Bottrop. Nach einer kurzen, aber sehr erfolgreichen Zeit verlässt Dusan Trebaljevac den VfB Bottrop. Was hinter der Entscheidung steckt und wie es weitergeht.
„Ich fühle mich beim VfB Bottrop unheimlich wohl“, sagt Dusan Trebaljevac, „die Entscheidung ist mir deshalb auch wirklich sehr schwer gefallen.“ Den Vorstand informierte der Trainer bereits vor dem Spiel gegen den 1. FC Lintfort, am Dienstag auch die Mannschaft. Kurz: Trebaljevac legt sein Amt zum Saisonende nieder.
„In den letzten 13 Monaten ist hier eine fantastische Gemeinschaft entstanden. Aber auch eine sportliche Kontinuität. Und ich sage mit Stolz, dass ich einen großen Einfluss darauf hatte“, erklärt Trebaljevac. Das Kapitel VfB Bottrop sei für ihn jetzt noch nicht abgeschlossen: „Ich werde bis zum letzten Tag der Saison alles geben.“
Entscheidung erreichte den Vorstand des VfB Bottrop nicht unerwartet
Der Grund für seinen Entschluss habe berufliche Gründe: „Jeder, der meine berufliche und private Situation kennt, wird meine Entscheidung nachvollziehen können. Ich muss ab Sommer andere Dinge in den Vordergrund stellen.“
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Der Vorstand des VfB Bottrop ist traurig über die Nachricht. Überraschend kommt sie allerdings nicht. „Dusan hat uns schon im Sommer darüber informiert, dass er vor einer Entscheiung steht. Er hat zu jeder Zeit mit offenen Karten gespielt“, sagt Philipp Drießen. Der Sportliche Leiter ergänzt: „Das ist natürlich unheimlich schade, wir hatten bis zum Schluss gehofft, dass wir eine Konstellation finden können, in der er uns erhalten bleibt.“
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Dusan Trebaljevac fordert von sich und seinen Spielern 100 Prozent
Trebaljevac betont, er sei kein Freund halber Sachen: „Dass ich aus beruflichen Gründen nicht dabei sein kann, wenn wir in wenigen Wochen den Spitzenreiter Budberg im Jahnstadion empfangen, hat es mir noch einmal vor Augen geführt. Ich kann dem Traineramt nur dann gerecht werden, wenn ich 100 Prozent abliefere.“ Das erwarte er von seinen Spielern und das erwarte er auch von sich selbst.
Die frühe Verkündung der Entscheidung wertet Vereinsvorsitzender Gündüz Tubay als Beweis für eine von Vertrauen und Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit: „Ich persönlich bin traurig, dass Dusan uns im Sommer verlässt. Ich bin auch selbstständig, kann seine Gründe deshalb absolut nachvollziehen. Dass er uns jetzt schon reinen Wein einschenkt, ermöglicht es uns, mit aller Sorgfalt nach einem Nachfolger Ausschau zu halten.“
Auch Co-Trainer Necip Eren räumt seinen Posten zum Saisonende
Trebaljevac stieß im Januar 2024 als Trainer zum VfB Bottrop, rückte schon wenig später nach der Entlassung von Volker Hohmann in die Cheftrainer-Position auf. Unter ihm machte der VfB Bottrop mit 13 Siegen in Folge die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga perfekt.
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Zur neuen Saison formte Trebaljevac zusammen mit seinen Co-Trainern Necip Eren und Niko Andreadakis aus wenigen verbliebenen Spielern und zahlreichen Neuzugängen eine Mannschaft, die sich vom Start weg in der Spitzengruppe der Landesliga etablierte. Am dritten Spieltag grüßte der Aufsteiger sogar von der Tabellenspitze.
VfB Bottrop ist Sonntag beim FC Blau-Gelb Überruhr gefordert
Die Punktspielbilanz von Trebaljevac ist beeindruckend: Unter ihm gewann der VfB Bottrop 23 von 32 Meisterschaftsspielen. Nur sieben gingen verloren. Mit Trebaljevac wird im Sommer auch Co-Trainer Necip Eren seinen Posten abgeben. Trebaljevac dazu: „Als ich im letztes Jahr in der Winterpause hier angefangen habe und dann nach paar Wochen allein dastand, war ich sehr froh, dass ich Necip begeistern konnte, mich zu unterstützen.“
Die Verantwortlichen des VfB Bottrop hoffen, dass sich am kommenden Sonntag die ersten guten Nachrichten des Jahres einstellen. Nach einer verkorksten Vorbereitung und einem äußerst unglücklichen Rückrunden-Auftakt (0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Lintfort) müssen die Schwarz-Weißen dann beim FC Blau-Gelb Überruhr antreten.
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