Gelsenkirchen. . Schalke 04 reist mit Respekt zum FC Augsburg. Klaas-Jan Huntelaar trainiert am Freitag gemeinsam mit Ciprian Marica in der A-Elf. Sergio Escudero ist an den FC Getafe ausgeliehen. „Mit unseren tollen Fans im Rücken sind wir sicher, dass wir die Überraschung landen und gegen Schalke gewinnen können“, sagt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl.

Es ist nur der Tabellenvorletzte, bei dem die Bundesliga-Fußballer des FC Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr, SGL-Arena, live bei uns im Ticker) gastieren werden. Aber sie treffen auf einen Gegner, den FC Augsburg, der am vergangenen Wochenende dank seines 3:2-Sieges bei Fortuna Düsseldorf sehr viel Mut geschöpft hat. „Wir werden das Selbstvertrauen mitnehmen, wollen zu Hause nachlegen und die nächsten Punkte einfahren“, sagt FCA-Trainer Markus Weinzierl. „Mit unseren tollen Fans im Rücken sind wir sicher, dass wir die Überraschung landen und gegen Schalke gewinnen können.“

Von dieser Überraschung, sollte es denn eine geben, wird ein Schalker live nichts mehr mitbekommen. Linksverteidiger Sergio Escudero, der zwar schon seit der Saison 2010/11 auf der Gehaltsliste der Königsblauen steht, aber nur zu zwölf Bundesliga-Einsätzen gekommen ist, ist für mindestens ein halbes Jahr wieder in seinem Heimatland. Bis zum Saisonende hat der FC Schalke 04 den 23-Jährigen, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 besitzt, am Freitag an den FC Getafe ausgeliehen, den Tabellenelften der Primera División.

Raffael zunächst auf der Bank

Nicht nur wegen des Wetters muss sich die Mannschaft von Coach Jens Keller auf ein sehr unangenehmes Spiel einstellen. Oder, um die Worte des Augsburger Trainers Markus Weinzierl zu benutzen: „Es wird saukalt, aber ein heißes Spiel!“ Und für Raffael, den die Königsblauen von Dynamo Kiew ausgeliehen haben, wird es wie schon beim 5:4 gegen Hannover 96 zunächst nur ein lausiges Plätzchen auf der Bank geben. „Von Anfang an kann man nicht mit ihm rechnen“, sagt Jens Keller. „Aber er bekommt von Tag zu Tag mehr Spritzigkeit rein, und man sieht im Training seine Qualitäten.“

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Es ist sicherlich nicht falsch, von einer sehr unangenehmen Partie zu sprechen, die Schalkes einstiger Manager Rudi Assauer wohl als Schweinespiel bezeichnet hätte. Der Blick gar nicht weit zurück unterstützt: In der vergangenen Saison gab es ein 1:1. Klaas-Jan Huntelaar, der am Freitag beim Abschlusstraining gemeinsam mit Ciprian Marica in der A-Elf stand, während Marco Höger in der B-Elf spielen musste, hatte am 22. April 2012 das Augsburger 1:0 durch Sebastian Langkamp ausgeglichen. Und in der Saison 2010/11, als der FCA noch Zweitligist war, hatten sich die Schalker am 21. Dezember 2010 im Achtelfinale des DFB-Pokals zu einem 1:0-Erfolg gequält. Jefferson Farfán hatte erst in der 84. Minute für das Team von Trainer Felix Magath getroffen, das dann später den Titel gewann.

Erfolg hat für Keller Priorität

Und wenn es wieder so käme, wäre Jens Keller, der zum vorerst letzten Mal auf Jermaine Jones nach dessen Rot-Sperre verzichten muss, auch nicht unzufrieden. „Klar: Jeder Trainer will attraktiven Fußball spielen lassen“, sagt der 42-Jährige. „Aber bei uns zählt in erster Linie, dass wir erfolgreich spielen, dass wir Punkte holen.“ Nämlich auf dem Weg zurück auf die Plätze, die zur Teilnahme an der Champions League berechtigen. Zwei Zähler liegen die Schalker zurzeit hinter dem Qualifikationsplatz, hinter Eintracht Frankfurt.

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Ein Sieg beim Tabellenvorletzten, den neun Punkte vom rettenden Ufer trennen, der allerdings auch nur einen Zähler hinter dem Relegationsplatz liegt, kann jedoch schon deshalb nicht einfach vorausgesetzt werden, weil sich die Königsblauen in fremden Stadion zuletzt sehr, sehr unwohl gefühlt haben. Der bislang letzte Auswärtssieg datiert vom 20. Oktober, vom achten Spieltag – 2:1 bei Borussia Dortmund. Und auch diese schlechte Bilanz macht den Augsburgern Mut – für dieses eine Spiel und den weiteren Weg. „Wir werden hart daran arbeiten, unsere Ziele zu erreichen“, sagt Manager Stefan Reuter. „Ein wichtiges Ziel ist der Klassenerhalt. Es wird schwierig, aber nicht unmöglich.“