VfL Bochum. Monatelang begeisterte der VfL Bochum den deutschen Fußball. Der Spielabbruch wirft nun einen großen Schatten auf den Verein. Ein Kommentar.

Es ist nur ein paar Wochen her, da richtete sich Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz an die Fans des VfL Bochum. Er forderte sie zum Zusammenhalt auf, zu Geschlossenheit in dieser besonderen Bundesliga-Saison. Kurz darauf zeigten sich die Fans im Pokalspiel gegen Freiburg von ihrer guten Seite, unterstützten die Mannschaft und Pechvogel Maxim Leitsch, der das Pokal-Aus verursacht hatte. Nur zwei Wochen später ist der Appell von Schindzielorz nichts mehr wert.

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Die Ereignisse im Bundesliga-Spiel am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach markieren einen Tiefpunkt in der VfL-Geschichte. Dass ein Becherwurf zu einem Spiel-Abbruch führt, ist immer beschämend. Dass er zu einem Abbruch führt in einer Partie, in der erstmals wieder 25.000 Zuschauer kommen durften, macht sprachlos. Nur ein Wort: Warum?

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Warum macht man so etwas? Was ist nur los bei einigen wenigen Fans? Klar, es tut weh, lange nicht zum Fußball gehen zu dürfen. Müsste aber gerade jetzt nicht das größte Interesse bestehen, Fußball zu erleben? Und ihn nicht zu sabotieren, ihn nicht blind zu zerstören?

Es war nicht der erste Becherwurf während des Spiels

Der Becherwurf, der Linienrichter Christian Gittelmann in der 70. Minute am Kopf getroffen hatte, war nicht der erste während des Spiels. Das Risiko, jemanden zu verletzen, wurde von einigen wenigen billigend in Kauf genommen. Der Abbruch ist die einzig logische Konsequenz. Bei der Bewertung spielt es keine Rolle, wie schwer sich der Schiedsrichter verletzt hat. Er hat ein Recht darauf, körperlich unversehrt zu bleiben. Wie jeder Mensch.

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Schlimm ist auch der Schaden, den alle durch diese Aktion nehmen. Die alle nehmen, die nichts damit zu tun hatten. Der VfL Bochum hat mit seiner Tradition, mit seiner Kulisse im Stadion bundesweit auf sich aufmerksam gemacht. Der Verein ist stolz auf seine Anhänger, schöpft aus ihnen Kraft, Energie, Glaube. Spieler, Trainer, Verantwortliche haben diese Saison herbeigesehnt, nach einer Spielzeit im Geistermodus. Sie wurden nicht enttäuscht. Bis Freitagabend, 22 Uhr. Der VfL Bochum hat mehr verloren als nur ein Spiel.