NRW. Auszeichnungen oder ein Empfang beim Bürgermeister: Der 5. Dezember steht ganz im Zeichen des Ehrenamts. So belohnen NRW-Städte die Arbeit.
Die einen engagieren sich als Fußball-Trainer für den Nachwuchs im heimatlichen Dorfverein oder kümmern sich in ihrer Freizeit im Altenheim um demenzkranke Senioren. Die anderen geben Schülern Nachhilfeunterricht in Mathe oder lesen im Gottesdienst vor. Ohne Ehrenamtliche funktioniert die Gesellschaft nicht. Der 5. Dezember steht ganz im Zeichen dieser Menschen. Seit 1986 und einem Beschluss der Vereinten Nationen findet der Tag des Ehrenamts zu diesem Datum statt. In zahlreichen Städten legt man Wert darauf, dieses Engagement zu honorieren. Eine Übersicht:
Bochum: Mit einem Tag des Ehrenamts belohnt die Stadt ihre freiwilligen Helfer für ihre Mühen. Immer im Frühjahr bekommen zwischen 25 und 30 Personen entweder eine Stadtmünze oder die Ehrenamtskarte, mit der es zum Beispiel bei Fahrten mit Bus und Bahn Vergünstigungen gibt, sagt ein Stadtsprecher. Am eigentlichen Tag des Ehrenamts werde die Bevölkerung dazu aufgerufen, Menschen vorzuschlagen, die diese Auszeichnung verdient hätten. Außerdem verleiht der Bochumer Rat alle zwei Jahre Ehrenamtsplaketten.
Bottrop: Die Stadt vergibt am Donnerstag, 5. Dezember, insgesamt neun Stadtplaketten an ehrenamtliche Helfer. Die Leute konnten sich für diese Auszeichnung bewerben. Eine Jury entscheidet letztlich über die Sieger. Neben der Ehrenamtskarte, die es in vielen anderen NRW-Städten auch gibt, verleiht die Stadt zudem alle drei Jahre den Ehrenamtspreis an Vereine.
Dinslaken: Als Dankeschön für ehrenamtliches Engagement sei am Tag des Ehrenamts ein interkultureller Brunch an der Fliehburg geplant, erzählt Pressesprecher Marcel Sturm. Zudem sollen bei der Veranstaltung Ehrenamtliche mit geflüchteten Menschen ins Gespräch kommen.
Dortmund: Ein kleines Dankeschön bekommen die Ehrenamtler am Donnerstag in der Dortmunder Weihnachtsstadt in der Zeit von 11 bis 21 Uhr von der Freiwilligen Agentur und dem Forum Ehrenamt überreicht. „Wir möchten Öffentlichkeit für die stillen Helferinnen und Helfer in unserer Gesellschaft erzeugen“, sagt Karola Jaschewski, Leiterin der Freiwilligen Agentur.
Duisburg: Zum internationalen Tag des Ehrenamts lädt die Stadt Duisburg jeweils Freiwillige aus einem Tätigkeitsbereich zum Empfang ein. Diesmal gastieren 100 Vorlesepatinnen und -paten bei Oberbürgermeister Sören Link im Rathaus. In Duisburg engagieren sich etwa 800 Ehrenamtliche, unter anderem in Schulen und Jugendzentren oder als Grünflächenpaten, berichtet Sebastian Hiedels von der Pressestelle.
Emmerich: Mitte Januar begrüßt die Stadt zwischen 300 und 400 Gäste aus dem Ehrenamt zum Neujahrsempfang im „PAN kunstforum niederrhein“. Diese Veranstaltung diene vor allem der Beziehung zwischen Vereinen und anderen ehrenamtlichen Institutionen, erläutert ein Stadtsprecher. Eine Person oder eine Gruppe werde überdies mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Essen: Oberbürgermeister Thomas Kufen hat Ehrenamtliche am vergangenen Montag eingeladen. Er begrüßte im 22. Stock des Rathauses 50 Gäste. „Das enorme Interesse und die Bandbreite der Anmeldungen aus allen Lebensbereichen haben im vergangenen Jahr gezeigt: der Ehrenamtsempfang ist ein toller Anlass, das wertvolle Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger in besonderer Weise anzuerkennen und den Austausch und die Vernetzung zwischen den Ehrenamtlichen zu fördern“, so Gabriele Micklinghoff, Leiterin der Stadt Agentur Essen, die die ehrenamtliche Arbeit in der Stadt unterstützt und das Treffen organisiert.
Gelsenkirchen: Fünf Menschen können sich am Mittwoch, 4. Dezember, als Belohnung für ihre Tätigkeiten über den Gelsenkirchener Ehrenamtspreis freuen, der mit jeweils 1500 Euro dotiert ist. Auch in Gelsenkirchen können Ehrenamtliche eine Ehrenamtskarte anfordern. Erst im Oktober erhielt Ute Römer-Pommeranz die 1000. Ehrenamtskarte der Stadt. Sie hilft mindestens zweimal pro Woche Kindern im Jugendtreff der Amigonianer in Heßler bei den Hausaufgaben.
Gladbeck: In Gladbeck standen dieses Jahr zwei Ehrungen auf dem Programm. Im März bekamen sechs Gladbecker die Ehrenplakette der Stadt von Bürgermeister Ulrich Roland überreicht. Beim Sommerfest für Ehrenamtliche am Bauernhof Kotten Nie gab es zudem vier Preisträger, die ebenfalls vom Bürgermeister und der RWW mit einem kleinen Geldpreis honoriert wurden.
