Ruhrgebiet. . Bei Erkältungen und den Symptomen wie Husten, Schnupfen und Halsweh können Zutaten aus dem Küchenschrank hilfreich sein. Wir sagen, welche.
Oma hat immer gesagt: „Mit Arzt dauert eine Erkältung sieben Tage, ohne Arzt eine Woche.“ Und Oma lag nicht immer falsch. Sie kannte Tricks, mit denen sie sich und anderen bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit zu helfen wusste und versuchte, die Beschwerden erträglicher zu machen. Doch welche Hausmittel tun wirklich gut?
Halsschmerzen
Wenn der Hals Theater macht, kann es gut tun, Salbeitee und heiße Zitrone zu trinken. Zitrone gilt als Vitamin-C-Bombe, „und Vitamin C ist bei einer Erkältung besonders zu empfehlen“, sagt Dr. Dirk Herting, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren aus Mülheim. Die ätherischen Öle und Inhaltsstoffe des Salbeis könnten helfen, Bakterien und Viren zu bekämpfen. Gleiches gelte für Lakritzpastillen.
Schnupfen
Die Nase läuft, ist dauerverstopft und obendrein gerötet. Jetzt schlägt die große Stunde der Kamille. Mit den hübschen Blümchen werden schon seit Ewigkeiten Dampfbäder angereichert. In denen sollen sie ihre entzündungshemmende und antibakterielle Kraft entfalten. Dazu komplette Blüten (zur Not tun es auch Teebeutel) mit kochendem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und dann den Dampf tief ein- und ausatmen.
Herting empfiehlt auch Nasenspülungen mit Wasser und Emser Salz: „Die kann man mit dem morgendlichen Duschen verbinden, um Keime und Sekret herauszuspülen und Erkältungen vorzubeugen.“
Husten
Wer hustet, sollte sich körperlich schonen und Anstrengungen vermeiden. „Die vermehrte Atemarbeit kann die Atemwege zusätzlich belasten“, sagt Prof. Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin. Es gebe Hinweise, dass natürliche Inhaltsstoffe wie Thymian in Hustensaft oder Tee eine zwar schwache, aber immerhin zusätzliche Wirkung entfalten. Gut seien auch warme Getränke mit Honig, aber ohne Alkohol oder Säure. Dieser Honig! Schon die alten Griechen haben ihn vergöttert. Er galt als Quelle der Unsterblichkeit. So weit würde heute wohl niemand mehr gehen, aber ein bewährtes Hausmittel ist er immerhin geblieben.
Als wohltuend empfindet manch einer auch mentholhaltige Salben auf den Bronchien. Hier warnen Ärzte aber davor, schon Babys und Kleinkinder einzureiben. Eltern sollten sich an die Altersangabe in der Produktbeschreibung halten, denn einige Produkte könnten zu Krämpfen der Muskulatur rund um die Atemwege führen.
Abgeschlagenheit
Der Kopf brummt, die Glieder schmerzen. In solchen Fällen rät der Mediziner Herting zur Ruhe, am besten Bettruhe. „Es tut dem Körper jetzt nicht gut, sich den normalen Alltagsanforderungen zu stellen.“ Und: Mindestens zwei Liter pro Tag trinken, vor allem Wasser oder Kräutertee. Auch Hühnerbrühe kann gut tun. Laut Stiftung Warentest soll sie Blutkörperchen blockieren, die für Entzündungen verantwortlich sind und bei Erkältungen freigesetzt werden. Herting lobt zudem Wadenwickel: „Bei Fieber hat sich dieses Hausmittel bewährt.“
Wann zum Arzt?
Es gibt einige Alarmzeichen, die laut Dirk Herting dazu führen sollten, die weitere Behandlung nicht allein der Kraft der Natur zu überlassen. Wenn der Allgemeinzustand alles andere als zufriedenstellend ist, also bei Fieber, eitrigem Auswurf aus Nase und Bronchien oder starken Kopf- und Gliederschmerzen, sollte der Arzt aufgesucht werden.