Bochum. Was die Neuverteilung der TV-Gelder für den VfL Bochum bedeutet, berechnen sie beim Zweitligisten gerade. Der VfL kalkuliert zurückhaltend.
Auch beim VfL Bochum haben die Verantwortlichen am Dienstag noch einmal angefangen zu rechnen. Am Montag hatte das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga einen neuen Verteilungsschlüssel der Fernsehgelder beschlossen und verkündet. Was das für den VfL bedeutet, ermitteln die VfL-Verantwortlichen nun noch etwas genauer. Derweil läuft die sportliche Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Paderborn weiter.
Die von der DFL beschlossene Verteilung der TV-Gelder sei eher keine Revolution, sondern eine Evolution, sagte Ilja Kaenzig, Geschäftsführer Finanzen beim VfL Bochum. Die Schere zwischen Top-Teams und Abstiegskandidaten geht nicht mehr so weit auseinander, die Zweitligisten bekommen ebenso etwas mehr Geld. „Was diese Evolution für uns bedeutet, sehen wir uns gerade im Detail an.“ 6,9 Millionen Euro bekommen alle Zweitligisten zunächst als Sockelbetrag. Weiterhin geht es bei der Zuteilung der TV-Gelder auch darum, wie erfolgreich ein Verein aktuell ist und in den vergangenen fünf Jahren war. Honoriert wird zudem der Einsatz und neuerdings auch die Ausbildung von U-23-Spielern.
VfL plant diese Saison ohne Zuschauer
Aktuell bleibt die Situation auch beim VfL Bochum angespannt. „Dass dieses Jahr wirtschaftlich schwierig sein würde, war uns klar“, sagte Kaenzig. „Wir haben in dieser Saison ohne Zuschauer geplant, die nächste planen wir mit wenig Zuschauern.“
Kaenzig würde sich nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen die Rückkehr der Fans in die Stadien wünschen. „Was wir im Moment erleben, ist 2. Bundesliga pur. Für den neutralen Beobachter ist das spannend, weil alles möglich ist. Aber wir sind nicht neutral!“ Wenn es nur nach Qualität ginge, könnte der VfL Bochum laut Kaenzig sogar noch besser dastehen als derzeit. „In der 2. Liga geht es aber nicht nur um Qualität. Wenn es nur darum gehen würde, wäre der Hamburger SV schon längst wieder aufgestiegen.“
Kurze, knackige Einheit
Der aber liegt derzeit hinter dem VfL Bochum, hat den direkten Vergleich mit 1:3 verloren. Für die Bochumer steht nun das Heimspiel gegen den SC Paderborn an (Freitag, 18.30 Uhr, Ruhrstadion). Trainer Thomas Reis muss nun sein Team durch zwei Englische Wochen mit vier Spielen führen. „Wir haben auch am Montag schon sehr intensiv trainiert“, sagte er. „Am Dienstag war es dann eine Mischform bei der wir den athletischen Bereich abgedeckt haben, weil jetzt die Englischen Wochen kommen. Deswegen war es eine kurze, knackige Einheit.“
Am Donnerstag werde er sein Team dann taktisch auf Paderborn zusätzlich vorbereiten. „Obwohl die Inhalte der Trainingseinheit auch schon auf Paderborn ausgerichtet war mit Umschaltspiel in beide Richtungen. Das wird sehr, sehr wichtig werden.“
Training in zwei Gruppen
Das Training am Dienstag fand in zwei Gruppen statt. Aufgeteilt waren die Gruppen in Abwehr und Angriff. „Wir haben mit beiden Gruppen dann auch noch Videoanalyse gemacht und haben uns mit ihnen einige Szenen aus dem Kiel-Spiel angesehen. Die Gruppen haben einige unterschiedliche Szenen, aber auch identische zu sehen bekommen. Bei der Angriffsgruppe ging es um das Pressingverhalten, was gut geklappt hat, was vielleicht in der letzten halben Stunde gegen Kiel nicht mehr zu gut war. Bei der Abwehrgruppe ging es um Torchancen von Kiel, warum und wie sie entstanden sind und es ging auch um unseren Spielaufbau.“
Die Aufgaben gegen Kiel und Paderborn würden sich nicht großartig unterscheiden, sagte Reis. „Wir wollen unser aktives Verteidigen weiter forcieren. Das wird auch gegen Paderborn ein Faktor werden. Ich erwarte Paderborn als eine Mannschaft, die sehr aktiv verteidigt und wo die Abwehrkette auch sehr hoch steht. Unser Spiel steht und fällt mit unserem Engagement und unserer Intensität. Die letzten drei Spiele war das sehr gut. Wenn man Kiel 60 Minuten zu beherrscht, kaum Torchancen zulässt und zu Fehlern zwingt, da wollen wir dann natürlich weitermachen.“
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