Düsseldorf. NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart lenkt nach den Studentenprotesten ein. Er will die Bachelor- und Master-Studiengänge prüfen lassen. Offen zeigte er sich für die Forderung, den Bachelor auf acht Semester zu verlängern. An den Studiengebühren will Pinkwart aber nicht rütteln.
Die anhaltenden Studentenproteste haben zu einem Umdenken der Landesregierung geführt. NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sieht Reformbedarf und kündigte Verbesserungen bei den Studienbedingungen an. Bis Mitte Dezember sei in Gesprächen mit Uni-Rektoren und Studentenvertretern eine „Bestandsaufnahme" der umstrittenen Bachelor- und Master-Studiengänge geplant, sagte ein Ministeriumssprecher zur WAZ. Konkret solle dabei ausgelotet werden, ob die Prüfungsbelastung zu hoch ist und ob zuviel Lernstoff verlangt wird. Bei den Gesprächen werde es auch um die von den Studenten kritisierten Anwesenheitspflichten gehen.
Offen zeigte sich Pinkwart für die Forderung, die Bachelor-Studiengänge von sechs auf acht Semester zu verlängern. „Es gibt Hochschulen, die das in Nordrhein-Westfalen schon längst tun", sagte er.
SPD und Grüne für Abschaffung der Studiengebühren
Dennoch will Pinkwart an den Studiengebühren in NRW festhalten. Damit würden die Studienbedingungen und die Qualität an den Universitäten verbessert, sagte er in einem Interview. Es liege außerdem in der Verantwortung der einzelnen Hochschulen, ob sie die Gebühr von maximal 500 Euro pro Semester verlange.
SPD-Generalsekretär Michael Groschek forderte, die Studiengebühren abzuschaffen. „Viele junge Leute fangen angesichts der Gebührenhürde erst gar kein Studium an", sagte auch Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann. Besonders Kinder aus Familien, die es „nicht so dicke haben", schreckten vor den Gebühren zurück. Sie wollten vor dem Berufseinstieg nicht mit einem Berg von Schulden dastehen.