Torhüter nicht viel Eiszeit erhielt. Jetzt muss er seine Abläufe wieder anpassen, weil die Belastung höher sein wird. „Ich freue mich auch immer auf neue Herausforderungen“, erklärt Albrecht.
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Einen seiner neuen Teamkollegen kennt der Torhüter bereits von vorherigen Stationen: Ralf Rinke, mit dem er drei seiner bislang vier Profi-Jahre zusammen verbrachte – beim Herforder EV und den Hannover Scorpions. „Er hat mir irgendwann im Sommer geschrieben: Du wirst mich nicht los“, erklärt Albrecht. „Dann wusste ich: Alles klar, er hat auch in Essen unterschrieben.“
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Im Gegensatz zu Rinke muss sich der Goalie einem komplizierten Konkurrenzkampf stellen und mit Youngster Justus Roth und Förderlizenztorwart Leon Hümer von der Düsseldorfer EG um den Platz zwischen den Pfosten streiten. „Ich würde aber nicht sagen: Ich muss erster Torwart werden – sonst kann die Saison für mich kein Erfolg sein“, sagt Albrecht. „Dann sind wir wieder bei dem Punkt mit den Erwartungen, sodass Druck entsteht, der sich vielleicht nicht so gut bewältigen lässt.“
Sich gegenseitig supporten, als Torhüterteam einen sicheren Rückhalt für die Mannschaft darstellen: Das sei sein Ziel, so Albrecht. „Sie haben auch ihre Qualitäten und sind zurecht hier.“ Erst einmal gehe es jetzt darum, wieder in den Rhythmus zu kommen, Sicherheit und Selbstvertrauen zu entwickeln – „ein ganz wichtiges Thema“, ergänzt der Goalie.
Moskitos-Torhüter: Erstes Etappenziel Hamm
Ein erstes Etappenziel gibt es aber: An seinem 24. Geburtstag zum Oberliga-Auftakt bei den Hammer Eisbären (Fr., 20.09., 20 Uhr) im Moskitos-Tor zu stehen. „Ich würde es mir natürlich wünschen – genauso wie beim ersten Heimspiel gegen die Scorpions“, sagt Ennio Albrecht. „Auch das kann ich bedingt beeinflussen. Jetzt werde ich erst einmal am Wochenende Spielzeit erhalten.“
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