Essen. Schalke 04 spielt in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Das ist nach dem 0:1 bei Arminia Bielefeld klar. Ein Kommentar.

Lange, lange ist es her: Vor fast 18 Jahren bekam Rudi Völler als damaliger Teamchef der deutschen Nationalmannschaft unter offensichtlich körperlichen Schmerzen von Waldemar Hartmann beigebracht, dass auf Tiefpunkte ja noch immer tiefere Tiefpunkte folgen können. Die berühmte Weizenbier-Rede. Was Völler damals nicht akzeptieren wollte, aber seine Berechtigung hatte: Natürlich kann auf „schlimm“ noch „viel schlimmer“ kommen.

Der FC Schalke 04 ist durch den Abstieg in die Zweite Liga im Stadium „schlimm“ angekommen. Man muss nicht einmal in königsblauer Bettwäsche schlafen, um den Verlust dieses Vereins zu bedauern, der in pandemielosen Zeiten der ganzen Liga viel Leidenschaft, viele erinnerungswürdige Momente geschenkt hat. Im Umkehrschluss gibt es nach dem 0:1 auf der Bielefelder Alm aber auch keine Zweifel: Selten war ein Abstieg verdienter als dieser.

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Wie Omar Mascarell vor dem Siegtor der Arminia den Ball vertändelte, stand sinnbildlich für die gesamte Saison: Auf Vorstandsebene wurde kein Fehler, keine Peinlichkeit ausgelassen. Über die sportlichen Darbietungen lohnt sich kein weiteres Wort zu verlieren. Ein Großteil des Teams wird nie wieder das S04-Trikot tragen. Rund um die Arena dürfte es niemanden geben, der sie vermisst.

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Schalke 04 ist de facto nach den letzten vier Spielen ein Zweitligist. Der Trainer Dimitrios Grammozis geht nach den jüngsten fürchterlichen Auftritten mit einer großen Hypothek in die neue Saison. Natürlich, der Kader wird ab Sommer ein anderer sein. Aber die Erwartungshaltung allerorts sieht auch sogleich die Rückkehr in die Bundesliga vor, Grammozis muss daher von Beginn an eine Begeisterung auslösen, seine Arbeit beginnt jetzt so richtig. Denn auch Schalke 04 weiß: Auf „schlimm“ kann „viel schlimmer“ folgen.