Bochum. Das Team von Chefcoach Peter Zeidler beim VfL Bochum wächst weiter. Ein weiterer Co-Trainer kommt aus der Schweiz zum Bundesligisten.

Der VfL Bochum hat sein Trainerteam für die Lizenzmannschaft wieder komplettiert. Veränderungen waren nötig, weil Torwarttrainer Peter Greiber nach 19 Jahren den VfL verließ und zum 1. FC Köln zurückkehrt und weil Neu-Trainer Peter Zeidler zunächst keinen Co-Trainer mitgebracht hatte.

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Zeidler wird nun zukünftig wieder und weiter von Maxime Antonilli unterstützt, der wie Zeidler vom FC St. Gallen 1879 nach Bochum wechselt und den Fokus seiner Co-Trainer-Tätigkeit auf die Spielanalyse legen wird. Zudem wird die Stelle des Torwarttrainers mit Sebastian Baumgartner neu besetzt. Er wechselt vom FC Red Bull Salzburg zum VfL Bochum. Der 37-jährige Österreicher war zuletzt in Salzburg als Torwarttrainer der Profis und Head of Goalkeeping tätig. Wenige Tage nach der Verkündung dieser Personalien legte der VfL noch einmal nach.

Am Samstag vermeldete der Revierklub, dass auch Murat Ural zum Zeidler-Team stößt. Der 36-Jährige kommt vom FC Zürich. Beim Schweizer Erstligisten arbeitete er in der abgelaufenen Saison zunächst unter Bo Henriksen (inzwischen Mainz 05) als Co- und ab Februar als hauptverantwortlicher Trainer. „Wir freuen uns, dass sich Murat Ural für den VfL Bochum entschieden hat. Er verstärkt unser Trainerteam auf Empfehlung von Peter Zeidler“, sagt Sportdirektor Marc Lettau zur Verpflichtung des früheren Profi-Stürmers.

Neue Trainer beim VfL Bochum: Co-Trainer Maxime Antonilli (links) und Torwart-Trainer Sebastian Baumgartner (rechts). 
Neue Trainer beim VfL Bochum: Co-Trainer Maxime Antonilli (links) und Torwart-Trainer Sebastian Baumgartner (rechts).  © VfL Bochum 1848 | VfL Bochum 1848

Zu den weiteren Neuzugängen im Trainerteam betonte Lettau: „Maxime Antonilli hat bereits in St. Gallen mit Peter Zeidler vertrauensvoll zusammengearbeitet und wird ihn nun beim VfL in der täglichen Arbeit unterstützen. Darüber hinaus freuen wir uns, dass es uns gelungen ist, die Position des Torwarttrainers hochkarätig zu besetzen, indem wir Sebastian Baumgartner von RB Salzburg von unserem Weg beim VfL überzeugen konnten. Er hat in Salzburg die Torhüter auf Top-Niveau ausgebildet und weiterentwickelt und uns mit seinen innovativen Ideen und Konzepten inhaltlich vollständig überzeugt. Wir freuen uns, die beiden Trainer in Kürze an der Castroper Straße zu begrüßen.“ Am 1. Juli ist Trainingsauftakt, am 3. Juli findet das erste öffentliche Training statt (10 Uhr).

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Dabei wird es nun etliche neue Gesichter zu sehen geben. Eben auch, weil Peter Greiber nach knapp 19 Jahren den Klub verlassen wird. Der 55-Jährige hatte die Verantwortlichen über seinen Wechselwunsch informiert und bat aus persönlichen Gründen um eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages zum 15. Juni. „Diesem Wunsch hat der VfL entsprochen“, hieß es in der entsprechenden Mitteilung des Bundesligisten. Greiber wird kommende Saison zum 1. FC Köln zurückkehren.

