Gelsenkirchen. Bei aller Wut über den Abstieg in die 2. Bundesliga - die neue Saison beginnt in drei Monaten. Wir stellen den Stand der Schalke-Pläne vor.
Noch muss sich wohl jeder Fußball-Fan in Deutschland an diesen Fakt gewöhnen: Schalke 04 - ein Zweitligist. Auch wenn gerade Wut, Trauer und Enttäuschung die vorherrschende Gemütslage bei den Königsblauen ist, und obwohl die Aufarbeitung der Gewaltnacht nach der Rückkehr vom Auswärtsspiel in Bielefeld (0:1) am Dienstag im Mittelpunkt steht: Die Planungen für die kommende Saison gehen weiter. Da darf es keine Pause geben. Die Übersicht.
Der Schalke-Plan bis zum Saisonende
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Vier Spiele stehen noch auf dem Programm – und die Schalker greifen noch in den Abstiegskampf ein. Zu den Gegnern gehören der Drittletzte Hertha BSC (12. Mai), Champions-League-Anwärter Eintracht Frankfurt (15. Mai) und am letzten Spieltag der aktuelle Vorletzte 1. FC Köln (22. Mai). „Wir werden kein Spiel abschenken“, sagte Grammozis. Erst einmal geht es für den Trainer und die Profis darum, über die Auswirkungen der Ausschreitungen zu sprechen. Es geht um Konzepte, wie das künftig verhindert werden kann. Das sportliche Trainingspensum soll aber nicht verändert werden. Obwohl das nächste Spiel erst am 8. Mai ansteht, wird normal durchtrainiert.
Der Trainer
Knäbel hat Dimitrios Grammozis eine Job-Garantie für die kommende Saison gegeben – und damit eine Trainerdiskussion vermieden. Doch Grammozis steht trotzdem unter Beobachtung. Der Trainer muss für einen Neuanfang stehen und diesen glaubhaft verkörpern. Doch Grammozis‘ Bilanz bisher ist ein Desaster. In sieben Spielen saß er auf der Bank – daraus holte Schalke nur vier Punkte, bei einem Torverhältnis von 2:15. Zwischendurch zeigte die Formkurve nach oben, doch die Niederlagen zuletzt in Freiburg (0:4) und Bielefeld (0:1) waren erhebliche Rückschläge. Verliert Schalke alle Spiele bis Saisonende sang- und klanglos, dürfte es für Grammozis eng werden. Denn vor einem Jahr hatte Schalke an David Wagner trotz einer schlechten Serie festgehalten und feuerte ihn nach schwachem Start. Das soll unter keinen Umständen noch einmal passieren. Einem neuen Mann würde ein Fehlstart eher verziehen.
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Die sportliche Leitung
Knäbel ist seit wenigen Wochen offiziell im Amt. Er plant seit Amtsantritt fast ausschließlich für die 2. Bundesliga und hat nur wenige Gedanken an ein mögliches Wunder Klassenerhalt verschwendet. „Wir werden alles tun, um den Verein dahin zu bringen, wo er hingehört“, sagte Knäbel. So schnell wie möglich will er einen Sportdirektor als seinen Assistenten installieren.
Favorit ist nach Informationen dieser Redaktion Mathias Schober (45). Der ehemalige Torwart der Profis ist aktuell Sportlicher Leiter der „Knappenschmiede“ und gehört bereits zur von Knäbel installierten „Task Force“ Kaderplanung. Nach der Gewalt-Nacht übernahm Schober die Aufarbeitungs-Gespräche mit den 18- bis 20-Jährigen. Schober kennt die Talente seit vielen Jahren.
Die Scouting-Abteilung leitet aktuell Fabio Casalnuovo. Er hatte schon unter Sportvorstand Christian Heidel für die Königsblauen gearbeitet.
Die Kaderplanung für die 2. Bundesliga
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Da der Abstieg nun feststeht, wird diese kleine Gruppe um Knäbel und Schober nun so schnell wie möglich mit allen Spielern aus dem aktuellen Kader sprechen, vor allem mit denjenigen, die noch unter Vertrag stehen. Das sind 15. Dazu kommen fünf Spieler, die nach Leihen zurückkehren, zum Beispiel Sebastian Rudy und Ahmed Kutucu. Viele dieser Spieler will Schalke verkaufen – zum Beispiel Suat Serdar, Mark Uth, Amine Harit, Omar Mascarell und Hamza Mendyl. Das Problem: Das Transferfenster ist bis 31. August geöffnet. Schalke kann möglicherweise einige Profis nicht sofort verkaufen, ohne einen erheblichen finanziellen Verlust hinnehmen zu müssen. 13 Verträge enden, diese Spieler können ablösefrei gehen.
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Die neue Mannschaft soll laut Knäbel das Ruhrgebiet und besonders Schalke 04 symbolisieren. Eine Mischung aus jungen und alten Spielern sei wichtig. Einen erfahrenen Mann - Danny Latza (Mainz 05) - hat Knäbel bereits verpflichtet.
Die ersten Termine für die 2. Bundesliga
Am 23. Juli beginnt die Saison in der 2. Bundesliga, drei Wochen vor dem Erstliga-Start. Das heißt, dass die auf Schalke bleibenden Spieler keinen langen Sommerurlaub planen können. Die Eckdaten der Vorbereitung sind festgezurrt, offiziell verkünden wollen sie die Schalker zu einem späteren Zeitpunkt. Klar ist: Rund um den 15. Juni beginnt die Vorbereitung. Auf einen guten Start wird intern viel Wert gelegt. Die neue Mannschaft müsse sich so schnell wie möglich den Gedanken „Wir gehen als großer Favorit in jedes Spiel“ einprägen, so Knäbel. Das Trainingslager ist zum wiederholten Mal in Mittersill in Österreich geplant – der Grund dafür ist einfach: Der abgeschlossene Kooperationsvertrag mit der Ferienregion „Hohe Tauern“ gilt noch in diesem Jahr. Von Ende Juni bis Anfang Juli sollen die Spieler etwa zehn Tage verreisen.
Der Aufsichtsrat
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Auch außerhalb des Rasens tut sich etwas: Am 13. Juni steht die Jahreshauptversammlung auf dem Programm – sie wird virtuell stattfinden. Fünf Posten im Aufsichtsrat stehen zur Wahl, zehn Kandidaten werden vom Wahlausschuss ausgewählt. Anfang Mai führt das Gremium die Gespräche mit den Bewerbern und wird dann entscheiden.