Bochum. . Der VfL Bochum feiert gegen Paderborn einen souveränen Sieg. Die Tore fallen allerdings erst nach dem Seitenwechsel.
Der VfL Bochum erhöht den Druck an der Spitze der Zweiten Liga. Nach einem Sturmlauf in der zweiten Halbzeit feierte der Revierklub im NRW-Duell gegen den SC Paderborn einen 3:0 (3:0)-Heimsieg. Da Greuther Fürth im Parallelspiel beim SV Sandhausen gewann, blieb Bochum der Sprun auf Platz eins verwehrt. Die Genesung war aber vollzogen nach der bitteren Niederlage bei Aufstiegskonkurrent Holstein Kiel. Der Druck auf Paderborn-Trainer Steffen Baumgart wächst derweil nach der dritten Niederlage in Folge.
Die „Gier und Kompaktheit“ aus dem Düsseldorf-Spiel hatte VfL-Trainer Thomas Reis. Und er bekam sie in der zweiten Halbzeit: Erst bereitete Ex-Paderborner Gerrit Holtmann den Führungstreffer durch Robert Zulj vor (54.), dann holte der VfL zum Doppelschlag binnen einer Minute aus: Per Elfmeter erzielte Zulj sein siebtes Liga-Tor (60.). Nach dem Anstoß erhöhte Simon Zoller, der den Strafstoß herausgeholt hatte, auf 3:0 (61.). Simon Zoller nach dem Spiel: "Wenn man zu diesem Zeitpunkt oben steht, dann steht man da auch zu Recht. Trotzdem tun wir uns gut daran, auf uns zu schauen. Wir freuen uns darüber und haben jetzt wieder drei Punkte mehr auf dem Konto."
VfL Bochum schon im ersten Durchgang überlegen
Die Tabellensituation im West-Duell sprach schon vor dem Spiel eine eindeutige Sprache. Bochum weckt Aufstiegsträume, Paderborn ist weit weg vom Wiederaufstieg. Nach dem Bundesliga-Abstieg sind die Ostwestfalen bislang nur Mittelmaß. Das zeigte sich zunächst auch auf dem Platz: Die Gäste kämpften mit der Bochumer Dominanz und lauerten lediglich auf den Gegenschlag. Schon in Minute zwei hätte Bochums Linksaußen Gerrit Holtmann gegen seinen Ex-Klub die Führung erzielen können, verzog aber. Auf der Gegenseite wurde der Paderborner Kai Pröger im Fünfmeterraum rechtzeitig abgeblockt. In der 17. Minute hatte Bochums Danny Blum die größte Chance in Halbzeit eins: Nach einem langen Abschlag von VfL-Torwart Manuel Riemann gelangte der Ball zu Blum. Paderborn-Keeper Leopold Zingerle hatte die Hand bei seinem Abschluss blitzschnell am Boden.
Trainer Thomas Reis setzte gegen die Ostwestfalen auf dieselbe Elf wie beim 1:3 gegen Kiel. Hieß auch: Das große Talent Armel Bella-Kotchap bekam in der Innenverteidigung erneut den Vorzug. Der Deutsch-Kameruner feierte am Freitag seinen 19. Geburtstag. Fast hätte er sich selbst das schönste Geschenk gemacht. Nach einer Ecke in der 21. Minute verpasste er knapp den Ball. Kurz danach ein Foul mit Folgen: VfL-Kapitän Anthony Losilla erwischte Svante Ingelsson am Fuß. Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte dem Routinier dafür Gelb (30.). Somit fehlt der 34-Jährige dem VfL am Dienstag (18.30 Uhr) bei Hannover 96.
VfL Bochum mit Torreigen in der zweiten Halbzeit
Paderborn-Trainer Steffen Baumgart freute sich auf das Wiedersehen mit seinem alten Bekannten Thomas Reis. Beide hatten vor fünf Jahren zusammen die Fußballlehrerausbildung gemacht. Allerdings stand das Wiedersehen zumindest für Baumgart unter schlechten Vorzeichen. Nach zwei Niederlagen in Folge wurde seiner Mannschaft Ideenlosigkeit vorgeworfen. Der 47-Jährige wehrte sich und verwies auf die erspielten Chancen. Seine Startelf veränderte er auf drei Position. So spielte BVB-Leihspieler Chris Führich auf der linken Außenbahn. Kurz vor der Pause schloss der 22-Jährige an der Strafraumgrenze ab. VfL-Torwart Riemann klärte zur Ecke (39.)
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n den warmen Kabinen des VfL-Stadions durfte sich Paderborn Hoffnung machen auf etwas Zählbares. Doch nach Wiederanpfiff wurden die Gäste eiskalt erwischt. Nach einem langen Ball war Gerrit Holtmann frei durch. Der 25-Jährige, dem Trainer Reis Nachholbedarf bei der Abschlussqualität ausweist, verstolperte zunächst den Ball, legte dann aber ab auf Zulj. Der 28-Jährige schloss kaltschnäuzig ab mit einem Schuss an den Innenpfosten. Nur fünf Minuten später stand Zulj wieder im Mittelpunkt. Paderborns Verteidiger Uwe Hünemeier foulte Simon Zoller im Strafraum nach einem langen Ball. Der Videoassistent bestätigte den Elfmeter. Zulj trat an und verwandelte entschlossen (60.).
Das Spiel schien damit entschieden, doch der eben gefoulte Zoller besiegelte die Niederlage der Paderborner. Sekunden nach dem Anstoß war der Stürmer wieder frei durch und erhöhte durch seinen sechsten Liga-Treffer auf 3:0.