Duisburg. „Bei der Bundestagswahl steht einiges auf dem Spiel“, sagt Debbie. Warum die Studentin Angst vor der AfD hat und was ihr Hoffnung macht.

Was bewegt junge Menschen vor der Bundestagswahl 2025? Das haben wir drei junge Frauen aus dem Ruhrgebiet gefragt. Eine von ihnen ist Debbie (24). Die Studentin aus Bottrop wird voraussichtlich ihr Kreuz bei der SPD setzen. Was sie bei der letzten Regierung enttäuscht hat und was sie sich nun erhofft:

„In unserem Land lastet viel auf den Schultern meiner Generation. Ich mache mir Sorgen um die Rente. Außerdem wird uns oft nachgesagt, dass wir faul seien und nicht arbeiten wollen. Und dann kommt auch noch die Bildung in unserem Land zu kurz. Bei dieser Wahl sprechen wir vor allem über Migration und Wirtschaft, die Zukunft der Kinder und Jugendlichen, die jetzt in den Schulen sitzen, rückt dabei in den Hintergrund.

Lesen Sie hier die Protokolle junger Frauen zur Bundestagswahl

Ich engagiere mich ehrenamtlich im Bereich der politischen Bildung. Da gibt es noch Defizite, was den Lehrplan angeht. Viele Schulen sind zudem marode. Ich bin mal an einer Schule gewesen, die keine Feuermelder hatte. Da haben Menschen auf Minijobbasis den Rauchmelder gespielt. Das sollte die nächste Regierung dringend angehen.

Bei dieser Wahl steht einiges auf dem Spiel. Es macht mir Angst, dass die AfD gerade die zweitmeisten Stimmen holt. Ich möchte nicht, dass unsere Gesellschaft so rückschrittlich wird. Mir ist als junge Frau zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig. Gerade in Behörden hat sich in dem Bereich einiges verbessert, es werden bewusst Frauen eingestellt und Kitas an Arbeitsplätze gebaut.

Bundestagswahl: „Ich kann mich am ehesten mit der SPD identifizieren“

Außerdem setze ich mich dafür ein, dass wir weiterhin in der EU bleiben. Ich bin selbst mit einem Erasmus-Programm ins Ausland nach Norwegen gegangen, diese Freiheit finde ich ganz wichtig. Ein anderes Mädchen, das aus England kam, konnte wegen des Brexits zum Beispiel nicht teilnehmen, weil die bürokratischen Hürden zu groß waren.

Bei meiner ersten Bundestagswahl habe ich die SPD gewählt, das werde ich diesmal wahrscheinlich auch wieder tun. Denn ich bin insgesamt zufrieden mit meiner Wahl, weil ich mich am ehesten mit den Inhalten der SPD identifizieren kann.

Damals hatte ich die Hoffnung, dass die Ampel-Regierung etwas bewirken kann, sie war ein guter Mix aus allem. Leider haben sich die Parteien zum Schluss gegenseitig im Weg gestanden. Deshalb hoffe ich heute, dass die Parteien aus der gescheiterten Regierung lernen, besser zusammenarbeiten und mehr Kompromisse eingehen. Und ich hoffe, dass bald mehr junge Menschen im Bundestag sitzen. Wir sind schließlich die Zukunft.“

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