Bochum. Schiedsrichter Benjamin Cortus hat den Spielabbruch in Bochum als unvermeidbar bezeichnet. Er erklärt, warum er diese Entscheidung traf.
Für Benjamin Cortus gab es nicht viel zu überlegen. Es fielen die Worte „alternativlos“ und „tätlicher Angriff“, als der Schiedsrichter über den Spielabbruch in der Bundesligapartie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend sprach. Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann war in der 68. Minute beim Stand von 2:0 für die Gäste aus Mönchengladbach von einem Bierbecher getroffen worden. Cortus unterbrach die Partie vor 25. 000 Zuschauern im Ruhrstadion zunächst und brach sie rund eine Viertelstunde später ab.
„Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichter-Assistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos“, sagte Cortus bei DAZN. Der Becher habe Gittelmann klar am Kopf getroffen, sagte Cortus. „Er war benommen, ist ins Krankenhaus gebracht worden und wird dort entsprechend untersucht“, sagte der Hauptschiedsrichter. Florian Heft, Cortus' zweiter Assistent, habe Gittelmann ins Krankenhaus begleitet.
Schmerz erst in Kabinen im Stadion des VfL Bochum gespürt
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Es war also ein schwarzer Abend für den VfL Bochum, und die TV-Bildern sorgten für Kopfschütteln: Linienrichter Christian Gittelmann ging nach dem Becherwurf benommen auf die Knie. Laut Aussage von Cortus habe Gittelmann unter Adrenalin den Weg in den Kabinentrakt gesucht. Erst dort habe er den Schmerz richtig gespürt. In diesem Moment sei die Entscheidung gefallen. Ziemlich schnell war klar, dass das Spiel nicht mehr fortgesetzt werden könne. Das Gespann packte dann Gittelmanns Tasche und ließ ihn von Sanitätern abholen, die ihn ins Krankenhaus gefahren haben.
Es war der achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden.(fs)