Bochum. In der Fernsehshow „Catch“ tritt er mit Promis wie Pietro Lombardi und Wincent Weiss an. Für 2022 hat sich der Wattenscheider einiges vorgenommen
Wenn Noel Fiener durchstartet, dann gewöhnlich auf rotem Tartan, auf einer völlig ebenen Strecke, die für ihn meist 100 Meter geradeaus geht. Das höchste der Gefühle in puncto Abweichung ist die Stadion-Kurve, die der Sprinter über die 200-Meter-Distanz absolvieren muss. Dass der Athlet des TV Wattenscheid einen guten Antritt hat: keine Frage. Was er auf kurzen Strecken drauf hat und wie gut er im Fangen ist, konnte Noel Fiener bei der kürzlich ausgestrahlten Fernseh-Show „Catch“ unter Beweis stellen.
Zusammen mit Sportlern verschiedenster Richtungen und halbwegs fitten Prominenten ging der 24-Jährige bei der „Deutschen Meisterschaft im Fangen“ an den Start. Insgesamt vier Teams traten gegeneinander an und versuchten, in mehreren Wettkämpfen jeweils der Konkurrenz davonzulaufen oder eben die anderen Sportler zu fangen. Aufgezeichnet wurde das Event bereits im Herbst 2021.
Fiener sammelt neue Erfahrungen auf unbekanntem Terrain
„Das war eine richtig coole Erfahrung“, sagt Fiener, „hat aber teilweise auch viel Überwindung gekostet.“ Denn anders als in der Leichtathletik mussten bei „Catch“ unter anderem viele sperrige Hindernisse beispielsweise mit Sprüngen überquert werden. Schnelle Richtungswechsel, Starts und Stopps waren ebenso entscheidend.
„Für mich also teilweise ein eher unbekanntes Metier“, sagt Fiener und ergänzt lachend: „Ich kann ja vor allem schnell geradeaus laufen und hoch springen.“
Im Team mit Wincent Weiss
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Am Ende schaffte es sein Team, dessen Kapitän Sänger Wincent Weiss war, bis ins Halbfinale. „Ich habe schnell gemerkt, dass Parkour-Sportler und Ninja-Warrior-Teilnehmer schon einen Vorteil bei vielen Wettkämpfen haben, aber sie konnten mir auch gute Tipps und Tricks zeigen“, erzählt Fiener. „Und die Promis, wie Pietro Lombardi oder Cathy Hummels, waren ziemlich nett, ganz bodenständig und hatten natürlich mindestens genauso sehr mit den Hindernissen zu kämpfen“, berichtet der Wattenscheider Leichtathlet, der neben den vielen spannenden Erfahrungen auch einige blaue Flecken mit nach Hause nahm.
„Aber damit kann ich gerade noch leben“, scherzt Fiener, der seinen Fokus nach dem Ausflug in die Welt des Fangens schon wieder auf die weniger hindernisreiche Variante des Laufens konzentriert: den Sprint.
Start bei Westfalenmeisterschaften
Bereits am Wochenende steht mit den Westfalenmeisterschaften in Dortmund einer der wenigen Hallen-Wettkämpfe in diesem Jahr an. Zwei Wochen später, 5. und 6. Februar, ist Noel Fiener dann schon wieder im Einsatz. Diesmal allerdings als Guide von Para-Sportlerin Katrin Müller-Rottgardt bei den internationalen Deutsche Hallen-Meisterschaften der Para-Leichtathletik.
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Zusammen mit Müller-Rottgardt erlebte der 24-jährige Guide im vergangenen Jahr wohl auch die sportlich schönsten und bittersten Momente seiner Athleten-Laufbahn, und zwar bei den Paralympics in Tokio. „Klar, es war der Wahnsinn, sich für die Paralympics qualifiziert zu haben. Die Eröffnungsfeier war toll, auch wenn leider keine Zuschauer zugelassen waren. Generell waren die Atmosphäre dort und der Stolz, bei den Paralympics dabei zu sein, toll“, erinnert sich der Wattenscheider Sprinter, an die Highlights der Reise nach Japan.
Bittere Momente bei den Paralympics in Tokio
Doch die bitteren Stunden ließen nicht lange auf sich warten. Eine zunächst nur zwickende Wade machte alle Hoffnungen der beiden Sportler zunichte. „Katrin hatte schon im Vorfeld immer mal wieder Probleme mit ihrer Wade, aber dann ist es beim Probestart für unseren ersten Lauf in Tokio passiert: Muskelfaserriss“, erzählt Fiener. „Für uns beide war es enorm bitter.“ Denn folglich blieb das Duo ganz ohne Start in Tokio.
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„Aber“, betont Noel Fiener, „jetzt wollen wir noch mal angreifen.“ Nach so missglückten Paralympics wollte Müller-Rottgardt (40) auf gar keinen Fall ihre so erfolgreiche Laufbahn beenden und visiert jetzt die Paralympics 2024 in Paris an.
„Wir sind schon wieder ins Training eingestiegen, aber in dieser Saison konzentriere ich mich zudem auch mehr auf meine Einzelstarts. In Dortmund trete ich beispielsweise auch über die 60 Meter an. Das ist allerdings ein bisschen kurz für mich“, sagt der 200-Meter-Spezialist. Aber die kurzen Antritte hat er ja kürzlich erst beim Fangen trainiert…