Gelsenkirchen. Holt Schalke 04 den Isländer Victor Palsson vom Zweitligisten Darmstadt? Trainer Grammozis kennt den 30-Jährigen gut. Der Faktencheck.

Zwei Neue hat der FC Schalke 04 für die Zweitliga-Saison schon verpflichtet: Die Routiniers Danny Latza (Mainz 05) und Simon Terodde (Hamburger SV). Im Hintergrund laufen Verhandlungen mit weiteren Kandidaten – doch auf konkrete Zusagen wartet Schalke noch. Ein Kandidat ist Sebastian Schonlau (Innenverteidiger / SC Paderborn), ein weiterer Victor Palsson (defensives Mittelfeld / Darmstadt 98).

Palsson ist ein Wunschspieler von Trainer Dimitrios Grammozis. Beide schätzen sich aus der gemeinsamen Zeit beim Zweitligisten Darmstadt sehr. Was Grammozis am 30-jährigen Isländer schätzt: Er ist ein Leader auf dem Platz – und einer, der in der Kabine den Ton angibt. Einer wie Latza und Terodde eben. Die Darmstädter, und das ist sehr auffällig, holen mehr Punkte mit Palsson als ohne ihn. Von 13 Spielen ohne ihn in dieser Saison verlor Darmstadt neun. 20-mal spielte Palsson – in diesen Partien gab es nur drei Niederlagen. Gemeinsam mit dem 32-jährigen Latza könnte er eine erfahrene Doppel-Sechs im Mittelfeld bilden. Ähnlich hält es Vermutlich-Aufsteiger VfL Bochum, der mit Anthony Losilla (35) und Robert Tesche (33) eine großartige Zweitliga-Saison spielte.

Auch interessant

Schalke: Palsson hält sich andere Optionen offen

Doch kommt Palsson wirklich? Ja, er ist ein Kandidat. Ja, mit ihm und seinem Berater werden aktuell Gespräche geführt. Diese Information, die Bild zuerst veröffentlichte, kann diese Redaktion bestätigen. Aber konkret ist noch nichts, Palsson hält sich auch andere Optionen offen. Gegen eine Verpflichtung spricht, dass Schalke eine Ablösesumme bezahlen müsste. Genau das wollte Sportvorstand Peter Knäbel vermeiden. Palsson wäre nach Latza und Terodde der dritte Ü30-Zugang – das spräche dafür, dass Schalke alles auf die nächste Saison setzt. Langfristig ist eine solche Planung nicht.

Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04

Und dann wäre da noch die Trainerfrage. Seit dem 4:3-Spektakel gegen Eintracht Frankfurt ist er zwar wahrscheinlicher geworden, dass Grammozis den Neuaufbau in der 2. Bundesliga anführen darf – aber eben noch nicht zu 100 Prozent sicher. Auch das könnte ein Grund dafür sein, dass sich die Verkündung weiterer Zugänge noch ein wenig hinzieht.

Fazit: Schalke ist an Palsson interessiert, Trainer Grammozis schätzt den Mittelfeldspieler sehr. Aber sicher ist die Verpflichtung noch nicht.