Bochum. Schalke 04 gelingt vor dem Derby gegen den BVB der zweite Sieg in Folge. Der VfL Bochum hat nun die größeren Sorgen. Ein Kommentar.
Das Glücksgefühl wird die Spieler des FC Schalke 04 in dem Moment gar nicht daran gedacht haben lassen. Aber als Manuel Riemann kurz vor der Pause des Revierderbys den Ball ins eigene Tor bugsiert hatte, Bochums Torhüter mal wieder ungläubig den Kopf schüttelte, was man von ihm in der Häufigkeit halt aus den vergangenen Jahren überhaupt nicht kennt – da war den Königsblauen Beachtliches gelungen. Erstmals seit dem elften Spieltag war Schalke nun seit 16.15 Uhr nicht mehr Schlusslicht der Bundesliga. Das ist nun der VfL Bochum.
Die Rettung für Schalke ist wieder möglich
Im Abstiegskampf wird tief im Westen wird ein gehöriges Wörtchen mitgesprochen, wer nach den kommenden elf Spieltagen den Gang in die 2. Bundesliga antreten muss. Die Wahrscheinlichkeit, dass es mindestens einen der beiden Ruhrpottrivalen trifft, ist groß. Noch aber ist die Rettung möglich, und es zeichnet zumindest ab, dass nicht Schalke und der VfL Bochum am Ende die beiden letzten Plätze in der Tabelle belegen werden.
Der Kampf um den Verbleib in der höchsten Klasse bietet neutralen Fans packende Dramatik und genauso viel Freude wie das Rennen um die Meisterschaft zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Hertha BSC, der VfB Stuttgart, die TSG Hoffenheim sowie Schalke 04 und der VfL Bochum steht das Wasser gerade bis zum Kragen. Was aus Sicht von Schalke und Bochum Hoffnung macht: Die taumelnden Hoffenheimer machen gerade einen desaströsen Eindruck. Nicht auszumalen die Schadenfreude, sollte der von Dietmar Hopp alimentierte Klub nach dem Aufstieg 2008 wieder die Bundesliga verlassen müssen.
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Beim VfL Bochum nehmen die Sorgen zu
In Bochum sind die Sorgen nach der vierten Pleite in Serie nun noch größer als in Gelsenkirchen. Denn von allen Mannschaften im Keller – wer hätte das nach den schauderhaften Darbietungen in der ersten Saisonhälfte gedacht – können die Königsblauen derzeit am ehesten zuversichtlich auf den Saisonendspurt blicken. Moritz Jenz gibt der Abwehr Stabilität, Torwart Ralf Fährmann verleiht dem gesamten Verbund ein sicheres Gefühl. Rodrigo Zalazar sorgt in den wenigen Offensivmomenten für Gefahr, Marius Bülter erzielt feinste Treffer. Dazu jetzt noch ein Sieg der Moral im Kellerduell beim VfL Bochum – zehn Punkte aus den letzten sechs Spielen werden den BVB nicht zittern lassen, wenn nächsten Samstag das viel beachtete Revierderby ansteht. Schalke 04 holt sich aber immerhin ein gutes Gefühl dafür.