Islamisten sollen zu Anschlägen gegen Pro NRW aufrufen
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Essen. Wegen des umstrittenen Mohammed-Schmähvideos sollen Islamisten nun auch zu Gewalttaten in Deutschland aufgefordert haben. Begründung: Der Hauptdarsteller des in den USA produzierten Films sei Deutscher. Racheakte sollen gegen die rechte Organisation Pro NRW und Politiker verübt werden. Das Bundeskriminalamt nimmt die Drohung sehr ernst.
Im Zuge der weltweiten Proteste gegen das Mohammed-Schmähvideo "Die Unschuld der Muslime" gerät nun offenbar auch Deutschland ins Visier radikaler Islamisten. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtet, kursiert im Internet ein Aufruf zu Mordanschlägen gegen einen Schauspieler, die Bürgerbewegung Pro NRW, Politiker und alle Bürger auf, die für eine Aufführung des Schmäh-Videos sind. Das gehe aus einem Propagandaschreiben hervor, das vor einigen Tagen in islamistischen Internetforen auftauchte und der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt.
In dem achtseitigen Dokument fordere ein deutscher Islamist namens "Abu Assad" seine Glaubensbrüder dazu auf, auch in Deutschland Attentate zu begehen. Bei dem Schauspieler, der in dem islamfeindlichen, in den USA produzierten Film die Rolle des Mohammed spielt, handele es sich um einen Deutschen. Seine Identität sei aber noch nicht bekannt. "Übt Rache" fordere der Verfasser der Drohschrift. "Lasst euer Ziel diesen deutschen Schauspieler dieses Films sein, der die Rolle unseres edlen Gesandten spielte."
Aufruf zu Racheakten gegen Pro NRW, Bürger und Politiker
Zu den Zielen der Racheakte zähle zudem die Bürgerbewegung Pro-NRW, "die unseren geliebten Propheten in Karikaturen belustigte". Die rechte Pro-Organisation hatte zuletzt bei mehreren antiislamischen Kundgebungen Mohammed-Karikaturen gezeigt. Getötet werden sollen auch "jene Politiker, welche die Genehmigung für das Zeigen dieser Karikatur guthießen und erlaubten. Und jene Mitbürger, die sie darin unterstützen, egal wer sie sind."
Protest der Muslime
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Veröffentlicht worden sie das Papier von der Globalen Islamischen Medienfront (GIMF) in einem islamistischen Internetforum, das auch Terrorgruppen wie Al-Kaida nutzen. In Sicherheitskreisen sei der Mordaufruf bereits seit einigen Tagen bekannt und werde sehr ernst genommen, berichtet "Die Welt" weiter. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) sagte der Zeitung: "Die Verlautbarung ist dem BKA bekannt. Sie wird derzeit ausgewertet."
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