Gelsenkirchen. Trainerdiskussion, Druck auf den Vorstand, sportliche Talfahrt. Schalke 04 steckt tief in der Krise. Einige Dinge machen trotzdem Hoffnung.
Am Sonntagnachmittag könnte der königsblaue Albtraum tatsächlich wahr werden: Ein direkter Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga droht. Sollte das Heimspiel gegen Aufsteiger Jahn Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) verloren gehen, steht der FC Schalke 04 mit nur neun Punkten am Ende der Tabelle – es wäre zweifelsfrei ein Tiefpunkt der Vereinsgeschichte.
Diese drohende Schmach hängt schon jetzt wie eine dunkle Wolke über der Gelsenkirchener Arena. Auch, weil die Schalker aktuell tief in der Krise stecken. Der Verein kämpft mit einer ganzen Reihe von Baustellen und Unruheherden. So steht nach nur vier Spielen (drei Niederlagen, ein Remis) ein großes Fragezeichen hinter Trainer Kees van Wonderen. Auch der Druck auf den Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann nimmt zu. Hinzu kommt, dass die Mitgliederversammlung am 16. November seine Schatten voraus wirft und zusätzliche Unruhe mit sich bringt.
Bei solch düsteren Nachrichten stellt sich die Frage: Gibt es bei Schalke 04 vor dem Heimspiel gegen Regensburg eigentlich auch gute Nachrichten? Ja! Die WAZ nennt trotz der Krise einige Punkte, die den Gelsenkirchenern Hoffnung machen dürfen.
Schalke: Top-Torjäger Moussa Sylla ist zurück – individuelle Qualität ist vorhanden
In drei der vier Pflichtspiele unter Kees van Wonderen blieb Schalke 04 ohne eigenen Treffer. Eine klare Spielidee ist in der Offensive unter dem neuen Coach noch nicht zu erkennen. Der Niederländer hoffte viel auf die individuelle Qualität seiner Angreifer – und die nimmt im Regensburg-Spiel wieder zu. Denn Moussa Sylla ist zurück. Schalkes Top-Torjäger (sechs Saisontore) verpasste die zurückliegenden Spiele in Augsburg (0:3) und in Ulm (0:0) angeschlagen.
In Sylla, Amin Younes, Christopher Antwi-Adjei und Kenan Karaman dürfte Schalke – auch ohne grandioses Offensivkonzept – genügend individuelle Qualität haben, um gegen Regensburg zu treffen.
Schalke darf auf 60.000 Fans im Rücken zählen
Auch im Heimspiel gegen Regensburg werden wieder rund 60.000 Fans in der Gelsenkirchener Arena dabei sein. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt: Das kann für die S04-Profis wahlweise Fluch oder Segen sein. Wenn es gut läuft, können die Anfeuerungen der Fans beflügeln. In Spielen, in denen es schlecht läuft, sorgen die Pfiffe von Zehntausenden allerdings für zusätzliche Verunsicherung.
Zuletzt schwiegen die Schalke-Fans die Mannschaft nach dem 0:0 in Ulm an – nicht einmal Pfiffe hatten die Anhänger noch für die enttäuschenden Profis übrig. Eine Höchststrafe. Doch trotz der Misserfolge der vergangenen Wochen dürften Schalkes Fußballer auch gegen Regensburg einen kleinen Vertrauensvorschuss bekommen. Die Mannschaft wird wieder unterstützt werden, solange sie kämpft. Sollten die Königsblauen also gut ins Spiel kommen, spricht nichts gegen eine Unterstützung von den Rängen – die beflügeln kann.
Schalke-Gegner Regensburg hat ebenfalls große Probleme
In DFB-Pokal und der 2. Liga konnte Jahn Regensburg zuletzt zwei 1:0-Siege bejubeln – der Trend beim kommenden Schalke-Gegner ist zweifelsfrei positiv. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Jahn riesige Probleme hat. Mit nur sieben Punkten liegt der Aufsteiger auf dem letzten Tabellenplatz – dabei stellt das Team jeweils die schlechteste Abwehr und den schwächsten Angriff (Torverhältnis 5:30).
Für Schalke spricht zudem die Auswärtsschwäche der Regensburger. In der Fremde sind die Bayern in fünf Zweitligaspielen dieser Saison noch punktlos (Torverhältnis 3:20). Unabhängig vom leichten Aufwärtstrend ist Regensburg individuell deutlich schwächer besetzt als S04 und Abstiegskandidat Nummer eins in der 2. Bundesliga.
Schalke 04 – Mehr News und Hintergründe:
- Schalke nennt Details zur Genossenschaft: So viel kosten die Anteile
- Schalke: So leidet der ganze Verein – Kritik an Mitgliederversammlung
- Schalke-MV: „Kein Vorbild“, scharfe Kritik an Hefer und Tillmann
- Schalke-Mitglied zerlegt Vereinsführung – tosender Applaus
- Schalke-Aufsichtsrat: Hefer-Vertreter ist raus! Ulupinar dabei
- undefined