Essen. In der vergangenen Woche hatte Manuel Neuer betont, dass er plane, seinen Vertrag bei Schalke 04 zu erfüllen. Nach dem Länderspiel in Dubai hörte sich das anders an.

Die schwerere Übung kam für Manuel Neuer nach seinem gelungenen ersten Länderspiel: Da quälte sich der Torhüter bei dem Versuch, bloß nichts Falsches zu sagen. Bloß nicht das preiszugeben, was er hofft, glaubt und weiß. Weil hinter den Kulissen längst die Strippen gezogen werden.

Neuers ungelenker Eiertanz war vergebens. Die Tatsache, dass er sein Bekenntnis zu Schalke nicht bekräftigte, verdeutlichte unmissverständlich, dass er einen Wechsel nach München zumindest nicht ablehnt, vielleicht sogar herbeisehnt.

Die Verlockung ist groß

Sein Berater hat bestätigt, dass sich Neuer „Gedanken macht”. Natürlich wird der gebürtige Gelsenkirchener, der früher als Fan im Parkstadion stand, schwer ins Grübeln gekommen sein, natürlich wird er fürchten, bei einem Wechsel als Verräter dastehen zu können. Aber die Verlockung ist groß. Nicht nur finanziell, sondern auch sportlich. Mit den Bayern würde er in der Champions League spielen und damit seine Chancen auf eine WM-Teilnahme schlagartig vergrößern.

Neuer ist Deutschlands talentiertester und vielseitigster Torwart. Die Bayern wissen das. Es wird wie immer eine Frage des Geldes sein, ob Schalke schwach wird oder nicht.