Düsseldorf.

Niederlage hin oder her: Adam Bodzek musste gestern Abend nicht erst zum Gespräch nach der 1:2-Niederlage gegen 1860 München gebeten werden. Fortunas Mittelfeldturm war geladen. Wegen der Pfiffe gegen Kollege Tobias Levels. „Es ist eine absolute Frechheit, dass einer von uns hier so runtergemacht wird. Mehr habe ich nicht zu sagen“, diktierte der Deutsch-Pole den Zuhörern wütend in den Block. Im Hintergrund hielt sich Levels beim Gang in die Kabine die Hände vors gerötete Gesicht.

Zuvor hatte sich der Ex-Gladbacher, dem der Fehler zum entscheidenden 1:2 unterlaufen war, mit den Kollegen im Rücken der rot-weißen Fankurve gestellt. Auf die Pfiffe während des Matches folgten nach dem Schlusspfiff Levels-Sprechchöre, die immerhin trösten konnten.

„Wir haben mit unserem Statement auf dem Platz die rot-weiße Reihe geschlossen“, betonte Axel Bellinghausen, „schließlich trägt auch ,Tobi’ unsere Farben.“ Kapitän Andreas Lambertz fügte an: „Das war eine emotionale Geste der Fans, den ,Tobi’ so zu feiern.“

Werner: "Glaube nicht, dass dort wirkliche Fans gepfiffen haben"

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Die Geschehnisse nach dem Gegentreffer, der zur Heimniederlage führte, ordnete Sportvorstand Wolf Werner so ein: „Ich glaube nicht, dass dort wirkliche Fans gepfiffen haben. Das war eher die kritische VIP-Tribüne. Von anderen Spielern werden mehr Fehler gemacht. Aber das wird toleriert. Ich empfinde das als eine sehr ungesunde Kultur.“

Cheftrainer Mike Büskens lobte: „Tobias saß nach dem Spiel auf der Bank und war fix und fertig. Bei der Mannschaftsrunde haben die Zuschauer in der Kurve dann überragend reagiert und ihn gefeiert.“