VfL Bochum: Antonilli schon in der Schweiz Zeidler-Co

Antonilli arbeitete mit Zeidler rund ein Jahr lang beim FC St. Gallen zusammen, ein Schwerpunkt lag in der Videoanalyse. Zuvor war der 33-Jährige, der die Schweizer und italienische Staatsbürgerschaft hat, fünf Jahre lang Trainer des unterklassigen Schweizer Klubs CS Italien GE. Antonilli hat die Uefa-A-Lizenz.

Baumgartner war bereits seit 2019 bei RB Salzburg aktiv und kletterte immer weiter nach oben. Zunächst betreute er die Torhüter der Akademie im U15-Team, 2021/22 war er Torwart-Trainer des Farmteams FC Liefering, den ja auch Ex-VfL-Trainer Thomas Letsch und der neue VfL-Trainer Peter Zeidler einst coachten, Zeidler allerdings lange vor Baumgartners Zeit. Seit 2022 war er dann Torwart-Trainer und -Koordinator beim österreichischen Serienmeister und Champions-League-Klub. Zunächst neben Herbert Ilsanker, später in voller Verantwortung. Mit seiner Verpflichtung zeigt der VfL, dass er auch bei Trainerposten durchaus ins höhere Regal greift - und greifen kann.

Baumgartner kommt von RB Salzburg nach Bochum

Hintergrund ist nach Informationen dieser Redaktion der Trainerwechsel bei RB Salzburg. Gerd Struber wurde freigestellt und wechselte zum Zweitligisten 1. FC Köln, bei RB Salzburg ist nun der Niederländer Pep Lijnders neuer Chefcoach. Der wiederum wollte seinen eigenen Torwart-Trainer mitbringen. Der Klub stimmte zu und bot Baumgartner, der bei den Österreichern einen exzellenten Ruf genießt, einen Job im Nachwuchsbereich an. Dann kam das Angebot des VfL Bochum - und Baumgartner steigt nun in die Bundesliga auf. Eine gute Lösung für alle Seiten, heißt es auch in Salzburg.

Neben Antonilli und Baumgartner zählen auch die Co-Trainer Markus Feldhoff und Frank Heinemann weiterhin zum engen Trainerstab des VfL Bochum, während der für acht Pflichtspiele eingesprungene Marc-Andre Kruska ebenso wie sein „Chef“ Heiko Butscher sich nun um die neue U21 des VfL Bochum kümmern.

2005 kam Peter Greiber als Torwartrainer zum VfL Bochum

Der gebürtige Mainzer Peter Greiber startete seine Trainerlaufbahn 1995 beim 1. FC Köln. Nach zehn Jahren in Köln kam er 2005 als Torwarttrainer zum VfL. Fortan war er eine Konstante im Trainerteam der Lizenzspielermannschaft. „Doch nicht nur bei den Profis, sondern auch im Nachwuchsbereich hatte er maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung vieler Torhüter“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Im Rahmen seiner Arbeit im Talentwerk förderte er Torhüter wie Andreas Luthe, Michael Esser, Tjark Ernst und Niclas Thiede.“

19 Jahre war Peter Greiber Torwarttrainer beim VfL Bochum. Nun verlässt er den Bundesligisten.
19 Jahre war Peter Greiber Torwarttrainer beim VfL Bochum. Nun verlässt er den Bundesligisten. © FUNKE Foto Services | Dennis Ewert/RHR-FOTO

Da passte es natürlich bestens, dass Luthe mit einem gehaltenen Elfmeter mit dazu beitrug, dass die Saison dces VfL Bochum mit dem Sieg in der Relegation über Fortuna Düsseldorf ein positives Ende nahm.

