Düsseldorf/Essen. NRW verbietet Martinszüge wegen der Corona-Krise. Aus Sicht eines Virologen wären sie eher ungefährlich. Doch ganz ist das Fest nicht abgesagt.

Das Gesundheitsministerium in NRW hat am Freitag, 30. Oktober, mitgeteilt, dass in diesem Jahr keine Sankt-Martins-Umzüge erlaubt sind. Die neue Corona-Schutzverordnung erlaube nur noch Veranstaltungen, für die eine Ausnahme in der Verordnung vorgesehen sei. „Da Martinszüge keine berufliche Veranstaltung sind und auch keine der Daseinsfürsorge dienende Veranstaltung, sind sie leider nicht zulässig.“

Sankt Martin abgesagt – aus medizinischer Sicht wären Züge eher ungefährlich

Einzige Ausnahme: Martinszüge oder -feiern als rein interne Veranstaltungen auf dem Gelände einer Schule oder Kita, an denen aber Eltern oder andere externe Personen nicht teilnehmen dürfen.

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Noch vor einigen Tagen hatte das Gesundheitsministerium erklärt, dass Martinsumzüge stattfinden dürften, sofern die Teilnehmenden Abstand hielten und eine Personenbeschränkung herrsche. Doch schon vor Bekanntgabe des Verbots sagten viele Städte, Vereine, Schulen und Kitas in NRW ihre Martinsumzüge ab – und begründeten das mit der sich dramatisch zuspitzenden Corona-Krise.

Der Chef-Virologe des Uniklinikums in Essen, Prof. Ulf Dittmer, findet Martinsumzüge trotz Corona nicht bedenklich – sofern es ein gutes Hygienekonzept gebe. Seiner Ansicht nach hätten aber nur die Gruppen Sankt Martin feiern sollen, die in der Kita oder Schule sowieso zusammen sind.

So ganz muss Sankt Martin aber nicht ausfallen - es gibt eine schöne Alternative

Draußen infizierten sich zudem weniger Menschen mit Corona als in geschlossenen Räumen. Einen 7-Tage-Inzidenzwert, ab dem ein Martinszug auf jeden Fall abgesagt werden sollte, gebe es aus medizinischer Sicht nicht. „Das ist eine politische Entscheidung.“

So ganz fällt Sankt Martin aber doch nicht aus. In vielen Städten schließen sich Menschen der Aktion „Laternen Fenster“ an. Sie stammt von einer Familie aus Baden-Württemberg und hat sich schnell verbreitet. Die Idee: Vom 1. bis 11. November hängen Menschen bunte Laternen in die Fenster ihrer Häuser und Wohnungen. Ein schöner Anblick für Passanten

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