Belek/Türkei. . Christoph Kramer vom VfL Bochum ist laufstark und so gut wie gesetzt, seine Zukunft nach dieser Saison aber noch ungewiss: Die 21-jährige Leihgabe von Bayer Leverkusen äußert sich im Trainingslager im türkischen Belek zu seinen Zielen: „Ich weiß nicht, wohin die Reise geht, aber sie wird weiter gehen.“

Er ist einer der laufstärksten Bochumer Spieler und so etwas wie gesetzt, wenn der VfL am 1. Februar in Aalen wieder in die Punkterunde startet. Und für einen 21-Jährigen strahlt der defensive Mittelfeldmann schon eine gehörige Portion Gelassenheit aus. Dass er nach dem Trainerwechsel ein paar Wochen lang nicht erste Wahl war, kommentiert er so: „Ich mache mir keinen Kopf, wenn ich mal für zwei Spiele auf der Bank sitze.“

Diese demonstrative Gelassenheit steht in krassem Gegensatz zu seinem Ehrgeiz. „Ich werde aggressiv, wenn ich nicht den Ball habe“, sagt Kramer, der freimütig darüber spricht, dass er in vielen Bereichen zulegen kann und will: „Ich stehe erst am Anfang meiner Karriere.“

Vielleicht habe er auch „für einen Monat zu viel gewollt“. An der Physis könne er arbeiten, defensiv sei er manchmal zu „ungestüm“, offensiv brauche er gelegentlich „zu viele Ballkontakte“.

Kramer ist der Kassenwart der VfL-Mannschaft

Der Mann, der für die Mannschaftskasse verantwortlich ist, beschäftigt sich augenscheinlich intensiv mit seinem Beruf, analysiert sein eigenes Spiel und das des Teams, schaut sich jede Partie anschließend noch einmal an. Gelernt hat er das in Leverkusen von einem, der in Bochum gut bekannt ist und in dieser Spielzeit drauf und dran, national eine Berühmtheit zu werden. Sascha Lewandowski ist gemeint, wenn Kramer sagt: „Ich hatte das Glück, in frühen Jahren einen Trainer gehabt zu haben, der mir viel beigebracht hat.“

Mit dem VfL will der „Sechser“ in den verbleibenden 15 Punktespielen noch so weit nach oben klettern wie möglich. Kramer glaubt, dass die „ganz große Talfahrt erst einmal vorbei ist“. Und die enttäuschende Vorstellung im Testspiel gegen Köln bezeichnet er als „Dämpfer“, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht einmal so schlecht sein müsse. Jedenfalls habe man gesehen, dass Erfolg kein „Selbstläufer“ sei, deshalb könne „auch eine Niederlage etwas Positives“ haben.

Leverkusen kann bis Ende März die Option ziehen

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Seine eigene Zukunft wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Leverkusen hat bis Ende März Zeit, die Option zu ziehen, dann verlängert sich sein Vertrag mit Bayer um zwei Jahre. Wie es dann weiter geht, ist allerdings immer noch fraglich. Leihen die Leverkusener Kramer erneut aus, wollen sie ihn transferieren oder ins Profiteam integrieren – vieles ist vorstellbar. Aber auch darüber macht sich der 21-Jährige keinen Kopf. Natürlich sei auch eine Zukunft in Bochum eine Option, aber im Moment könne er dazu absolut nichts sagen. Zuversichtlich sei er, „dass ich am Ende des Tages nicht ohne Verein dastehen“ werde. Eine fundierte Zuversicht, flankiert von gesundem Selbstvertrauen: „Ich weiß nicht, wohin die Reise geht, aber sie wird weiter gehen.“