Bochum. Ein schwarzer Tag für den VfL Bochum: Die Partie gegen Mönchengladbach wurde wegen eines Becherwurfs abgebrochen. Unser Newsblog.

Der 27. Bundesliga-Spieltag beginnt mit einem Eklat: Das Freitagabendspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach wird nach einem Becherwurf abgebrochen. Linienrichter Christian Gittelmann wurde in der 68. Minute am Kopf getroffen. Die Reaktionen sind zahlreich, es wird Konsequenzen geben. Alle Neuigkeiten gibt es hier gesammelt.

Schiedsrichterassistent erlitt Schädelprellung

Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann ist nach dem Becherwurf-Skandal in Bochum und einer Untersuchung im Krankenhaus „wieder zu Hause“. „Der Treffer hat mich mitgenommen, zumal es mich mit voller Wucht und unerwartet am Kopf getroffen hat“, sagte der 39-Jährige in einem auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bunds veröffentlichten Interview. „Ich habe mich nach dem Vorfall vorsichtshalber im Krankenhaus untersuchen lassen. Es wurde eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma diagnostiziert.“ Die Tat mache ihn „fassungslos“.

Er werde sich jetzt "ein paar Tage nehmen, um zur Ruhe zu kommen und die Sache zu verarbeiten“, sagte Gittelmann. „Ich bin froh, wenn ich schnellstmöglich wieder auf den Platz zurückkehren kann. Schon am kommenden Wochenende bin ich für einen Länderspiel-Einsatz eingeplant.“

DFB-Kontrollausschuss nimmt Ermittlungen auf

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bunds hat die Ermittlungen nach dem Becherwurf-Skandal von Bochum aufgenommen. Im ersten Schritt werde das Gremium die Sonderberichte der Schiedsrichter und der Sicherheitsaufsicht sowie die Fernsehbilder auswerten, hieß es in einer DFB-Mitteilung am Samstagmittag. Außerdem würden nach dem Abbruch ein Ermittlungsverfahren gegen das Heimteam eingeleitet und Stellungnahmen eingeholt.

„Wichtig wäre natürlich, dass der VfL Bochum jetzt alles daransetzt, den Täter zu ermitteln und diesen anschließend mit aller Konsequenz zur Rechenschaft zieht“, sagte Anton Nachreiner als Vorsitzender des Kontrollausschusses.

Enttäuscht nachdem Spielabbruch baut der Platzwart die Eckfahnen und das Tornetz im Ruhrstadion ab.
Enttäuscht nachdem Spielabbruch baut der Platzwart die Eckfahnen und das Tornetz im Ruhrstadion ab. © Firo

Polizei verhindert Auseinandersetzungen, eine Festnahme

Nach dem Abbruch der Partie versuchten Gladbacher Fans, aus dem Gästebereich auf die Castroper Straße zu stürmen, wo die Bochumer Fans von der Ostkurve Richtung Innenstadt gingen. Es flogen Mülltonnen über den Zaun, ein Tor wurde auch geöffnet – die Polizei konnte die Gästefans aber zurückdrängen. Es war nicht die einzige Auseinandersetzung. Hier geht es zum ausführlichen Bericht.

"Einfach respektlos": Das sagen die Spieler des VfL Bochum

Der Becherwurf und der folgende Spielabbruch sorgten auch bei Spielern und Trainerteam für Unverständnis und Wut. „Sehr traurig, dass sich sowas VfL Bochum Fan nennt!“, schrieb beispielsweise Manuel Riemann bei Instagram. Der Bochumer Keeper war nach der Spielunterbrechung aus seinem Tor gelaufen und hatte in Richtung der Fans auf dem Tribünenabschnitt, aus dem der Becher geflogen kam, gebrüllt. Lesen Sie hier die Reaktionen aus Bochum und Mönchengladbach.

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Tätlicher Angriff! Schiedsrichter über VfL-Bochum-Abbruch

Für Benjamin Cortus gab es nicht viel zu überlegen. Es fielen die Worte „alternativlos“ und „tätlicher Angriff“, als der Schiedsrichter über den Spielabbruch am Freitagabend sprach. Lesen Sie hier die ausführliche Begründung des Schiedsrichters.

Schiedsrichterassistent Gittelmann ins Krankenhaus gebracht

Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann ist nach dem Spielabbruch des Bundesligaspiels VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach Informationen der Gastgeber zufolge ins Krankenhaus gebracht worden. „Unseres Wissen nach ist er zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden. Das Ergebnis liegt noch nicht vor“, sagte Bochums Pressesprecher Jens Fricke am späten Freitagabend im Ruhrstadion. Gittelmann war von einem Getränkebecher am Kopf getroffen worden. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach daraufhin sofort die Partie. Später wurde die Begegnung beim Stand von 2:0 für Mönchengladbach abgebrochen.

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Bochum-Trainer Gellhaus: "Peinlich und nicht akzeptabel"

Michael Gellhaus, der den VfL am Freitagabend in Vertretung für den an Corona erkrankten Thomas Reis an der Seitenlinie betreute, fand deutliche Worte zu den Geschehnissen auf dem Rasen: "Das ist peinlich und nicht akzeptabel. Wir müssen uns in aller Deutlichkeit beim Linienrichter entschuldigen." Der Spielabbruch sei "vollkommen verständlich" gewesen.

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Schindzielorz entschuldigt sich beim Schiedsrichter-Gespann

Bochums Sportvorstand Sebastian Schindzielorz richtete nach dem Spielabbruch zunächst Worte in Richtung des Schiedsrichter-Gespanns: "Wir entschuldigen uns in aller Form und wünschen dem Linienrichter alles Gute", sagte der 43-Jährige im Interview bei DAZN.

Die VfL-Spieler wurden laut in Richtung der eigenen Fans.
Die VfL-Spieler wurden laut in Richtung der eigenen Fans. © firo

VfL-Angreifer Simon Zoller verurteilt Becherwurf deutlich

Bochums verletzter Stürmer Simon Zoller fand nach dem Spiel deutliche Worte auf Twitter. "Die Aktion ist einfach nur respektlos gegenüber all denen, die sich jeden Tag den Arsch aufreißen, um diese Reise zu erleben! DU hast im Stadion nichts verloren!."

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