Bochum. Es war die kurioseste Szene im Derby zwischen Bochum und Schalke. Rodrigo Zalazar hob einen Reisbeutel an der Eckfahne auf. Was er dazu sagte.
Sportlich war das Revierderby zwischen dem VfL Bochum und dem FC Schalke 04 kein Leckerbissen. Es gab viele Zweikämpfe, aber nur wenige packende Strafraumszenen. Die Königsblauen setzten sich am Ende mit 2:0 (1:0) durch, profitierten dabei von einem Eigentor (45.) und einer einstudierten Eckball-Variante, die Marius Bülter veredelte (78.). Die 2700 mitgereisten S04-Fans unter den 26.000 Zuschauern feierten lautstark den ersten Auswärtssieg der Saison.
Schalke: Rodrigo Zalazar mit Reisbeutel beworfen
Die kurioseste Szene des Tages gab es in der 39. Minute. Schalke hatte sich eine Ecke auf der linken Seite direkt vor der Bochumer Ostkurve erarbeitet. Rodrigo Zalazar, Schalkes Spielmacher, schnappte sich den Ball und legte ihn sich zurecht, als ein Reisbeutel in seine Richtung flog und ihn nur knapp verfehlte. Der Hintergrund ist offensichtlich: Die Bochumer Fans hatten vor dem Anpfiff ihren Ex-Trainer Thomas Reis ausgepfiffen und auf einem Plakat übel beleidigt. Und sie hatten Reisbeutel dabei.
Zalazar reagierte cool. Er hob den Reisbeutel auf, gab ihm einen kurzen Kuss und warf ihn dann wieder weg. Diese Zeitung sprach den 23 Jahre alten Mittelfeldspieler nach dem Spiel auf diese Szene an. Der sonst sehr gut aufgelegte Zalazar wurde da etwas nachdenklich. „Ich mag es nicht, wenn die Leute so mit Essen spielen. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die gar nichts zu essen haben. Mein Leben ist gut, ich bin wirklich glücklich, dass ich mir die Mahlzeiten leisten kann“, sagte er und fügte hinzu: „Aber manchmal trinken die Leute eben etwas zu viel und werfen dann so etwas.“
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Schalke: Rodrigo Zalazar in Bochum überragend
Als er das ausgesprochen hatte, konnte er sich einen kleinen Witz doch nicht verkneifen. „Ich wollte den Reisbeutel erst einstecken und dann am Abend kochen“, sagte er und lachte laut. Zalazar war Schalkes bester Spieler – an beiden Toren war er beteiligt. Vor dem 1:0 schlug er die Flanke, die zum Eigentor führte, das 2:0 legte er direkt vor.