Bochum. Die SG Wattenscheid 09 ist auf dem letzten Platz der Oberliga. Rückkehrer Umut Yildiz über die Herausforderungen und die Situation des Klubs.
Umut Yildiz sagt über sich selbst, dass er ein Freund von großer Lautstärke ist. Wenn der 24-Jährige Fußball spielt, dann muss auf den Tribünen um ihn herum ordentlich was los sein. Dabei müsse ihm das Publikum nicht zwangsläufig wohl gesonnen sein: „Ich mag es auch, wenn es mal gegen mich läuft, um es dann allen zu zeigen“, sagt der Offensivspieler, der in der Winterpause zur SG Wattenscheid 09 zurückgekehrt ist. Seine letzte Station: Der TuS Bövinghausen. Da habe er genau das, was den Fußball für ihn ausmacht, vermisst.
„Am Anfang war es echt cool“, erinnert sich Yildiz an die ersten Monate beim ambitionierten Oberligisten, dessen Verantwortliche den Aufstieg in die Regionalliga als Ziel ausgegeben hatten. Als der Plan, unter Einsatz von viel Geld Qualität auf den Platz zu bringen, schon früh in eine andere Richtung lief, sei die Luft raus gewesen. „Ich brauche es, dass Leute am Platz sind“, sagt Yildiz. Das sei nur noch selten so gewesen. Ernüchternd für ihn, dann meldete sich SGW-Trainer Engin Yavuzaslan.
Neuzugang der SG Wattenscheid 09: Situation des Klubs beschäftige ihn emotional stark
„Ich hatte gemischte Gefühle“, erinnert sich Yildiz an die ersten Tage nach dem Angebot, wieder zur SGW zurückzukehren. Mit dem Verein hatte er den Aufstieg in die Regionalliga geschafft, war mit dem ehemaligen Bundesligisten auch wieder abgestiegen. Die Aufgabe in Bövinghausen habe ihn gereizt, dann erteile Wattenscheids Liga-Konkurrent seinen Spielern die Freigabe zur Winterpause. Die Schwarz-Weißen schlugen dreimal zu, holten Nico Thier, Niklas Lübke - und Yildiz.
„Die Herausforderung wollte ich annehmen. Mein Fokus liegt jetzt auf dem kommenden halben Jahr“, sagt der 24-Jährige. Weiter wolle er nicht schauen, weil ihn die Situation seines Klubs emotional stark beschäftige. „Jetzt geht es für uns alle darum, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Was nach der Saison passiert, wisse er noch nicht.
Yildiz fühlt sich bei SG Wattenscheid 09 wieder zuhause: „Tradition ist geblieben“
Was er sagen kann, ist, dass er sich wieder zuhause fühlt: „Die Tradition ist geblieben, die Leute sind aber andere“, antwortet er auf die Frage, ob er die SGW nach den zahlreichen Änderungen seit seinem Abgang Richtung Bövinghausen sofort wiedererkannt habe. Beim Training und bei den Testspielen habe er mit vielen Fans des Vereins sprechen können: „Überall hatte ich das Gefühl, dass sich alle freuen, dass ich wieder da bin.“
Das kannte er noch, und das habe auch seinen Mannschaftskollegen Thier und Lübke zu Bedenken gegeben, als die beiden Angebote aus Wattenscheid vorliegen hatten. „Ich habe den beiden gesagt, dass ihnen klar sein muss, dass jeder auf sie guckt, wenn sie dorthin gehen. Aber das wollten die beiden wohl auch.“
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SG Wattenscheid 09 ist Letzter der Oberliga: Beunruhigt viele im Umfeld
Zu kaum einer Zeit in der jüngeren Historie des Vereins haben Fans und Anhänger wohl genauer hingeschaut als momentan. Der letzte Platz in der Oberliga beunruhigt viele im Umfeld. Yildiz versucht zu beschwichtigen: „Die Trainingseinheiten und Testspiele waren richtig gut. Wir harmonieren perfekt, die Mannschaft macht einen guten Eindruck.“
Wichtig sei, dass jeder in der Mannschaft bereit sei, sich in den Dienst des Vereins und der Sache zu stellen. In den Köpfen funktioniert es gut, behauptet Yildiz. Und dann beweist der Wattenscheider Angreifer, dass er nicht nur Lautstärke mag, sondern bei den Texten der Fan-Gesänge auch genau hingehört hat. Auf die Frage, warum die Mannschaft von Engin Yavuzaslan nicht absteigt, entgegnet Yildiz knapp: „Weil Wattenscheid nie stirbt.“
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