Hamm: In Hamm steht für freiwillige Helfer im Sommer das Ehrenamtsfest im Kurpark auf dem Programm - als Wertschätzung für ihre Tätigkeit. So wie in diesem Jahr am 31. August. 800 Ehrenamtliche seien vor Ort gewesen, erzählt der Pressesprecher der Stadt: „Es werden der Jüngste und der Älteste geehrt. Außerdem gibt es kleine Präsente für die Gäste.“
Hattingen: Ende Januar findet in der Gebläsehalle auf der Henrichshütte alljährlich der Bürgerempfang für Ehrenamtliche statt. Alle die, die eine Ehrenamtskarte beantragt haben, bekommen selbige nochmals als Dank für die Arbeit in feierlicher Atmosphäre symbolisch auf der Bühne verliehen, sagt Thomas Griesohn-Pflieger von der Stadt.
Herne: Am Tag des Ehrenamts lädt die Stadt 26 Ehrenamtliche zur Anerkennung ihrer Arbeit ins Theaterhaus Mondpalast ein. Nach einer Ansprache von Bürgermeister Erich Leichner schaue sich die Gruppe eine Vorstellung an und werde zum Essen eingeladen, berichtet ein Stadtsprecher. Alle drei Jahre gebe es zudem eine Ehrung, bei der ausschließlich junge Menschen für ihr Engagement ausgezeichnet werden.
Kleve: Zum ersten Mal rief die Stadt im vergangenen Juli Ehrenamtliche dazu auf, zum Sommerfest in den Forstgarten zu kommen. Die Veranstaltung war ein Dankeschön für das Engagement der Vereine, Gruppen und Institutionen. Eine Ehrenamtskarte - wie es sie in vielen Städten schon gibt - ist in Kleve bislang noch nicht erhältlich. Die Gespräche über eine Einführung liefen aber, berichtet eine Stadtsprecherin.
Lünen: Besitzer einer Ehrenamtskarte durften sich in diesem Sommer auf eine Besichtigung der im Jahr 2012 errichteten Feuerwache an der Kupferstraße freuen. Die Stadt lädt einmal im Jahr Bürger mit dieser Karte zu einer Dankeschön-Veranstaltung ein. Zudem werde aus Vorschlägen der Bürger der mit 500 Euro dotierte Ehrenamtspreis an einen Kandidaten verliehen, betont Benedikt Spangardt von der Stadt.
Oberhausen: Wer in Oberhausen eine Ehrenamtskarte besitzt, kann zukünftig günstiger Bus und Bahn fahren. Das Verkehrsunternehmen Stoag schloss dazu gerade erst einen Kooperationsvertrag mit der Stadt ab. 15 Prozent Rabatt gibt es auf das Ticket 1000. Das Netzwerk Bürgerschaftliches Engagement in Oberhausen honoriert Ehrenamtliche in diesem Jahr mit zwei Preisen. Die Gewinner, die am Donnerstag im Lichtburg-Filmpalast ab 18 Uhr von Oberbürgermeister Daniel Schranz und RWW-Geschäftsführer Franz-Josef Schulte ausgezeichnet werden, sind das Oberhausener Jugendparlament und die freie Initiative „Oberhausen Ok!“. Seit 2012 vergibt das Netzwerk die mit jeweils 250 Euro dotierten Preise.
Velbert: Anlässlich des Europafests im Mai gab es in der Velberter Innenstadt auch eine Ehrenamtsmeile, auf der sich Vereine, Gruppen und Organisationen zeigen durften. Drei Personen können sich darüber hinaus für ihre Arbeit mit der Ehrennadel schmücken.
Wesel: Die Verleihung des Ehrenamtspreis vor mehr als 200 Bürgern sei der größte Dank ans Ehrenamt, sagt Stadtsprecher Swen Coralic. „Das ist schon ein großes Fest“, sagt er mit Blick auf den 7. Dezember. An diesem Tag werden die zehn Gewinner aus bis zu 50 Vorschlägen vom Haupt- und Finanzausschuss im Rathaus gekürt. Ebenfalls ausgegeben, werden Ehrenamtskarten für besonders fleißige Menschen. Beim Fest „Wesel erleben“ in der Innenstadt haben die Vereine die Möglichkeit, sich ein ganzes Wochenende den Besuchern zu präsentieren.
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Wuppertal: Bürger, die eine Ehrenamtskarte erwerben, können sich als Dankeschön beispielsweise auf eine Führung durch das Opernhaus freuen, berichtet eine Stadtsprecherin. Darüber hinaus verleiht Oberbürgermeister Andreas Mucke jährlich den „Wuppertaler“ an fünf Ehrenamtliche. Die Preisträger kämen dabei aus den unterschiedlichsten Bereichen und Altersgruppen.
Xanten: Um das Engagement junger Menschen zu würdigen, hat die Stadt im September zum ersten Mal einen Ehrenamtstag für die jüngere Generation ausgerichtet. Am 20. September durften sich 16- bis 27-Jährige als kleines Dankeschön im Hochseilgarten austoben. Als Abschluss gab es hinterher noch ein kleines Konzert. Zudem wurden im Vorjahr Freikarten für den Weihnachtszirkus und die Karnevalssitzung verteilt.