Kopenhagen. Die umstrittene Sperrung des europäischen Luftraums nach dem Vulkanausbruchs auf Island im vergangenen Jahr war richtig. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat ergeben, dass von den Partikeln in der Luft in der Tat eine ernste Gefahr ausging.
Die tagelange Sperrung des europäischen Luftraums in Folge des Ausbruchs des isländischen Vulkans Eyjafjöll im April des vergangenen Jahres war einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge richtig. Die Behörden, die keine klaren Vorgaben hatten, hätten richtig gehandelt, heißt es in einer nun veröffentlichten dänisch-isländischen Studie. „Die Luftfahrt-Behörden befanden sich tatsächlich im Blindflug. Sie wussten es nicht, aber sie trafen zum Glück die richtige Entscheidung“, sagte die Wissenschaftlerin Susan Stipp vom Zentrum für Nanowissenschaften an der Universität Kopenhagen in Dänemark.
Die Befürchtungen eines Risikos für die Luftfahrt seien „sehr begründet“ gewesen, erklärten die Autoren der Untersuchung.
Die Partikel in der Wolke – klein und scharf
Die Partikel der Aschewolke, die sich nach dem Ausbruch über weiten Teilen Europas ausbreiteten, seien „klein gewesen, deshalb flogen sie weit und hoch“, sagte Stipp der Nachrichtenagentur AFP. „Sie waren scharf, deshalb waren sie eine Gefahr für die Flugzeug-Scheiben. Das ist wie das Sandstrahlen eines Flugzeuges.“ Zudem hätten die Partikel in den Turbinen der Flieger schmelzen und zu Ausfällen führen können.
Vulkanausbruch auf Island
Ausbrüche des Eyjafjöll hatten ab Mitte April 2010 zu massiven Behinderungen im Luftverkehr geführt. Wegen der vermuteten Gefahren der Asche für die Flugzeuge wurde fast der gesamte europäische Luftraum tagelang gesperrt. Dabei waren die Kriterien für die Flugverbote umstritten: Vor allem die von der Luftraumsperrung betroffenen Airlines äußerten damals Kritik, auch an mangelhafter europäischer Koordination. (afp)
Bilder vom Vulkanausbruch