Belek/Türkei. . Eine ernüchternde 0:4-Pleite gab es für den VfL Bochum gegen Ligakonkurrent 1. FC Köln im Trainingslager in Belek. Trainer Karsten Neitzel sprach von einem zu großen „Leistungsgefälle“ innerhalb seines Teams. Sportvorstand Todt: „Die Ansprüche werden teilweise nicht durch Leistung und Einsatz gedeckt.“
Der VfL hat sich die erste Niederlage in der Vorbereitung eingehandelt. Und was für eine. Gegen ein Team des 1. FC Köln, das mit dieser Startformation auch im Ligabetrieb antreten könnte, gerieten die Bochumer in der ersten Halbzeit mit 0:2 in Rückstand. Am Ende gewannen die Kölner, auf deren Bank ausschließlich Talente aus der U23 und U19 saßen, mit 4:0 und watschten den Klassengefährten regelrecht ab.
Vor dem Spiel hatte VfL-Trainer Karsten Neitzel noch die Hoffnung geäußert, dass „wir das gegen einen richtig guten Gegner umsetzen können, was wir in den letzten Spielen des alten Jahres gezeigt haben“. Die Hoffnung trog. Zwar eröffnete der VfL die Partie auf der Anlage des Maxxroyal-Hotels schwungvoll und mit einem sehenswerten Kopfball von Nika Gelashvili, ins Tor trafen aber die Kölner. Nach einem Kopfball von FC-Zugang Stefan Maierhofer drosch Innenverteidiger Dominik Maroh den Ball ins Netz.
Trainingsinhalte nicht sichtbar
Anschließend neutralisierten sich die beiden Teams, effektiver aber waren die Rheinländer. Auf Bochumer Seite war wenig zu sehen von Kompaktheit, Druck auf Ball und Gegner sowie schnelles Umschalten. Die Trainingsinhalte dieser Tage in Belek wurden nicht sichtbar, wofür Neitzel aber vor allem das „Leistungsgefälle“ innerhalb der Mannschaft verantwortlich machte. „Das Ergebnis ist überhaupt nicht schön, aber jetzt wird gefiltert, wird‘s konkreter“, sagte er, und Sportvorstand Jens Todt fügte hinzu: „Die Ansprüche werden teilweise nicht durch Leistung und Einsatz gedeckt.“
Die Dinge nahmen ihren unheilvollen Lauf, als sich Tony Ujah gegen Marcel Maltritz durchsetzte und zum 2:0 einschoss. Pech anschließend für Gelashvili, dass sein strammer Schuss an die Latte klatschte.
Luthe griff auch mal daneben
Richtig schlimm wurde es nach dem Seitenwechsel, als die nominell stärkere VfL-Elf auf dem Platz stand. Die Kölner hatten nun ganz leichtes Spiel. Torhüter Andreas Luthe verhinderte den einen oder anderen Gegentreffer, griff bei hohen Bällen aber auch mal daneben. Gegen die weiteren Kölner Tore durch Clemens und Maroh war er machtlos.
Dann kam Selim Gündüz doch noch zu einem – ungeplanten - Einsatz, weil Yusuke Tasaka nach einem Schlag aufs Knie nach 20 Minuten passen musste. Die Kölner waren offensichtlich satt, beim VfL klappte es nicht einmal mehr mit dem Ehrentor. Zlatko Dedic hatte nur noch FC-Torhüter Horn vor sich - und verzog.
VfL Bochum - 1. FC Köln 0:4 (0:2)
VfL - 1. Halbzeit: Luthe - Rothenbach, Maltritz, Acquistapace, Brügmann - Kramer, Rzatkowski - Gelashvili, Bertram - Scheidhauer, Ortega. 2. Hb: Luthe - Freier, Eyjolfsson, Sinkiewicz, Chaftar - Goretzka, Toski - Tasaka (65. Gündüz), Aydin - Dedic, Iashvili
Tore: 0:1 Maroh (11.), 0:2 Ujah (21.), 0:3 Clemens (52.), 0:4 Maroh (62.)