Bochum. Cheftrainer Reis wird dem VfL Bochum gegen Gladbach fehlen. Co-Trainer Gellhaus übernimmt eine Rolle, die ihm nicht besonders gefällt.
Das Corona-Virus sorgt beim VfL Bochum für eine besondere Konstellation. Chef-Trainer Thomas Reis wurde positiv auf Corona getestet, fällt damit für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitag, 18. März, 20.30 Uhr, aus. Co-Trainer Markus Gellhaus wird das Team betreuen. Für ihn ist es ein besonderes Spiel. Auch mit Gladbach schaffte er als Co-Trainer den Aufstieg in die Bundesliga. Zudem wollte er den Posten als erster Mann auf der Bank gar nicht mehr ausfüllen.
Für Gellhaus ist die Spielzeit in der Bundesliga mit dem VfL Bochum die inzwischen 22. Profi-Saison als Trainer, beziehungsweise fast ausschließlich als Co-Trainer. „Einmal habe ich mich verleiten lassen, als Cheftrainer zu arbeiten“, sagte Gellhaus im Interview mit der WAZ im Oktober 2020. „Die Überzeugung hatte ich nicht.“
- Alle Nachrichten zum VfL direkt in Ihr Postfach: Hier für den kostenlosen Newsletter anmelden
- Interviews, Berichte, Hintergründe – alles auf einen Blick: Jederzeit auf waz.de/VfL
- VfL Bochum – gefällt mir! Hier geht es zu unserer Facebook-Seite für VfL-Bochum-Fans
Zur Saison 2015/16 kehrte er als Nachfolger des zum FC Schalke 04 gewechselten André Breitenreiter erstmals in seiner Laufbahn als Cheftrainer zum Bundesligaabsteiger SC Paderborn 07 zurück. Früh in der Saison wurde Gellhaus entlassen.
Gellhaus stieg mit Augsburg, Gladbach, Berlin und Bochum auf
Davor und danach war er Co-Trainer beim SC Paderborn, bei Borussia Mönchengladbach, beim FC Augsburg, Hertha BSC, Hannover 96, die vergangenen drei Spielzeiten vor seinem Engagement beim VfL Bochum war er beim FC St. Pauli. Mit Augsburg, Mönchengladbach, Berlin und zuletzt dem VfL Bochum schaffte er den Aufstieg. Mit Mönchengladbach, Berlin und Bochum klappte das sofort im ersten Jahr, mit Augsburg im dritten.
Auch interessant
Nun gegen Gladbach wird er das erste Mal die Bochumer Profis als verantwortlicher Trainer während eines Bundesliga-Spiels begleiten. Gellhaus hat da diesmal nicht die Wahl. Es werde in jedem Fall eine Kommunikation mit Cheftrainer Thomas Reis geben, sagte er. „Aber wie die genau aussehen wird, werden wir uns noch überlegen.“
Klar ist, dass Co-Trainer Frank Heinemann seinen Platz oben auf der Tribüne, den er ansonsten bei jedem Spiel einnimmt, verlassen wird. Er übernimmt die Rolle von Gellhaus auf der Bank am Spielfeldrand und wird den Austausch mit den Video-Analysten übernehmen.
Leitsch und Soares sind weiter fraglich
Mit Cristian Gamboa, Robert Tesche und Milos Pantovic werden drei VfL-Spieler in jedem Fall aufgrund ihrer Corona-Erkrankung ausfallen. Ob Maxim Leitsch und/oder Danilo Soares wieder eine Option sein können, entscheidet sich erst im Verlauf der Freitages.
Auch interessant
Sollten sie grundsätzlich einsatzfähig sein, stünde dann die Entscheidung an, ob sie von Beginn an spielen oder zunächst auf der Bank sitzen. „Diese Entscheidung trifft dann aber Thomas Reis“, sagte Gellhaus. „Sie sind negativ getestet, sind von einem Arzt untersucht worden. Von daher könnten sie spielen. Wir hoffen auf grünes Licht. Sie haben halt nun länger nicht trainiert.“
Unabhängig von den beiden Spielern sieht Gellhaus das Team personell gut genug aufgestellt. „Es fehlt ja nicht die Hälfte der Mannschaft“, sagte er. „Ich habe heute im Abschlusstraining eine Mannschaft gesehen, die fokussiert ist.“ Und in der es durchaus Alternativen gibt.
Nachdem Angreifer Jürgen Locadia in dieser Woche nicht das komplette Training absolvieren konnte, schien sein Einsatz gegen Gladbach zumindest fraglich. „Er ist im Kader“, sagte Gellhaus. Das könnte wichtig sein. Gellhaus schätzt Gegner Gladbach als „extrem spielstark“ ein. „Das haben wir der Mannschaft heute noch einmal bei der Videovorbereitung vor Augen geführt.“