Ein unglückliches Eigentor von Christoph Kramer besiegelte die Niederlage von Bochums U 23 bei Rot-Weiß Essen.

Rot-Weiß Essen -
VfL Bochum II 2:1

VfL II: Dornebusch - Wasilewski (60. Mengert), Eyjolfsson, Weiler, Stevens - Grammozis, Kramer, Götze - Bertram (46. Bulut), Engelbrecht, Jansen (73. Kohlen)

Tore: 1:0 Koep (11.), 1:1 Bulut (57.), 2:1 Eigentor Kramer (71.). Zuschauer: 7142

Nach drei Spielen ohne Niederlage hat es die U 23 des VfL Bochum erwischt: Ausgerechnet ein unglückliches Eigentor von Profi Christoph Kramer, der erstmals bei der Reserve mitspielte, besiegelte das überflüssige 1:2 beim Nachbarn Rot-Weiss Essen in einem typischen Kampfspiel ohne viele Höhepunkte.

„Die Standardsituationen haben heute den Unterschied gemacht“, sagte Trainer Iraklis Metaxas und führte dies auch darauf zurück, dass die Feinabstimmung fehlte aufgrund dreier Wechsel. Im Tor gab gleich beim Höhepunkt des Jahres, vor 7100 Zuschauern, der A-Jugendliche Felix Dornebusch sein Regionalliga-Debüt, da Daniel Heuer Fernandes zeitgleich in der 2. Liga als Reservekeeper benötigt wurde. Und neben dem offensiven Stammgast Sören Bertram, der Rot-gefährdet nach der ersten Halbzeit vorsichtshalber in der Kabine blieb, spielten von den Profis diesmal auch Innenverteidiger Holmar Eyjolfsson und „Sechser“ Christoph Kramer mit. Der läuferisch und in der Balleroberung, so Metaxas, eine gute Leistung bot, aber im Spiel nach vorne auch kaum Akzente setzen konnte - was für die gesamte Mannschaft galt.

Und auch für RWE. So resultierten beide Treffer aus Standards. Wobei es zu den Freistößen selbst nicht hätte kommen dürfen. Vor dem 0:1 hatte Metaxas kein Foul gesehen, Essen war es egal, Benedikt Koep köpfte zum frühen 1:0 ein. Und vor dem Rodriguez-Freistoß, den Kramer dann ins Netz bugsierte, spielte Torwart-Debütant Dornebusch den Ball halbhoch zu Eyjolfsson, der - laut Schiedsrichter - die Hand zu Hilfe nahm. Ein völlig unnötiger Freistoß - und die Entscheidung, weil Kramer den Ball vor Essens Markus Heppke ins eigene Tor köpfte. Und weil Bochum nach dem erneuten Rückstand nicht mehr zulegen konnte.

Was ein weiteres Manko war, nicht nur gestern in Essen: „Im letzten Drittel sind wir zu harmlos, da war heute kaum Zug zum Tor“, sagte Metaxas. „Daran müssen wir arbeiten.“ Bochum hatte gegen die zweikampfhärteren Essener zwar mehr Ballbesitz, aber dabei sprang schlicht zu wenig heraus.

Einmal nur machten es die Gäste in dieser klassischen Remis-Partie, in der sich die beiden Teams meist zwischen den Strafräumen neutralisierten, ganz nach dem Geschmack des Trainers. Da marschierte Fabian Götze über die linke Seite auf und davon, bediente den für Bertram eingewechselten Onur Bulut, der frei stehend versenkte. Das 1:1. Essen erhöhte den Druck und hatte dann das nötige Quäntchen Glück.