Bochum. Der VfL Bochum kündigt Konsequenzen an, nachdem beim Derby gegen Schalke 04 zu viele Gäste-Fans in Heimbereichen waren. Es gab Provokationen.

Weitgehend friedlich verlief das Revierderby des VfL Bochum gegen den FC Schalke 04. Doch Provokationen und Auseinandersetzungen im Stadion sowie zu viele Schalke-Fans in Heimblöcken stoßen dem Bundesligisten sauer auf. Der VfL Bochum kündigte an, die Ticketvergabe zu überprüfen – und zu ändern.

Als Schalke das 1:0 und 2:0 erzielte im Vonovia Ruhrstadion, sprangen etliche Fans auf. Nicht aus Wut, sondern aus Freude, wohlgemerkt – in Heimbereichen. Besonders auffällig jubelten Fans in den an den Gästebereich angrenzenden Blöcken, etwa in Block D, wo offensichtlich vertikal ganze Reihen mit Schalker Fans besetzt waren. Und die bleiben durften.

Provokationen hauptsächlich in Heimbereichen

Dabei bilanzierte der VfL Bochum grundsätzlich positiv, dass sich das „in Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden und dem Security-Dienstleister Klüh erarbeitete Sicherheitskonzept bewährt“ habe, teilte der Verein in einer Stellungnahme zum Ablauf des Spieltages jenseits des Rasens mit. „Es kam zwar zu vereinzelten Auseinandersetzungen im Stadion, allerdings kann auch nach Rücksprache mit der Bochumer Polizei von einem weitestgehend störungsfreien Derby gesprochen werden. Die Provokationen kamen in unterschiedlichen Blöcken vor, hauptsächlich in Heimbereichen.“

Trotz etlicher Maßnahmen und Warnungen im Vorfeld der Partie „konnte die Präsenz von Gästefans in den Heimbereichen noch nicht in dem Maße eingedämmt werden, wie es von VfL-Seite gewünscht und angedacht war“, erklärte der VfL Bochum. So gab es Appelle an die Dauerkarteninhaberinnen und -inhaber sowie die VfL-Vereinsmitglieder, ihre Tickets nicht weiterzugeben. Auch VfL-Partner und -Sponsoren seien dahingehend „sensibilisiert“ worden, Schalke-Fans sollte der Zutritt zu Heimbereichen verwehrt werden.

Bochum-Fans geben ihre Tickets weiter - das sagt der Verein

Dass es dennoch etliche Schalker in Heimbereiche schafften, liegt folglich zum einen am Weiterverkauf der Tickets von Bochum-Fans, im Sponsoren-Bereich sind Ticketverlosungen ein großes Problem. Dass ihnen der Zutritt nicht wie angekündigt verwehrt wurde, „lag im Wesentlichen daran, dass die meisten Gästefans in den Heimbereichen als solche nicht klar erkennbar waren, also keine Fan-Utensilien trugen oder mitführten“, erklärte der VfL Bochum. „Sie wurden erst als Gästefans identifiziert, als sie sich verbal äußerten. In derartigen Fällen hat der Ordnungsdienst nach Rücksprache mit dem VfL Bochum 1848 deeskalierend gewirkt und darauf verzichtet, diese Gäste von den Tribünen zu entfernen.“

Maßnahmen vor dem Derby gegen Dortmund

Deshalb werde der VfL mit Blick auf die kommenden Heimspiele, speziell fürs nächste Derby gegen Borussia Dortmund am 30. Spieltag, die Modalitäten des Kartenvorverkaufs überprüfen und „wahrscheinlich ändern“. Wie konkret, ist offen. „Derzeit werden verschiedene Modelle diskutiert und auf Durchführbarkeit geprüft. Zudem geht der VfL auch auf seine Sponsoren und Partner zu, um gemeinsam Lösungsmöglichkeiten bei Ticketverlosungen zu erarbeiten.“

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Der Online-Verkauf an Mitglieder für das nächste Heimspiel gegen Leipzig (18.3.) läuft bereits seit vergangenem Freitag.

Weitere Vorfälle: Anti-Reis-Banner, Reisbeutel-Würfe, Pyrotechnik

Der VfL Bochum bittet bei jenen Fans um Entschuldigung, „deren Stadion- bzw. Spieltagserlebnis dadurch getrübt wurde, weil es zu Provokationen kam“.

Negativ aufgefallen waren auch Fans, die das geschmacklose Anti-Reis-Banner aufhingen („Wenn Du kein ehrenloser Bastard bist, wer dann?“). Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Wortwahl scharf kritisiert. Zudem wurde Schalkes Rodrigo Zalazar mit Reis-Beuteln beworfen, aber zum Glück nicht getroffen.

Schalke-Fans wiederum zündeten in ihrem Block mehrmals Pyrotechnik, der Anpfiff verzögerte sich. Dem Klub droht einmal mehr eine hohe Geldstrafe.