Essen-Frintrop. Weil der Martinszug wegen Corona ausfällt, hat eine Essenerin eine Aktion gestartet. Laternen in den Fenstern sollen für die Kinder leuchten.

Seit 1966 reitet Sankt Martin Anfang November durch die Straßen Frintrops. Jedes Jahr sind Tausende Essener bei dem Fest dabei, freuen sich über die bunten Laternen, die schöne Stimmung und die Musik des Spielmannszug. Vor allem für die Kleinen ist der Martinszug ein besonderer Höhepunkt im Winter. Doch dieses Jahr fällt die Veranstaltung ins Wasser – wegen Corona.

Die Straßen sollen trotzdem leuchten, findet die Frintroperin Xenia Schabbehard. Die Kinder hätten seit des Lockdowns auf vieles verzichten müssen, Karneval falle auch ins Wasser. „Ich finde es unfair, dass der Weihnachtsmarkt stattfindet, aber Veranstaltungen für die Kinder abgesagt werden“, erzählt die Mutter dreier Kinder. „Also hatte ich die Idee, dass man einfach Laternen in die Fenster hängt.“

Bei ihrer 16-jährigen Tochter sowie den zwölfjährigen und zweijährigen Söhnen kam die Idee gut an. „Meine Kinder fanden die Idee toll. Natürlich ist es kein richtiger Ersatz für Sankt Martin. Es ist eher als kleine Entschädigung gedacht, so haben die Kleinen wenigstens etwas zu Gucken.“

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Sankt Martin in Essen: Frintroperin will Fenster zum Leuchten bringen

Auf Facebook machte sie ihren Plan bekannt: In der Martinswoche, vom 7. bis 15. November sollen die Frintroper die Fenster leuchtend schmücken. Die Familien könnten dann alleine durch die Straßen ziehen und die Lichter bewundern. Die Resonanz sei sehr positiv, so die Essenerin, viele wollten sich anschließen und mitmachen.

Ihre Familie sei schon fleißig am Basteln. „Wir bekleben alte Haribo-Dosen und legen dort Lichterketten hinein. Da kann der Kleine sogar mitmachen“, sagt Xenia Schabbehard, die seit elf Jahren in Frintrop lebt. „Wir basteln auch für unsere 82-jährige Nachbarin, damit sie etwas ins Fenster stellen kann.“ Doch nicht nur in Frintrop soll es eine kreative Alternative zur Martinswoche geben, berichtet sie. „Ich habe gehört, dass auch andere Stadtteile mitmachen.“

Sankt-Martin-Aktion: Viele Essener Stadtteile machen mit

Und so wird aus einer Idee ein viraler Trend. Unter dem Facebook-Post von Schabbehard sammeln sich inzwischen mehr als 40 Kommentare. „Das finde ich klasse. Ich wohne zwar mittlerweile in Essen-Kray, aber ich werde meine Fenster auch mit Laternen schmücken“, schreibt eine Nutzerin. Auch Frohnhauser, Bedingrader und Borbecker haben die Idee begeistert kommentiert und sich angeschlossen. Xenia Schabbehard fordert die Essener nun auf, unter dem Hashtag #wirleuchtenfüreuch Fotos der Laternen samt Ort zu posten.

Bisher sind folgenden Stadtteile und Straßen dabei:

Borbeck:

Vinckestraße

Frintrop:

Baustraße

Höhenweg

Seestraße

Frohnhausen:

Genossenschaftsplatz

Gerschede:

Ackerstraße

Hansemannstraße