Bochum. Am Freitag trifft der Linksaußen mit dem VfL Bochum auf seinen früheren Verein SC Paderborn. Reis erwartet von dem 25-Jährigen mehr Tore.

Allzu kritisch wollte sich VfL-Trainer Thomas Reis nicht über Gerrit Holtmann äußern. Der Linksaußen des Bochumer Zweitligisten saß direkt neben ihm auf dem Podium. Doch etwas hatte der Coach dennoch öffentlich zu mäkeln. „Er muss die Abschlussqualität verbessern. Das weiß er aber auch“, sagte Reis vor dem Spiel am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Holtmanns Ex-Klub.

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Der 25-Jährige hatte sich vor der Saison dem VfL angeschlossen. „Ich musste nicht lange nachdenken“, sagt der gebürtige Bremer. Paderborn zog nach dem Abstieg aus der Bundesliga nicht die Kaufoption. Der Linksaußen ging zum FSV Mainz zurück, wo ihm allerdings signalisiert wurde, dass er nicht viel spielen würde. Der gedankliche Weg nach Bochum war kurz: „Ich bin im besten Fußballeralter, um das Maximum herauszuholen zu können.“ In Bochum sehe er die Chance auf den maximalen Erfolg.

Gerrit Holtmann erwischt schlechten Start beim VfL Bochum

Zuletzt war der VfL nah dran am Maximum. Einem 3:1-Sieg beim Hamburger SV folgte ein 5:0 gegen Fortuna Düsseldorf. In Kiel erlitt der VfL allerdings Schiffbruch beim 1:3 gegen die Störche. In allen drei Partien stand Holtmann zwar in der Startelf. Vom Maximum ist er im Moment aber noch entfernt. „Nach der sehr unglücklichen gelb-roten Karte musste ich mich hinten anstellen“, sagt Holtmann über seinen schlechten Start. Am 2. Spieltag gegen den Karlsruher SC stand Holtmann noch in der Startelf. Durch den Platzverweis verlor er den Anschluss. Nun hatte er immerhin wieder drei Bewährungschancen. Auch Reis bezeichnet den „Einstand“ von Holtmann als unglücklich, attestiert ihm aber absoluten Willen: „Er hat richtig Bock auf den VfL.“ Holtmann sei lernwillig, deshalb rechnet Reis damit, dass er „mit Sicherheit das eine oder andere Tor machen wird“.

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Das Tempo des Linksfuß beeindruckt die Verantwortlichen nach wie vor. Nach dem Abgang von Jordi Osei-Tutu sollte Holtmann dessen Stelle ausfüllen. Wo es aber noch hakt: Am Abschluss. In sieben Pflichtspieleinsätzen hat der passionierte Kinogänger weder ein Tor geschossen, noch eine Vorlage gegeben. „Letzte Woche gegen Kiel hatte ich bereits viele Möglichkeiten“, sagt Holtmann. „Es fehlt noch die letzte Konsequenz.“ Aber er sagt auch: „Ich komme sehr nah, es fehlt nicht mehr viel.“

Gegen seinen Ex-Klub dürfte Holtmann besonders motiviert sein. Sportlich läuft es bei den Ostwestfalen eher bescheiden. Das Team von Steffen Baumgart liegt aktuell auf Platz zehn, zuletzt gab es zwei Niederlagen. Holtmann rechnet mit einem ebenbürtigen Gegner: „Es gibt eigentlich keine großen Unterschiede zum VfL.“

Gute Chancen auf einen Platz in der Startformation hat wieder Armel Bella-Kotchap. Der 18-Jährige fing auch beim 1:3 in Kiel in der Innenverteidigung an, verursachte allerdings auch den Elfmeter zum 1:0. Reis attestiert dem jungen Spieler großes Talent: „Er ist einer der stärksten Spieler, die wir im Kader haben.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe sich Bella-Kotchap auch charakterlich stabilisiert. „Wenn einer dreimal zu spät kommt, ist das nicht gut.“