Gaza/Kairo. Palästinensische Kämpfer haben die Waffenruhe im Gaza-Streifen gebrochen. Zwölf Raketen wurden nach israelischen Angaben nach Anbruch der Waffenruhe am Mittwochabend abgefeuert. Verletzt wurde niemand. Die Waffenruhe zwischen Israel und der palästinensischen Hamas war um 20 Uhr in Kraft getreten.
Nach Inkrafttreten der Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen sind nach israelischen Polizeiangaben noch zwölf palästinensische Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden. Zu Schaden gekommen sei niemand, die meisten Geschosse seien auf Feldern im Süden gelandet. Eine Rakete wurde nach Angaben eines AFP-Korrespondenten über der Stadt Aschkelon von dem Abwehrsystem "Eiserne Kuppel" abgefangen.
Die Waffenruhe war um 20.00 Uhr (MEZ) in Kraft getreten, ihr soll ein dauerhafter Waffenstillstand folgen. Vorherige Waffenruhen mit der den Gazastreifen kontrollierenden Hamas waren in der Vergangenheit wiederholt von radikalen Gruppierungen wie etwa den Salafisten gebrochen worden.
Israel und Hamas hatten sich auf Waffenruhe ab Mittwochabend verständigt
Israel und die Palästinenser hatten kurz zuvor vereinbart, das Feuer ab 20.00 Uhr (MEZ) einzustellen. Der ägyptische Außenminister Mohammed Kamel Amr verkündete die Einigung bei einem gemeinsamen Auftritt mit US-Außenministerin Hillary Clinton in Kairo. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte die Übereinkunft. Er habe der Feuerpause nach einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama zugestimmt, teilte sein Büro mit. Die Waffenruhe soll den seit einer Woche andauernden Kämpfen ein Ende setzten, bei denen mehr als 140 Palästinenser und fünf Israelis ums Leben kamen. Ob die Waffenruhe auch tatsächlich eingehalten werden würde, war zunächst aber nicht abzusehen. Die Gefechte hielten bis zuletzt an.
Der Einigung zufolge sollen sowohl Israel als auch die militanten Palästinenser im Gazastreifen alle Angriffe einstellen. Nach einer 24-stündigen Feuerpause sollen die Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen wieder geöffnet werden, hieß es in einem Dokument, das der Nachrichtenagentur AP vorlag. Vermittler in Ägypten sollten die Einhaltung des Abkommens garantieren, sagte ein Vertreter der Palästinenser.
Zuvor hatte am Mittwoch ein Bombenanschlag auf einen Bus in Tel Aviv den Hoffnung gemindert, dass es noch zu der Einigung kommen würde. Bei der Explosion des Sprengsatzes wurden am Mittwoch nach Polizeiangaben 27 Menschen verletzt.(dapd/afp)