Bottrop. Das Lokalduell zwischen dem SC Bottrop und Adler 07 muss aus einem ungewöhnlichen Grund unterbrochen werden. TSG Kirchhellen holt wichtigen Sieg.
Am Wochenende stand der Bottroper Handball ganz im Zeichen des Derbys. Denn sowohl in der Verbandsliga der Frauen als auch bei den Regionsoberliga-Mannschaften der Herren trafen die DJK Adler 07 Bottrop und der SC Bottrop aufeinander. Die Lokalduelle sorgten dabei nicht nur für eine gut gefüllte Dieter-Renz-Halle – auch einen Brandalarm hielt der Derbytag bereit.
„Das habe ich so auch noch nicht erlebt“, kommentierte Adlers Trainer Marius Bruckwilder die Warnsirene, die mitten im Verbandsligaspiel ertönte. Hitzige Stimmung auf und abseits des Parketts, wie sie aus vergangenen Tagen noch bestens bekannt war, sollte dabei aber nicht als Auslöser dienen. Zudem gab die Bottroper Feuerwehr, die mit einem ganzen Löschzug angerückt war, schnell Entwarnung: Fehlalarm.
Die Rivalitäten im Bottroper Handballsport haben sich verändert
Dass die Partien zwischen Adler und dem SC zwar noch ihre Besonderheiten mit sich bringen, da waren sich alle Verantwortlichen gleichermaßen einig. „Es sind schon noch besondere Spiele“, meinte etwa SC-Trainer Thomas Stratmann, der gemeinsam mit Christoph Grewer für die Frauentruppe verantwortlich zeichnet.
„Bin in der Halle aufgewachsen“ – Bottroper Handballtrainer lebt den Sport
„Der Derbycharakter ist nach wie vor da. Allerdings ist die Rivalität nicht mehr dieselbe.“ Als Grund erkannte Stratmann dabei das zunehmende Zusammenrücken der Bottroper Handballvereine. „Man respektiert einander und ist enger miteinander verbunden“, so Stratmann weiter.
Kooperationen zwischen den Bottroper Vereinen sind nicht selten
Anders als etwa im Fußball, wo Scharmützel zwischen verschiedenen Vereinen selbst im Amateurbereich nicht ausbleiben, ist bei den Bottroper Handballklubs zunehmend der eigentliche Sinn des Ganzen in den Vordergrund gerückt: Die gemeinsame Leidenschaft für die Sportart.
Wurden die Vereine vor Jahren noch von knallharten Protagonisten angeführt, die Gespräche mit dem jeweils konkurrierenden Lokalrivalen aus Prinzip nahezu kategorisch ausschlossen, haben sich der SCB, Adler 07 und auch die TSG Kirchhellen längst miteinander verflochten.
Handball-WM: Bottroper Handballerinnen treffen die deutschen Stars
So sind Spielgemeinschaften im Jugendbereich keine Seltenheit mehr, um den Spielbetrieb einzelner Teams zu bewerkstelligen. Eine quantitative Ausdünnung der Jugendspielklassen, aber auch steigende Kosten für die Vereine tragen zu etwaigen Entscheidungen bei. Und selbst im Seniorenbereich werden Wechsel zwischen den Mannschaften nicht mehr als „No-go“ abgestempelt.
Derbys gehen diesmal deutlich an den SC Bottrop
Hierzu dient beispielhaft ein Blick auf die SC-Herren, die mit Felix Geilich einen Trainer an der Seitenlinie wissen, der zuvor jahrelang für Adler 07 als Spieler auflief und auch als Funktionär aktiv war. Zudem wurde auch der Kader mit Akteuren wie Ben Overberg aufgefüllt, der durchaus über Erfahrungen beim Stadtkonkurrenten verfügt.
Selbst die mögliche Zusammenlegung des SCB und der DJK Adler 07 kursierte einst als Gerücht in den Spielstätten des Bottroper Handballs, dieses ist jedoch mit fortschreitender Zeit immer deutlicher abgeebbt.
Die TSG Kirchhellen fährt wichtige Punkte ein
Dass es aber nicht ganz ohne Lokalrivalität geht, sollte auch der zurückliegende Sonntag zeigen: Sportlich fair, aber keineswegs halbherzig ging es auf dem Spielfeld zur Sache. Der Vergleich fand an diesem Tag jedoch einen deutlichen Sieger, da sowohl bei den Verbandsligafrauen als auch bei den Herrenteams jeweils der SC Bottrop die Oberhand behielt.
Die SC-Frauen setzten sich mit 36:23 überdeutlich durch und festigten mit einem Erfolg gegen Adler (10.) genauso den zweiten Platz wie auch die Männer. Hier gewann der SC ähnlich deutlich mit 31:20. Abgerundet wurde der Sonntag von einem Sieg der TSG Kirchhellen im Verbandsliga-Kellerduell gegen den SV Neukirchen. Der 31:23-Erfolg verschafft dem Team wieder etwas Luft im Abstiegskampf.
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