Bochum. Thomas Reis ist mit Schalke 04 zurück im Ruhrstadion. Die Fans des VfL Bochum haben ihm den Wechsel zum Revierrivalen nicht verziehen.
Ein Dutzend Fotografen positionierte sich an der Trainerbank des FC Schalke 04, um etwa eine halbe Stunde vor dem Anpfiff des Revierderbys zwischen dem VfL Bochum und Schalke 04 den Moment festzuhalten, in dem Thomas Reis, jetzt Schalke-Trainer, zuvor viele Jahre Bochumer, zurückkehrt in sein langjähriges Wohnzimmer. Und während die Fotografen den Auslöser drückten und Reis den Rasen betrat, musste er sich einige Pfiffe anhören. Doch am Ende durfte er sich über einen 2:0-Sieg seiner Schalker beim VfL Bochum freuen.
Schalke-Trainer Thomas Reis feierte beim VfL Bochum große Erfolge
Er selbst hatte damit gerechnet, dass Schalke „nicht viel Liebe“ begegnen würde, hatte er zwei Tage vor dem Spiel in einer Pressekonferenz gesagt. Insgeheim dürfte er aber doch gehofft haben, freundlich empfangen zu werden. Denn als Spieler (1995 bis 2003) gehörte er zu der Bochumer Mannschaft, die 1997 erstmals in der Klubgeschichte in den Uefa-Pokal einzog. Als Cheftrainer der Profis gelang ihm der Aufstieg in die Bundesliga (2021) und dort der Klassenerhalt (2022).
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Doch die Rivalität zum Nachbarn aus Gelsenkirchen bewerteten die Fans der Bochumer offenbar höher als die Erfolge mit dem Ex-Trainer. „Jeder Schalker ist ein Hurensohn“, riefen sie zu den Pfiffen. Zudem präsentierten die Fans rund 25 Minuten vor dem Anpfiff ein Plakat: „Wenn du kein ehrenloser Bastard bist, wer dann?“ Die Buchstaben T und R waren blau markiert. Damit spielten die Bochumer Fans auf ein Reis-Zitat kurz vor dessen Rauswurf im September 2022 an, als er gesagt hatte: „Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?“ Sie riefen: „Wir sind Bochumer und du nicht.“
VfL Bochum - Schalke: Sky verlegt Interview mit Thomas Reis um einige Meter
Der übertragende Pay-TV-Sender Sky verlegte das Interview extra um ein paar Meter. Normalerweise treffen sich die Reporter und Interviewpartner immer an der Eckfahne vor der Bochumer Ostfahne, nun stieg das Gespräch an der Mittellinie.