Essen/Herne. Die Trainer der beiden Ruhrgebietsklubs sprechen über Meister Weiden, die Nord- und Süd-Liga sowie die Überraschungen der Saison.
Die großen Überraschungen in den diesjährigen Oberliga-Playoffs sind ausgeblieben: Die Blue Devils Weiden – wie von vielen Beobachtern im Vorfeld getippt – haben ihre Eishockey-Saison mit der Meisterschaft gekrönt. Die Oberpfälzer entschieden die Finalserie gegen die Hannover Scorpions mit 4:2 für sich und sicherten sich damit den angepeilten Aufstieg in die Zweite Liga (DEL2).
Moskitos-Trainer Albrecht über Weiden: „Breiter Kader kann viel erreichen“
„Weiden war ein bisschen kompakter in der Breite. Daran sieht man, dass ein breiter Kader viel erreichen kann“, erklärt Danny Albrecht, Trainer der Moskitos Essen, der schon vor dem Playoff-Start betonte, dass in diesem Jahr kein Weg an den Blue Devils vorbeiführen werde. „Die Scorpions sind meiner Meinung nach ein bisschen zu eng besetzt gewesen, sodass Weiden über die Strecke der Serie ein bisschen mehr Kraft hatte.“
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Nachdem der Süd-Oberligist mit zwei Siegen vorgelegt hatte, glichen die Scorpions zuerst aus, ehe Weiden sich letztlich mit zwei 5:1-Erfolgen souverän durchsetzte. Weidens erste Hürde in den Playoffs: der Herner EV, der in der ersten Runde chancenlos war. „Im Endeffekt war die Finalserie sehr eng aus meiner Sicht“, sagt HEV-Trainer Dirk Schmitz, der nach der Saison von Tobias Stolikowski übernommen hat.
HEV-Trainer Schmitz: „Weiden hat Serie zurecht gewonnen“
„Es gab viele Auf und Abs, das Momentum ist hier und da wieder gewechselt. Letztlich hat Weiden mit seiner noch höheren Qualität im Kader die Serie auch zurecht gewonnen.“ Kapitän Dennis Thielsch, der auch bereits zwei Jahre in Essen (2016 bis 2018) und zweieinhalb Jahre in Herne (2018 bis 2020) auf dem Eis stand, durfte in Hannover den Pokal in die Höhe recken.
Was sagt Weidens Meisterschaft über die Oberliga im Allgemeinen aus? Letztmals schnappte sich ein Verein aus dem Norden im Jahr 2018 den Titel: die Tilburg Trappers. Seitdem dominieren die Süd-Klubs. „Ich glaube, in allen Runden waren fast genauso viele Nord- wie Süd-Teams vertreten“, meint Albrecht. „Am Ende muss man auch sehen, dass die Teams mit den größten Ambitionen aus dem Süden kommen. Ob das die Auf- oder die Absteiger sind wie Heilbronn oder Bietigheim, das im nächsten Jahr wieder zu den Kandidaten gehören wird.“
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Ein bisschen ärgere es den Moskitos-Trainer aber schon, dass es wieder ein Süd-Verein geschafft hat, „weil ich der Meinung bin, dass die Ligen gleichwertig sind.“ Schmitz hingegen sieht einen Unterschied in der Leistungsdichte der beiden Staffeln – nicht aber in der Spitze. „Ich glaube schon, dass der Süden definitiv von der Gesamtheit der Liga – nicht in der Spitze – schon etwas enger zusammen ist und dort wesentlich attraktivere Spiele stattfinden“, erklärt der HEV-Coach.
Moskitos Essen waren größte Enttäuschung in den Playoffs
„Ich glaube, dass wir im Norden ein größeres Gefälle und eine größere Mehrklassen-Gesellschaft haben als im Süden. In der Spitze tun sich die Vereine aber nicht viel – egal, ob Nord oder Süd.“ Sensationen oder große Enttäuschungen blieben weitestgehend aus. Nur in einem Punkt sind sich beide Trainer einig: Die positive Überraschung der Hauptrunde? Die Moskitos, die nach 44 Spielen sensationell und verdient auf Platz drei einliefen.
Die große Enttäuschung in den Playoffs? Ebenfalls die Moskitos, die sich nach drei Niederlagen gegen den EC Peiting ohne Sieg in der ersten Runde aus der Saison verabschiedeten. „In den Playoffs war, glaube ich, die einzige Überraschung, dass wir relativ zeitig raus waren – und damit auch die Enttäuschung“, räumt Albrecht ein.
„Bei aller Rivalität fand ich es schade, dass sie nie richtig in den Playoff-Modus gefunden haben“, erklärt Schmitz. „Das war für mich schon überraschend, weil sie eine hervorragende Vorrunde gespielt haben. Das muss man neidlos anerkennen.“ Zur neuen Saison werden die Karten dann wieder neu gemischt: Am Freitag, 20. September, eröffnen die Oberligisten die neue Spielzeit im Norden und Süden.
Moskitos-Vorbereitung: Westenergie-Cup im September am Westbahnhof
Einen wichtigen Termin in der Vorbereitung haben die Moskitos Essen kürzlich festgezurrt: Vom 6. bis 8. September – von Freitag bis Sonntag – veranstalten die „Mücken“ in der Eissporthalle am Westbahnhof den Westenergie-Cup 2024, der damit Nachfolger des Wohnbau-Cups aus dem Vorjahr wird.
An dem Vorbereitungsturnier werden neben den Moskitos die Liga-Konkurrenten Tilburg Trappers, Füchse Duisburg und der Herforder EV teilnehmen. Damit ist das Teilnehmerfeld nicht so prominent besetzt wie im Vorjahr, als noch die Zweitligisten Krefeld Pinguine und Eispiraten Crimmitschau und der Süd-Oberligist Bayreuth Tigers in Essen zu Gast waren.
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