Gladbeck. . Bürgermeister zeichnete fünf Männer und eine Frau für ihren ehrenamtlichen Einsatz aus. Sie kümmern sich um Mitmenschen, Natur und Tradition.
Was wäre Gladbeck ohne Marvin Kamrath, Walter Häusler, Margareta Rottmann, Erhard Krüger, Manfred Keymer und Peter Schiering? „Die Stadt wäre um vieles ärmer“, weiß der Bürgermeister. Denn alle sechs kümmern sich um ihre Mitmenschen, um die Natur, um die Pflege der Tradition. Das tun sie seit vielen Jahren, unentgeltlich und mit Herzblut.
Bezug zu Schülereinsatz für Klimaschutz
Bürgermeister Roland verwies in seiner Rede auch auf die Schülerproteste für den Klimaschutz und lobte die Anne-Frank-Realschüler, die für den Umweltschutz vors Rathaus gezogen waren.
Insbesondere den jungen Menschen gäben die langjährig Engagierten mit ihrem Einsatz für die Gemeinschaft ein Beispiel, dass es Engagement brauche, um die Zukunft zu gestalten, so Roland.
Für diesen besonderen Einsatz für die Gemeinschaft wurden sie nun mit der Ehrenplakette der Stadt Gladbeck ausgezeichnet. Bürgermeister Ulrich Roland sprach ihnen in einer Feierstunde Dank und Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement aus.
Brückenbauer zwischen Sehenden und Sehbehinderten Bei der Stadtgestaltung lässt sich manchmal mit einfachen Mitteln den Bedürfnissen Sehbehinderter entsprechen: Rund um den Teich des Schlosse Wittringen hilft eine weiße Linie auf dem Fußweg l Sehbehinderten bei der Orientierung. Foto: Dirk Bauer
Marvin Kamrath: Seine Stimme kennen viele Gladbecker, arbeitete er doch über viele Jahre in der Telefonzentrale der Stadtverwaltung und war lange Zeit Vorsitzender der Gladbecker Ortsgruppe des „Deutschen Amateur-Radio-Clubs e.V.“. Kamrath ist aber auch die Stimme der Menschen mit einer Sehbehinderung in Gladbeck, engagiert sich seit fast vier Jahrzehnten im „Blinden- und Sehbehindertenverein Gladbeck/Dorsten“. Und wenn Rat gefragt ist bei der Stadtgestaltung aus Sicht Sehbehinderter, dann ist er der Mann, mit dem die Stadtverwaltung vertrauensvoll zusammenarbeitet. Mavin Kamrath ist „ein Brückenbauer zwischen Sehenden und Sehbehinderten“.
Senior-Experte bereitet Hauptschüler auf Berufsleben vor
Walter Häusler: Der ehemalige Bergmann steht für Werte wie Toleranz, Solidarität, Respekt. Er setzt sich als Gründungsmitglied des Bergmann- und Geschichtsvereins Zeche Graf Moltke I/IV e.V. dafür ein, dass das Bergbauerbe der Stadt nicht in Vergessenheit gerät. Zugleich engagiert Häusler sich seit zwölf Jahren als „Senior-Experte“ an der Erich-Fried-Schule und bereitet die Hauptschüler auf das Berufsleben vor.
Anstoß zu Trauer-Café und Leih-Omas gegeben
Margareta Rottmann: Die überzeugte Christin setzt sich in vielfältiger Weise seit Jahren für ihre Mitmenschen ein: Sie ist aktiv in der Caritas-Konferenz sowie im Diözesanvorstand und organisiert Kevelaer-Wallfahrten für die Gladbecker. Dazu hat sie den Anstoß zu zahlreichen Initiativen in der Stadt gegeben, das „Trauer-Café“ mitbegründet, die Kleiderkammer für Flüchtlinge organisiert und die Idee der „Leih-Omas“ für Kinder in die Tat umgesetzt.
Engagement für die Integration Geflüchteter
Manfred Keymer. Er zögerte nicht lange, als Flüchtlinge in Gladbeck Zuflucht suchten, öffnete ihnen sein Haus. Keymer nahm eine albanische Familie und einen afghanischen Jugendlichen auf, half ihnen, sich in der neuen Heimat zurecht zu finden. „Aufgeschlossenheit und Respekt für Menschen aus anderen Kulturen zeichnen ihn besonders aus“, heißt es in der Urkunde zur Ehrenplakette, in der auch das Engagement Keymers für den Projektchor St. Franziskus aufgeführt wird.
Mit Leidenschaft für die Natur und die Umwelt Viel Grün im Kleingartenverein Nordpark. Auch ein Bach fließt durch das Areal. Joachim Kleine-B ning
Erhard Krüger: Die Natur ist seine Leidenschaft. Im Kleingärtnerverein Nordpark e.V. übernimmt er seit fast 40 Jahren Verantwortung, setzt sich für den Verein und den Umweltschutz ein. Er kümmert sich aber auch um die Wasserqualität der Teiche im Nordpark und im Wittringer Wald. Auch zur Renaturierung des Haarbachs gab Krüger, der sich seit langem bei den Naturfreunden engagiert, den Anstoß.
Rosenhügeler setzt sich fürs Miteinander im Stadtteil ein
Peter Schiering: Der Rosenhügeler steht für gute Nachbarschaft und gelebte Gemeinschaft im Süden der Stadt. Er engagiert sich kirchlich im Caritasverband, im Pfarrgemeinderat und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung von St. Marien. Seit über acht Jahren sorgt er aber auch als Vorsitzender des „Siedlerrings Rosenhügel“ für ein gutes Miteinander im Stadtteil und setzte sich in dieser Funktion für den Erhalt des Heinrich-Weidemeier-Hauses ein. Eben dort bietet der Fan des Line-Dances – unschwer zu erkennen am typischen Hut – gemeinsam mit Ehefrau Karin Tanzgruppen an.