Gelsenkirchen. Nach den Aggressionen in der Abstiegsnacht hat Sportvorstand Peter Knäbel reagiert und stellt Spielern frei, noch einmal für Schalke aufzulaufen.
Das Geschehen in der Nacht auf Mittwoch hat Spuren beim FC Schalke 04 hinterlassen. Nach den Aggressionen von sogenannten Fans in der Abstiegsnacht hat Peter Knäbel Verständnis für Spieler, die in dieser Saison nicht noch einmal für die Gelsenkirchener antreten wollen. „Wenn einer die restlichen vier Partien nicht mehr für Schalke auflaufen will, kann ich mit dieser Position leben“, zitiert die „Bild“ den Schalke-Sportvorstand. Mit jedem Spieler würden Einzelgespräche geführt. Es werde gefragt, „was hängen geblieben ist“ und Hilfe angeboten. Schalke muss an diesem Wochenende nicht spielen, da Gegner Hertha BSC wegen Coronafällen in Team-Quarantäne ist.
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Der Abstieg des FC Schalke 04 war durch eine 0:1 bei Arminia Bielefeld am Dienstagabend besiegelt worden. Die Mannschaft erreichte gegen 1.30 Uhr die heimische Arena, von wo die Spieler jeweils die Heimfahrt antreten sollten. Laut Polizei wurde das Team von 500 bis 600 Anhängern empfangen und zum Teil mit „massiven Aggressionen“ konfrontiert. Es flogen Eier, Spieler flohen und es soll zu Tritten gegen Profis gekommen sein.
Schalkes Asamoah war geschockt
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Die Gelsenkirchener Polizei will mit einer Ermittlungskommission die Ereignisse in der Abstiegsnacht untersuchen. „Es geht darum, die Vorfälle lückenlos aufzuklären“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Strafanzeigen von möglichen Opfern seien bislang nicht eingegangen. Laut Bild habe S04 vorm nächsten Training nun die eigene Security verstärkt, zunächst hieß es auch, Schalke habe um Polizeischutz gebeten. Einen offiziellen Antrag gab es bisher aber nicht. „Der Verein hat bisher nicht darum gebeten“, erklärte ein Sprecher der Polizei in Gelsenkirchen am Freitag: „Aber wir erstellen so oder so eine Gefährdungsanalyse. Und je nachdem, zu welchem Ergebnis wir kommen, würden wir auch selbstständig tätig werden.“ Knäbel bestätigte der Bild aber: "Wir werden unter erhöhter Aufmerksamkeit trainieren." Auch den Familien und Angehörigen der Spieler solle ein besonderer Schutz in Aussicht gestellt werden.
Wie bedrohlich die Attacke der sogenannten Anhänger war, machte am Donnerstag Team-Koordinator Gerald Asamoah noch einmal deutlich: „Mir geht’s immer noch nicht gut“, sagte er. „Es war eine harte Situation. So etwas kenne ich nicht von Schalke. Mir bleiben zwei Bilder in Erinnerung: Ein Mitarbeiter liegt auf dem Boden und wird getreten. Und die Angst in Buyos Augen werde ich nicht vergessen.“ Buyo ist der Spitzname von Mike Büskens, Schalkes Co-Trainer. (fs/dpa)