Gelsenkirchen. Der Name Anthony Modeste wabert durch das Umfeld von Schalke 04. Die Idee, den Stürmer-Oldie zu holen, lässt S04 schlecht dastehen. Ein Kommentar.
Anthony Modeste? Wirklich? Dass die Sportchefs über die Verpflichtung des Oldie-Stürmers nachdenken, zeigt die Panik, die den FC Schalke 04 rund um das Kellerduell gegen Regensburg am Sonntag und eine Woche vor der Mitgliederversammlung umgibt.
Die Schalker sind offenbar bereit, sämtliche noch im Sommer formulierten Ziele über den Haufen zu werfen. Es ginge darum, Talente zu verpflichten, Kaderwerte zu schaffen – das betonte Kaderplaner Ben Manga immer wieder. Modeste aber ist 36 Jahre alt, seit sechs Monaten vereinslos. Um in diesem Alter spielfit zu werden, ist eine wochenlange Aufbauarbeit notwendig. Die Saison 2021/22 war Modestes letzte gute, danach folgten ein schwaches Jahr bei Borussia Dortmund (2022/23) und fünf Tore in 29 Pflichtspielen für Al Ahly in Kairo (2023/24). Das sind keine guten Zahlen, sollte Modeste kommen, wäre das eine ähnliche Verzweiflungstat wie 2021 die Verpflichtung von Ex-Hertha-Stürmer Vedad Ibisevic 2020, der nach kurzer Zeit wieder gehen musste. Schalke stieg später ab.
Schalke 04: Schwächen der Kaderplanung
Das Interesse an Modeste zeigt auch die Schwächen in der Kaderplanung. Einen großen Stürmer, der hoch geschlagene Pässe festmachen, verteidigen, weiterpassen kann und im Strafraum qua Körperbau für Gefahr sorgt, hat Schalke nicht mehr. Simon Terodde, Keke Topp und Sebastian Polter sind weg. Zugang Emil Höjlund ist dauernd verletzt und sehr unerfahren. Zuletzt war Janik Bachmann Schalkes Zielspieler – ein Mittelfeld-Kämpfer.
Modeste? Wirklich? Da könnte Schalke auch gleich Terodde fragen, der am Sonntag als Sky-Experte in die Arena zurückkehrt. Terodde ist wenigstens fit – er spielt in der Kleinfeld-Liga The Icon League.