Gelsenkirchen. . Am vergangenen Freitag erging es ihm wie einem Rennpferd, das längst startklar ist und einfach nicht aus der Box gelassen wird, während die anderen Pferde schon loslaufen: Klaas-Jan Huntelaar saß auf der Tribüne und musste tatenlos zusehen, wie sich seine Mitspieler ins Tor-Spektakel gegen Hannover 96 stürzten.
Am vergangenen Freitag erging es ihm wie einem Rennpferd, das längst startklar ist und einfach nicht aus der Box gelassen wird, während die anderen Pferde schon loslaufen: Klaas-Jan Huntelaar saß auf der Tribüne und musste tatenlos zusehen, wie sich seine Mitspieler ins Tor-Spektakel gegen Hannover 96 stürzten. Jetzt hat der „Hunter“ seine Sperre aus dem letzten Vorrunden-Spiel (Gelb-Rote Karte beim 1:3 gegen den SC Freiburg) abgesessen und kehrt am Samstag beim Auswärtsspiel in Augsburg in die Start-Elf zurück. Die Frage aber, die sich daraus ergibt: Muss Ciprian Marica deswegen wieder auf die Bank zurück – oder wagt Trainer Jens Keller den Versuch mit der Doppel-Spitze Huntelaar/ Marica?
Marica hat seine Sache als Huntelaar-Vertreter gegen Hannover gut gemacht – nicht nur wegen des wichtigen Tores, das er zum 4:2 schoss. „Cipi hat gut gespielt“, lobt auch Huntelaar seinen Konkurrenten, der mit ihm aber gar nicht unbedingt um nur einen einzigen Platz im Sturmzentrum streiten muss. Denn beim Pokalspiel vor Weihnachten gegen Mainz, als Jens Keller das erste Mal als Chef-Trainer auf der Bank saß, zeigte der 42-Jährige, dass er sich auch gut ein 4-4-2-System mit zwei Angreifern vorstellen kann: Damals stürmten Marica und Huntelaar Seite an Seite. Eine taktische Variante, die auch nun wieder möglich ist.
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Denn die Aktien von Marica, der in seinen ersten eineinhalb Jahren auf Schalke bisher nie über die Rolle des Huntelaar-Stellvertreters hinauskam, dürften mit dem Trainerwechsel gestiegen sein. Unter Jens Keller hatte der Rumäne jedenfalls bisher seine stärkste Phase im deutschen Fußball: Als Keller beim VfB Stuttgart im Herbst 2010 für wenige Wochen Cheftrainer war, bestritt Marica acht Pflichtspiele, erzielte dabei vier Tore und bereitete fünf weitere vor. Eine starke Bilanz, die Keller nicht vergessen hat.
Gut möglich daher, dass Schalke künftig öfter im Zwei-Spitzen-System mit Huntelaar und Marica auftritt – dies würde dann auf Kosten eines Mittelfeldspielers gehen. Marcia hofft jedenfalls auf mehr Chancen und sagt: „Der Hunter und ich haben auch schon zusammen gespielt. Ich werde darum kämpfen, in der Mannschaft zu bleiben.“ Und auch Huntelaar schließt diese Variante mit einer Doppelspitze nicht aus: „Das muss natürlich der Trainer entscheiden, aber wir haben ja schon ein paar Mal so gespielt. Wichtig ist am Ende nur, dass wir gewinnen.“
Denn der 5:4-Sieg gegen Hannover darf ja nur der Anfang der Aufholjagd gewesen sein. Insgeheim träumt Schalke von einem Rückrunden-Start mit neun Punkten aus den ersten drei Spielen. Die beiden nun anstehenden Aufgaben, am Samstag in Augsburg und eine Woche später daheim gegen Greuther Fürth, fallen jedenfalls in die Kategorie „schlagbar“. „Zwei weitere Siege wären natürlich super“, hofft Huntelaar, will aber gerade die Kellerkinder nicht unterschätzen: „Augsburg ist keine schlechte Mannschaft, aber wir werden versuchen, da zu gewinnen.“
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Huntelaars Ziel ist klar: Er will mit Schalke unbedingt auch in der nächsten Saison wieder in der Champions League spielen – dafür muss am Saisonende mindestens Platz vier. „Zwei Plätze haben wir schon gutgemacht durch den Sieg gegen Hannover“, rechnet der Torjäger, zwei Plätze in der Tabelle von sieben auf fünf. Der Tabellenvierte Frankfurt ist schon mal in Schlagdistanz, aber auch Rang drei hat Huntelaar noch nicht abgeschrieben, obwohl Schalke dafür entweder fünf Punkte auf Borussia Dortmund aufholen müsste, oder aber acht auf Bayer Leverkusen: „Das ist machbar“ glaubt Schalkes Torjäger – denn noch sind ja 16 Spiele Zeit.