Bochum. Der VfL Bochum wird sich gegen den FC Heidenheim anders präsentieren. Trainer Thomas Reis wird sein Team nach der Hannover-Pleite umbauen.
Die Profis des VfL Bochum können froh sein, dass sie bereits am Freitag wieder spielen dürfen. Hätten zwischen ihren schlechten Leistungen beim 0:2 in Hannover und dem Heimspiel gegen den FC Heidenheim mehr Tage gelegen, hätten sie sich wohl das komplette Spiel gegen Hannover auf Video ansehen müssen. Wegen der englischen Woche aber verzichtete Reis auf ein längeres Video-Studium. Klare Worte fand er in der Spieltags-Pressekonferenz aber erneut. Er wird das Team umbauen.
Es sei eine schlechte Leistung des Teams gewesen, sagte er zunächst. Später sprach er von einem „brutalen Kollektivversagen“ der Mannschaft und von einem „absoluten Fehlverhalten nach zwei Minuten“. Diesen Bochumer Blackout nutzten die Hannoveraner zur frühen 1:0-Führung. Die Bochumer fanden nicht mehr ins Spiel, unterlagen nach einer ihrer schlechtesten Leistungen in dieser Saison verdient mit 0:2.
Reis nimmt nur drei Spieler aus der Kritik
„Das Beste war noch das Ergebnis“, sagte Reis. „Wir hätten auch deutlich höher verlieren können.“ Eine Erklärung für die Nicht-Leistung hatte er weiterhin nicht. Nur den Hinweis, „dass es solche Rückschläge wohl immer mal wieder geben wird“. Dennoch sei er „enttäuscht, gerade über die Leistung der erfahrenen Spieler“. Bis auf Torwart Manuel Riemann und Cristian Gamboa habe kein weiterer Leistungsträger eine entsprechende Reaktion gezeigt.
Auch den zur zweiten Hälfte eingewechselten Armel Bella-Kotchap nahm er aus der Kritik. „Er ist 19 Jahre alt und hat in den Spielen zuvor sicher nicht immer fehlerfrei gespielt. Aber gegen Hannover hat er es sehr abgeklärt gemacht und hat sich nicht von der allgemeinen Unsicherheit anstecken lassen.“ Bella-Kotchap wird wohl auch deshalb gegen den FC Heidenheim wieder mit Maxim Leitsch die Innenverteidigung bilden.
Lampropoulos fällt länger aus
Leitsch bleibe weiterhin trotz schwacher Leistung in Hannover und früher Auswechslung gesetzt. „Er ist ein absoluter Leistungsträger“, sagte Reis. „Er weiß selber, dass er in Hannover keinen Sahnetag erwischt hat. Aber das zeigt nur, dass auch er keine Maschine ist. Er hat schon viele gute Spiele für uns gemacht und wird hoffentlich noch viele gute Spiele für den VfL Bochum machen. Er kommt wieder.“
Allerdings hat Reis aktuell auch nicht so viele Möglichkeiten auf den beiden Positionen in der Innenverteidigung. Gegen Heidenheim muss er schon fast zwangsläufig auf die Jugend setzen. Saulo Decarli ist nach längerer Verletzung noch im Aufbauprogramm und fehlt weiterhin. Gegen Hannover hat sich nun auch Vasileios Lampropoulos verletzt. „Er hat eine Zerrung oder einen Faserriss am Hüftbeuger“, sagte Reis. „Deswegen mussten wir ihn gegen Hannover auch auswechseln. Er wird in diesem Jahr nicht mehr spielen.“ Er fällt damit auch für das DFB-Pokalspiel in Mainz aus.
Losilla kehrt ins Team zurück
Neben dem zwangsläufigen Wechsel in der Innenverteidigung wird es auch einen im Mittelfeld geben. Kapitän Anthony Losilla kehrt nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurück. Für ihn muss voraussichtlich Raman Chibsah wieder auf die Bank, auch wenn er in Hannover nicht zu den schlechtesten Spielern gehörte. Offen ließ Reis wie gewohnt weiterhin, ob er ansonsten weitere Wechsel vornehmen wird.
Unabhängig von der Aufstellung erwartet er allerdings von seiner Mannschaft ein anderes Gesicht. „Wir werden es besser machen.“
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