Regensburg. Schalke 04 trifft heute im Heimspiel auf Tabellenschlusslicht Regensburg. Ein Kellerkrimi. Jahn-Trainer Andreas Patz redet S04 stark.

Der Zungenschlag ist ein anderer, das hört man sofort. Wenn Johannes Liedl, Mediendirektor des Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg, zur Pressekonferenz begrüßt, kann er das Süddeutsche nicht verleugnen. Genauso kann der Mann neben im, Interimstrainer Andreas Patz, seine Thüringer Wurzeln nicht gänzlich unhörbar machen. Und noch etwas klingt anders: das, was über Schalke 04 gesagt wird.

Vor der Kellerpartie am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) spricht auf diesem Podium keiner vom Chaos auf Schalke, von den Schwächen der Mannschaft, von den desolaten Auftritten, von der mangelnden Deutschland-Erfahrung von Trainer Kees van Wonderen. Andreas Patz nennt Schalke einen „guten Gegner, der natürlich aktuell nicht da steht, wo er stehen will“. Zumindest mit dem zweiten Teil hat er unbestritten Recht, für die erste Einschätzung ist S04 in dieser Saison noch einen handfesten Beweise schuldig.

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Schalkes Stärke: Wucht und individuelle Klasse

Nach dem überraschenden Sieg von Eintracht Braunschweig gegen den Hamburger SV am Freitagabend ist Schalke auf den vorletzten Tabellenplatz abegrutscht und empfängt als solcher nun Schlusslicht Regensburg zum Kellerduell. Der Jahn aber kommt mit Rückenwind: Nach dem heftigen 3:8 gegen Nürnberg wurde Trainer Joe Enochs entlassen, der bisherige Co-Trainer Patz übernahm – und es folgten Siege gegen Fürth und gegen Elversberg.

Davon, dass die Schalker entgegen des eigenen Anspruchs derzeit statt um den Aufstieg gegen den Abstieg spielen, will sich Patz nicht irritieren lassen. „Wir dürfen uns keinesfalls von der Tabellenregion oder anderes Aspekten blenden lassen, die von außen hereingetragen werden. Es ist eine schwere Aufgabe, die uns erwartet“, sagt der 41-Jährige.

Er und seine Spieler müssten sich auf einen Gegner vorbereiten, der Wucht und Körperlichkeit in der Offensive hat und mit Tempo gut umschaltet. Sie haben individuelle Klasse.“ Diese macht er an einem Beispiel fest: „Wenn man zum Beispiel auf das Spiel gegen Ulm schaut: Es kam noch ein Anton Donkor rein, der viel Schwung über Außen mitbringt, und auch ein Amin Younes, der viel Erfahrung und Klasse hat.“ So viel Postives war nach dem mauen 0:0 bei Aufsteiger Ulm zuletzt selten über die Schalker zu hören.

Amin Younes kam nach Verletzung gegen Ulm spät, brachte aber etwas Schwung ins Schalker Spiel.
Amin Younes kam nach Verletzung gegen Ulm spät, brachte aber etwas Schwung ins Schalker Spiel. © Marcel Engelbrecht/firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Schalker Arena-Faktor spielt für Patz eine wichtige Rolle

Für Andreas Patz kommt es nun darauf an, den Fokus auf die eigenen Stärken zu legen: vor allem die defensive Stabilität. Viel konkreter wurde er zur geplanten Taktik nicht, erwähnte aber: „In Teilen des Trainings diese Woche ging es darum, dass wir auch in der Offensive Akzente setzen und mehr Lösungen haben, um dem Gegner dort wehzutun.“

Und natürlich ist auch ihm bewusst, dass er den Faktor Arena-Stimmung ausblenden muss: „Viel Freude und Begeisterung spielen eine Rolle, wenn man auf Schalke in diesem Stadion vor dieser Kulisse spielen darf“, sagt er, „das ist etwas Besonderes. Nichtsdestotrotz fahren wir dort nicht als Touristen hin, sondern wir wollen dort etwas mitnehmen. Der Fokus liegt auf uns, auf dem, was wir machen wollen und dass wir gut vorbereitet in das Spiel gehen.” Gute Einstellung, die für Schalke, so sie denn genau so umgesetzt wird, heute zur Hürde werden kann.

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