Gelsenkirchen. . „Gegen Ende der Hinrunde hätten wir das Ding vielleicht noch aus der Hand gegeben“, blickt Schalkes Mittelfeld-Mann Roman Neustädter auf den 5:4-Sieg über Hannover 96 zurück. „Man kann ja nicht sagen, dass wir krass ausgespielt worden sind oder uns dumm verhalten haben.“
Es ist am Montagnachmittag kurz nach 15 Uhr am Ernst-Kuzorra-Weg, auf dem Rasen aber stehen nur die beiden Co-Trainer: Seppo Eichkorn und Sven Hübscher. Erst eine halbe Stunde später kommen dann auch die Spieler des FC Schalke 04 auf den Rasen, nachdem sie ihre erste Einheit nach dem freien Sonntag mit Kräftigungsübungen in der Halle begonnen haben. Es herrscht – das ist zu sehen und zu spüren – gute Stimmung, nachdem die Serie von sechs sieglosen Bundesliga-Spielen in Serie dank des 5:4-Erfolges über Hannover 96 beendet worden ist.
„Gegen Ende der Hinrunde hätten wir das Ding vielleicht noch aus der Hand gegeben“, sagt Mittelfeld-Mann Roman Neustädter. „Die Moral ist wieder da. Wie zu Beginn der Hinrunde.“ Und beim abschließenden Spiel auf drei Tore müssen Timo Hildebrand, Lars Unnerstall und Ralf Fährmann häufig hinter sich greifen. Weil die Schalker Defensive nicht funktioniert? „Man kann ja nicht sagen, dass wir krass ausgespielt worden sind oder uns dumm verhalten haben“, sagt Roman Neustädter, der den Schuss von Sergio Pinto zu Hannovers 1:2 abgefälscht hat. „So was kann passieren. Wir haben ja auch eine sehr gute Reaktion gezeigt nach dem 2:2. Und auch nach den anderen Gegentoren.“
Spanier Manuel Torres aus Schalkes Regionalliga-Team trainierte mit
Während der Kräftigungsübungen in der Halle ist auch noch Tranquillo Barnetta (Zerrung im Hüftgelenk) dabei, der dann aber die Treppe Richtung Kabinentrakt hinaufsteigt, während Atsuto Uchida nur noch ein paar Laufrunden dreht. Und weil bekanntlich auch Chinedu Obasi wegen seiner Kapselbandverletzung im rechten Sprunggelenk länger ausfällt, darf am Montag ein offensiver Mittelfeld-Mann aus dem Regionalliga-Team, der auch stürmen kann, mittrainieren: der Spanier Manuel Torres. Der 22-Jährige führt die interne Torschützenliste der zweiten Schalker Mannschaft an, er hat bisher achtmal getroffen.
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Jedenfalls wird dieses 5:4 gegen das Team von Trainer Mirko Slomka nicht so schnell aus dem Neustädter-Gedächtnis verschwinden. „Ich hatte noch nie so’n krass-verrücktes Spiel“, sagt der 23-Jährige. „Vielleicht wollten wir nach dem 2:0 zu viel. Das müssen wir besser lösen, um nicht immer fünf Tore schießen zu müssen.“
Trotz der vier Gegentreffer überwiegt bei den Schalkern, die den Rückstand auf Tabellenplatz vier auf zwei Zähler verkürzt haben, das positive Gefühl. „Wir sind froh, nach langer Zeit mal wieder einen Dreier in der Liga zu Hause geholt zu haben“, berichtet Roman Neustädter, der sich nicht darauf einlassen will, mit Blick auf die beiden kommenden Aufgaben beim FC Augsburg und gegen Tabellenschlusslicht SpVgg Greuther Fürth von leichten Gegnern zu reden. „Augsburg“, sagt er, „fährt nach Düsseldorf und gewinnt mit 3:2. Es ist alles möglich.“
Freude auf Galatasaray Istanbul, Hamit Altintop und Wesley Sneijder
In der Bundesliga sei es gegen jede Mannschaft schwierig, „gerade gegen die, die aus der Defensive kommen und kontern“, sagt Roman Neustädter, der sich jetzt auch auf Wesley Sneijder freuen darf. Der Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft wechselt jedoch nicht von Inter Mailand nach Gelsenkirchen, sondern zu Hamit Altintop und Galatasaray Istanbul, und er wird mit seinem neuen Team am 12. März zum Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals in die Veltins-Arena kommen.
Über den Samstag-Gegner hat Schalkes Nummer 33 jedenfalls schon zahlreiche Informationen gesammelt. „Die Augsburger spielen mit einem Fünfer-Mittelfeld und kommen viel über außen“, sagt Roman Neustädter. „Und sie sind bei Standards gefährlich. Da müssen wir höllisch aufpassen.“ Aber dank des Sieges über Hannover „fahren wir“, sagt er, „mit viel Selbstvertrauen nach Augsburg“.