Sportdirektor Lettau: „Peter Greiber ist jederzeit an der Castroper Straße herzlich willkommen“

„Peter Greiber ist mit dem Wunsch an uns herangetreten, sich aus persönlichen Gründen neu orientieren zu wollen“, sagte Sportdirektor Marc Lettau. „Aufgrund seiner Verdienste als unser Torwarttrainer seit knapp zwei Jahrzehnten und seines Beitrags zu unserer sportlichen Entwicklung, haben wir seinem Wunsch entsprochen. Wir danken Peter ausdrücklich für seine geleistete Arbeit.“

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Er habe dem Verein auch menschlich über die Jahre seinen Stempel aufgedrückt. Über einen solch langen Zeitraum einem Verein treu zu bleiben, gehöre heutzutage zur absoluten Ausnahme. „Wir wünschen ihm persönlich alles erdenklich Gute. Peter Greiber ist jederzeit an der Castroper Straße herzlich willkommen.“

Der Bochumer Trainerstab in der Saison 2005/2006 (v.r): Co Trainer Nicolas Michaty, Trainer Marcel Koller, Torwarttrainer Peter Greiber und Co Trainer Frank Heinemann.
Der Bochumer Trainerstab in der Saison 2005/2006 (v.r): Co Trainer Nicolas Michaty, Trainer Marcel Koller, Torwarttrainer Peter Greiber und Co Trainer Frank Heinemann.

Peter Greiber bedankte sich seinerseits bei den Verantwortlichen des VfL. „Zunächst einmal möchte ich den Verantwortlichen des VfL, vor allem Marc Lettau, meinen großen Dank aussprechen. Es ist keineswegs selbstverständlich, wie verständnisvoll sie mit meiner privaten Situation umgegangen sind und meinem Wunsch entsprochen haben, den Vertrag vorzeitig zu beenden.“

Peter Greiber verlässt den VfL Bochum auf eigenen Wunsch

Was er mit dem VfL in den vergangenen knapp 20 Jahren erlebt habe, sei sehr besonders gewesen. „Als ich angefangen habe, hat der VfL in der 2. Bundesliga gespielt“, sagte Greiber. Nun gehe der Klub ins vierte Bundesliga-Jahr in Serie. „Die emotionale Rettung in den Relegationsspielen in diesem Jahr haben dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Ich möchte auch Felix Wenderoth danken, mit dem ich eng zusammengearbeitet habe, Felix hat mich im Rahmen seiner Arbeit als Torwarttrainer und Torwartkoordinator im Talentwerk sehr gut unterstützt. Ich gehe mit einem total positiven Gefühl. Es ist zudem der bestmögliche Zeitpunkt, nochmal etwas Neues zu machen.“

Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht entschieden. Michael Esser, der mit dieser Saison seine Laufbahn als Torwart beendet hat, wird es eher nicht. Er fängt zunächst als Torwarttrainer bei der U19 des VfL Bochum an.

VfL Bochum wird zwei neue Torhüter für die kommende Saison verpflichten

Unklar ist zudem, um welche drei Torhüter sich der neue Torwart-Trainer wird kümmern dürfen. Eine Rückkehr von Manuel Riemann ist ausgeschlossen, Esser und Andreas Luthe haben aufgehört. Dafür kehrt Paul Grave nach abgelaufener Leihe vom Wuppertaler SV zurück.

16. September 2013: Der VfL Bochum testete gegen Odense BK, VfL-Trainer war Peter Neururer (2.v.l.), seine Co-Trainer waren unter anderem Frank Heinemann (3.v.l.) und Peter Greiber (2.v.r.).
16. September 2013: Der VfL Bochum testete gegen Odense BK, VfL-Trainer war Peter Neururer (2.v.l.), seine Co-Trainer waren unter anderem Frank Heinemann (3.v.l.) und Peter Greiber (2.v.r.). © WAZ FotoPool | Klaus Pollkläsener

Die Verantwortlichen beim VfL Bochum trauen den vor der gerade aufgelaufenen Saison verpflichteten Niclas Thiede grundsätzlich zu, irgendwann die Nummer 1 zu werden. Zur kommenden Saison aber werden wohl dennoch zwei neue Torhüter zum VfL Bochum kommen. Eine klare neue Nummer 1 und ein Vertreter, der zumindest Bundesligaerfahrung mitbringt.

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